Welser Schulversuch hielt 20 Jahre: Ab Herbst 2018 ist damit Schluss
WELS. Elternverein des Integrativen Schulzentrums sammelte 5000 Unterschriften für den Erhalt.
Die Einstellung eines Schulversuchs lässt in Wels die Wogen hochgehen. Die Inklusionsklassen am ISZ (Integrativen Sonderschulzentrum) Dr. Schärf Schule, wo beeinträchtigte mit nicht beeinträchtigen Kindern unterrichtet werden, sollen aufgelöst werden. Eine entsprechende E-Mail des Landesschulrats erreichte am Freitag Direktorin Karoline Reischl.
"Österreichische Lösung"
Drei Fragen an Christian Steinhuber
Der Elternvereinsobmann des ISZ Wels und Klinikum-Mitarbeiter sammelte mehr als 5000 Unterschriften für den Erhalt der Inklusionsklassen.
Im kommenden Schuljahr sollen die Inklusionsklassen eingespart werden. Was heißt das in der Praxis?
Steinhuber: Es wird im Herbst keine neue Inklusionsklasse geben. Die restlichen Klassen ab der zweiten Schulstufe laufen dann aus.
Der Landesschulrat bot eine Alternative an, die das bestehende Schulangebot sichern soll.
Der Schulversuch im Integrativen Schulzentrum wurde jahrelang erfolgreich geführt. Das Angebot hat man mit Hilfe von Sponsoren und in Abstimmung mit dem Elternverein kontinuierlich erweitert. Es soll stattdessen dislozierte Volksschulklassen geben. Ich glaube nicht, dass diese Alternative den erfolgreichen Schulversuch ersetzen kann.
Was wollen Sie unternehmen, wenn Ihre Forderung nach Beibehaltung des Schulversuchs unerfüllt bleibt?
Unsere Möglichkeiten sind begrenzt. Wir üben politischen Einfluss aus und nutzen die sozialen Medien. Wenn wir kein Gehör finden, werden wir in den Bus steigen und nach Wien fahren.
160 Schüler besuchen das ISZ
Das ISZ (Dr.-Schärf-Schule) zählt aktuell rund 160 Schüler. 1997/1998 wurden erstmals Volksschulklassen mit Alternativpädagogik eingeführt. Damals hielten Unterrichtskonzepte wie Waldorf oder Montessori Einzug in die ehemalige Sonderschule. In den Inklusionsklassen nehmen beeinträchtigte und nicht beeinträchtige Kinder gemeinsam am Unterricht teil. Pro Klasse stehen zwei Lehrer und eine Stützkraft zur Verfügung. Eine Ganztagesbetreuung wird seit 2002 angeboten.
"Ich glaube nicht, dass diese Alternative den erfolgreichen Schulversuch ersetzen kann... "
Bei solchen Argumenten ist es wohl schwer, eine allgemein verträgliche Lösung zu finden. Ich frage mich nur, warum hat man in den letzten 20 Jahren nur an einem "Versuch" fest gehalten?
War es bequem oder hat man doch was versäumt?
Das wird spannend:
Die Linken möchten die Sonderschulen eigentlich ganz auflösen.
Die Rechten sind laut Regierungsprogramm für die Stärkung der Sonderschulen.
Vielleicht liegt die beste Lösung, einen tragfähigen Kompromiss zu finden.
Anders formuliert: die Linken Wollin Inklusion, die rechten Konzentration von Behinderten....
Demnach wäre ich ein Linker....
Ich habe jetzt gerade gelesen, dass hier mehrere Schulen in Oberösterreich betroffen sind.
Es sieht so aus, als ob hier ca. 15 Schulmodelle auslaufen werden.
Die Eltern in all diesen Schulen sind offensichtlich sehr zufrieden.
Na dann, wird wohl die Weiterführung der Schulen die beste Lösung sein.
20 Jahre Schulversuch das alleine sagt schon alles, die Regierung hätte also schon lange lange Zeit gehabt den Schulversuch in eine Regelschule umzuwandeln und die Regierungen waren nicht 20 Jahre schwarz blau also der jetzigen Regierung etwas in die Schuhe zu schieben was anderer 20 Jahre nicht zusammengebracht haben ist schon typisch links nur immer vom eigenen Versagen ablenken. Schulversuch heißt nuneinmal Versuch und jeder Versuch endet einmal.
Und deshalb sollte dieser erfolgreiche Schulversuch ins Regelschulsystem übergeleitet werden.
man kann nur sagen:
schade um die viele arbeit!
schade um das engagement!
schade um die guten und sinnvollen projekte!
... trägt nicht zur Objektivierung bei.
