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Millionenspritze sichert das Überleben des Welios

Von Erik Famler, 18. Oktober 2017, 00:05 Uhr
Welios
Österreich, Oberösterreich, Wels, Welios, OÖ Science Center Wels

Stadt zahlt 4,25 Mio. Euro für längerfristigen Bestand des Science Centers. Einstimmiger Beschluss im Gemeinderat

Noch vor zwei Jahren gab es rund um die Rettung des insolvenzgefährdeten Welios heftige Debatten. Die damalige Oppositionspartei FPÖ versagte dem Science Center ihre Unterstützung. Inzwischen sind nicht nur die Machtverhältnisse anders. Geändert hat sich auch die Einstellung der Freiheitlichen zum defizitären Welios. So kam am Montag im Gemeinderat ein einstimmiger Beschluss zustande, der dem Welios fünf Jahre lang negative Schlagzeilen ersparen soll.

Mit einer Millionenspritze erhält die Stadt das nunmehr als Bildungseinrichtung gepriesene naturwissenschaftliche Erlebniszentrum am Leben. Fünf Jahre lang wird das Welios mit jährlich 850.000 Euro über Wasser gehalten. Macht in Summe 4,25 Millionen Euro.

Mehr Besucher und Einnahmen

Bürgermeister Andreas Rabl (FP) knüpfte die Zustimmung seiner Partei an ein Strategiepapier, das im Welios-Aufsichtsrat bereits abgesegnet wurde. Gefordert werden steigende Besucherzahlen und Einnahmen durch Vermietungen.

Heuer rechnet Geschäftsführer Michael Holl mit 58.000 Besuchern. Bis 2022 soll die Zahl der Eintritte auf jährlich rund 64.000 gesteigert werden. Im Amtsbericht wird die Auswirkung der Besucherzahlen auf das Ergebnis aber relativiert. Aufgrund der Kosten- und Erlösstruktur des Hauses sei der Effekt gering. Der letzte Gesellschafterzuschuss an das Welios wird nicht zufällig 2022 fällig, im Jahr der nächsten Gemeinderatswahl. Mit ihrer Geldspritze sind die Stadtpolitiker auch ein mögliches Wahlkampfthema los.

Land bleibt knausrig

Rabl verteidigt den Beschluss: „Gutachter bestätigten uns, dass es günstiger sei, das Welios weiterlaufen zu lassen, als es zu schließen. Hätte man einen Schlussstrich gezogen, wären auf einen Schlag rund neun Millionen Euro an Rückzahlungen fällig gewesen.“ Mit diesem Betrag beteiligten sich Land und EU an den Errichtungskosten. Als Sicherheit gab die Stadt eine 15-jährige Betriebsgarantie ab.

Mit der längerfristigen Absicherung des Welios regelte man auch gleich die Investitionen in die Dauerausstellung. Die Kosten von jährlich 50.000 Euro sind im Zuschuss enthalten.

Bei der Landesregierung holte sich nicht nur Peter Koits kalte Füße. Auch sein Nachfolger Rabl scheiterte mit der Absicht, den jährlichen Abgang mit dem Land zu teilen. Das Land zahlt nur bei Sonderausstellungen mit und hielt diese Zusage bisher auch ein.

Eine weitere Möglichkeit, das Defizit des Welios zu verringern, ist die Vermietung von Räumlichkeiten. Doch auch diese Einnahmenquelle erweist sich als tückisch: „Wenn wir wie geplant Hörsäle der Fachhochschule und Versuchslabors installieren, wäre dies eine Zweckänderung und hätte wieder das Rückzahlungsproblem ausgelöst“, begründet Rabl die weitgehend ungenützte Möglichkeit der Untermiete. Bis auf ein bescheidenes Open Lab der FH findet sich kein Mitzahler im Gebäude.

Geschäftsführer ist gefordert

„Das Welios lässt sich ohne Förderung nicht führen. Wenn man es als Bildungseinrichtung für technische und naturwissenschaftliche Berufe betrachtet, hat es trotz des Abgangs seine Berechtigung“, sagt Aufsichtsrat Johann Reindl-Schwaighofer (SP). Den Bürgermeister fordert er auf, der schwarz-blauen Landesregierung doch noch Förderungen abzuringen. Wirtschaftsstadtrat Peter Lehner (VP) sieht vor allem Geschäftsführer Holl gefordert: „Es ist eine Chance für den Geschäftsführer, seriös zu arbeiten. Von gemütlichem Zurücklehnen ist nicht die Rede, die Vorgaben sind sehr konkret.“

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15  Kommentare
15  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Zappelphilipp (134 Kommentare)
am 19.10.2017 10:49

Das Wohlwollen von EX Aufsichtsrat Reindl-Schwaighofer beruht wahrscheinlich auf der Erinnerung, dass seine Parteifreunde Koits, Wimmer und Ganzert, das Ganze erst verursacht haben!

