Welser HTL-Schüler wollen Planetenseilbahn konstruieren
WELS. Aus 7000 Teilen entstand im Rahmen einer Maturaarbeit ein maßstabgetreues Modell einer kuppelbaren Seilbahn, die künftig für Schulungszwecke eingesetzt werden soll.
Mit roter Krawatte und passendem Stecktuch könnte Maximilian Rudorfer einem Wirtschaftsmagazin entsprungen sein. Als Vorstand eines Konzerns würde er tatsächlich eine gute Figur machen. Dass der Lambacher erst 18 Jahre jung ist und die Matura noch vor sich hat, sieht man dem Schulsprecher und Inhaber eines Start-up-Unternehmens nicht an. Der Notendurchschnitt des Klassen-primus liegt bei 1,0.
Mit seinen Klassenkollegen Patrick Schmidhuber aus Kremsmünster und Martin Reder aus Eggendorf (Mechatronik-Zweig der Welser HTL) präsentierte Rudorfer gestern das Modell einer Seilbahn. Das Dreierteam konstruierte und baute die Anlagen aus 7000 Einzelteilen. 500 Teile wurden an der Schule gefertigt. Die Kleinteile entstanden im 3D-Drucker.
Von der Idee über die Konstruktion bis zur Umsetzung verstrichen 20 Monate. Mit Hilfe engagierter Lehrer gelang den Schülern der Bau eines maßstabgetreuen Funktionsmodells (1:32), das künftig auch zu Schulungszwecken verwendet werden kann.
Seilbahn löst Verkehrsproblem
Der Prototyp der drei HTL-Schüler könnte eines Tages dazu beitragen, die Verkehrsprobleme in urbanen Räumen zu lösen. In Städten wie Lissabon, Köln, Barcelona und La Paz gehören umweltfreundlich betriebene Seilbahnen bereits zum Verkehrsalltag: "Wir würden gerne auch die geplante Kepler-Planetenbahn in Linz konstruieren", betonen die Maturanten selbstbewusst.
"Die Steuerung unserer Seilbahn funktioniert wie bei einer echten Anlage", sagt Rudorfer. Die Idee zur Diplomarbeit kam dem Lambacher beim Vorarlberger Weltmarktführer Doppelmayr, wo er vor zwei Jahren als Ferialpraktikant arbeitete. Während Rudorfer im Rahmen der Maturaarbeit als Projektmanager fungierte, war Patrick Schmidhuber für das Thema Sicherheit zuständig. Mit großem Interesse verfolgte der 20-Jährige daher auch das jüngste Liftunglück in Georgien. Im Rückwärtsgang wurden dabei Skifahrer aus dem Sessellift geschleudert. Es gab viele Verletzte: "Die Ursache war menschliches Versagen aufgrund eines Bedienungsfehlers", weiß Schmidhuber.
Martin Reder übernahm die Rolle des Chef-Elektronikers. Die exakte Arbeitsteilung der drei Diplomanden war mit ein Grund, warum die Modell-Seilbahn schulintern als eine der herausragendsten Maturaarbeiten der vergangenen Jahre betrachtet wird.
Die Welser HTL, mit 1700 Schülern eine der größten des Landes, möchte sich die Seilbahn für Präsentationszwecke sichern: "Noch ist nicht entschieden, wo das Modell einmal stehen wird. Wir müssen darüber erst verhandeln", schmunzelt Schuldirektor Anton Schachl. Mit welcher Note die Maturaarbeit der drei HTL-Absolventen bewertet wird, wollten Abteilungsvorstand Bertram Geigl und Werkstättenleiter Christian Lehner noch nicht verraten: "Die Präsentation steht ihnen noch bevor. Ich würde mir aber keine großen Sorgen machen", meinten beide gestern übereinstimmend. (fam)
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Respekt - aber konstruieren sollten die Bahn dann schon Vollprofis und nicht Maturanten. Verlangt man ja von einem Bundeskanzler auch - oh, wait!
Respekt und Anerkennung für diese Leistung, nicht zu vergessen, die Seile kommen von der weltberühmten Firma Teufelberger aus Wels und diese werden für Linz sicher einen Sonderpreis bekommen! Seilbahnen sind die Zukunft und die Linzer Planetenbahn sollte auch verkehrstechnisch genützt und zukünftige Seilbahn - Projekte in der Planung eingebunden werden! Bergstationen werden schon in die Hügel versteckt, damit die Landschaft nicht darunter leidet, die Entwicklung und der Ideenreichtum fasziniert mich, weiter so liebe Jugend! Chapeau!