Ich kenne weder diese Schulen noch deren Erfolge oder Probleme. Gab es Evaluierungen? Wann? Wie oft? Mit welchem Ergebnis? Langzeitstudien über die berufliche Entwicklung der betreuten Kinder? Fluktuation bei den Lehrkräften? Kostenaufstellung im Vergleich zur NMS? - Wenn ich das Alles im Artikel nachlesen könnte, wäre eine sinnvolle Diskussion möglich.
Alles andere ist hier Wischi-Waschi ohne Sachkenntnis. Auch die Begeisterung einzelner Eltern trägt nicht zu Objektivierung.
Unsere Tochter geht in diese Schule, sie ist kein I-Kind! Was dort alles geboten wird, ist ein Traum! 80% gehen nachher auf Gym! Ich glaube, das sagt alles!
Enzenhofer geht demnächst in Pension und muss vorher noch die Drecksarbeit erledigen.
Sparen bei den Kindern, die rechte Umverteilung zu den Reichen, pfui Teufel.
Bildung scheint ja schon bald der Hauptfeind der FPÖVP-Politik zu sein. Wundert mich nicht.
Bildung bekämpfen, das Sozialsystem abbauen und die Justiz mit Burschenschaftern zu okkupieren...
Österreich bekommt, was Österreicher gewählt haben.
Verstehe ich das richtig, dass die "soziale Heimatpartei" und die "christliche Familienpartei" planen, die behinderten Kindern zu konzentrieren statt zu inkludieren?
Ja, das Tempo der Übergänge bestimmen die Bürger, solange sich keiner aufregt, kommt die nächste Stufe dran. Eine Art Milgram Experiment in echt, bis zur tödlichen Dosis. Wehren wir uns.
Ich habe mich jetzt näher informiert.
Das ist wirklich eine sehr gute Schule, die in dieser Form bestehen bleiben sollte.
https://www.openpetition.eu/at/petition/online/tragisches-aus-fuer-erfolgreichen-schulversuch-am-integrativen-schulzentrum-wels
Ich habe somit natürlich auch die Online-Petition unterschrieben.
warum ist es immer noch ein Schulversuch? diese schule hat sich vollauf bewährt und sollte schon seit einigen jahren vollwertig sein. die schule ist komplett voll und es gibt Wartelisten weil die Eltern ihre Kinder in diese schule geben möchten, weil sie sich bewährt hat und das System des Unterrichts einfach perfekt ist.
Versuch deswegen, weil dann kurzfristig das Ganze abgedreht werden kann. Kein anderer Grund. Außerdem, schulische Dinge werden nicht anhand ihres Erfolges entschieden.
20 jahre einen schulversuch??????????
das gehört abgeschafft!
Und wie immer sind sie Kinder die Leidtragenden wenn Politiker aller Farben es nicht schaffen innerhalb von 20 Jahren einen Versuch zu evaluieren und etwas offensichtlich erfolgreiches in den Regelbetrieb zu überführen.
@Garak. Na, natürlich wehren sich doch die Lehrerinnen dieser "Schulversuche" dagegen, dass dann halt pro Klasse nicht drei (!) Lehrkräfte den Unterricht "gestalten" - und nicht eine alleine...So wurden doch Tausende "neue Arbeitsplätze" für Lehrerinnen geschaffen - und um den realen Output dieser "Versuche" kümmert sich unter dem Druck der Lehrerinnen und deren Claque eh niemand.
Inklusion nur als Jobaufteilung Fauler Lehrer zu sehen geht vollkommen am Problem vorbei.
@Digitalis
Die Eltern machen einen Aufschrei, weil sie fürchten, dass sehr gute Schulmodelle für ihre Kinder nicht mehr weiter geführt werden.
Beeindruckend, wie man einen felsenfesten Standpunkt haben kann, wenn der Meinungsbildung ganz offensichtlich keinerlei Fachwissen im Weg steht...
Dafür gibt's die Ideologie. Ist umso einfacher, wenn diese eine menschenverachtende ist.
RICHTIG:
Sofort ins Regelschulsystem übernehmen!
Genau wie die Verwendung des Wortes disloziert, um sich vor der Masse wichtigzumachen, ist ein 20 Jahre dauernder Schulversuch eine Idiotie, die man nur kopfschüttelnd akzeptiert. Denkt wer an die Kinder oder denken alle Dasselbe: tolle Gelegenheit, auf Kosten der kleinen Leute Machtspiele zu spielen ?!
Bitte was ist das ,wenn es seit 20 Jahren ein Versuch ist?
Nennt sich wohl Situationselastizität.
Es ist ein Versäumnis der Bildungspolitik der letzten 20 Jahre, keinen Regelbetrieb daraus gemacht zu haben !