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thedevil_hemay_takeya (13 Kommentare)
am 18.10.2017 14:51

Ein Haus der Schande für die Stadt Wels. Es tut echt weh, wenn man sieht wie unser Steuergeld... Aber Hauptsache beim Magistrats-Personal wird eingespart bzw. nicht aufgestockt wo es nötig wäre (zB Müllabfuhr)

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docholliday (8.080 Kommentare)
am 18.10.2017 17:20

Wenn alle, die im Magistrat bloß auf ihren Stühlen herumfurzen, einer sinnvollen Tätigkeit zugeführt würden, dann gäbe es gewiss Kapazitäten für die Müllabfuhr 😀😀

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HerrVorragend (427 Kommentare)
am 19.10.2017 10:09

oder Pflegepersonal...

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susisorgenvoll (16.568 Kommentare)
am 18.10.2017 12:01

Gab es nicht irgendwann in grauer Vorzeit ein paar Traumtänzer im Rathaus, welche meinten, dass das WELIOS zusätzliche Übernachtungen im 6-stelligen Bereich pro Jahr brächte!!!!

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StefanieSuper (5.126 Kommentare)
am 18.10.2017 10:15

Herr Holl sitzt in seinem Büro und wartet darauf, dass sich Lehrer für das Welios engagieren und Schüler kommen. Die nehmen dann einmal - wenn es ihnen gefallen hat - ihre Eltern und Geschwister mit. Wer hat uns das mit welchen "falschen" Zahlen eingebrockt? War das nicht jener Gym-Professor Ludick, der in Amerika so etwas gesehen hat und dem es dort gefallen hat? Sie rechneten mit einer Besucherzahl von 250.000 am Beginn. Da sieht man wie sehr sich Laien hier verschätzt haben. Auch das Café wurde nicht so optimal geführt, dass zahlende Gäste gerne dort einkehrten. Sie haben ja alle einen sicheren Arbeitsplatz - was will man mehr. Der Steuerzahler wird es schon richten.

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Phil_Sievert (7 Kommentare)
am 18.10.2017 09:48

Im Namen meiner Kinder ein herzliches Dankeschön dafür!

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kritzelei (1.297 Kommentare)
am 18.10.2017 09:32

an MartinH und leitnerf. : wanns bessere Vorschläge habts, nur raus damit - oder habts ka ? Dann doch eher
Einkehr halten und nachdenken, wer sich den Luxusbau als persönliches Denkmal eingebildet hat. Na ?

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leitnerf. (932 Kommentare)
am 18.10.2017 10:38

Das mein Beitrag nicht ganz ernst gemeint war, sollte eigentlich klar sein. Wenn nicht, entschuldige ich mich hiermit.

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Vollhorst (4.973 Kommentare)
am 18.10.2017 08:31

Was bringt es (den Bürgern), was kostet es (den Bürgern)?

Hält ein Welios dieser Überprüfung statt?

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wootwo (882 Kommentare)
am 18.10.2017 08:08

2011 wurde das Welios eröffnet. 15 Jahre Bestandsgarantie, also bis 2026. Nachdem in der Vergangenheit schon Zuschüsse in Millionenhöhe nötig waren, jetzt 4,25 Mio bis 2022 und wahrscheinlich ein ähnlicher Betrag von 2023 bis 2026 erforderlich sein wird, zahlt sich die Stadt die 9 Millionen Förderung von Land/EU ohnehin selber.

Alle Jahre die selbe Diskussion im Gemeinderat über den Abgangszuschuss. Nun scheint Resignation eingetreten zu sein, da man gleich für 5 Jahre den Abgang beschlossen hat. Durch die völlig falsche Einschätzung der Auslastung zu Beginn hat sich die Stadt eine Luxusimmobilie und ein Millionengrab geschaffen.

Ad an den Herrn Redakteur - Die Gemeinderatswahlen finden 2021 statt grinsen

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MartinH (1.105 Kommentare)
am 18.10.2017 06:22

Zufälle gibt es. Die Frau von Welios Chef Holl arbeitet im Büro von Rabl und auf einmal bekommt Welios die Zustimmung der FPÖ 😂😂

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renele (3.081 Kommentare)
am 18.10.2017 07:11

Was sollte FPÖ an ihrer Stelle tun ? Wegreißen ? Das Welios passt nicht nach Wels, war eine Fehlplanung.Und was sollte man sonst in dem Gebäude machen ? Einen Aktienmarkt oder ein Wettbüro ? Da würde das Gebäude wenigstens genützt.

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leitnerf. (932 Kommentare)
am 18.10.2017 07:19

Daran und nur daran, wird es liegen.

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spru2508 (117 Kommentare)
am 18.10.2017 12:49

Vielleicht bekommen F-Politiker Aufsichtsratsbezüge. War da nicht was beim Bürgermeister?

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