Eder schenkt Gesetzesbrechern wieder Zuversicht
GRIESKIRCHEN. Solidaritätspreis der Kirchenzeitung für Idee eines Grieskirchners, Straftätern freiwillig Psychotherapie anzubieten.
"Ich habe eine irrsinnige Freude, das ist eine total schöne, wertschätzende Geste für das, was ich seit Jahren mache." So reagiert der Grieskirchner Patrick Eder auf den mit knapp 1500 Euro dotierten Solidaritätspreis der Linzer Kirchenzeitung. Der 37-Jährige erhielt ihn für seine bundesweit einzigartige Idee, Straftätern freiwillig und kostenlos eine Psychotherapie zukommen zu lassen.
Der Psycho- und Sexualtherapeut mit Praxis in Linz-Urfahr begleitete während seiner berufsbegleitenden Ausbildung an der Donau-Universität Krems Klienten des Vereins "Neustart" (Bewährungshilfe). Daraus entstand die Idee, diesen Dienst zur ständigen Einrichtung zu machen. Eder gründete 2014 das "Projekt: PLUS".
Seither vermittelt "Neustart" straffällig gewordene Menschen – nicht alle müssen in Haft gewesen sein – auf freiwilliger Basis an Psychotherapeuten in Ausbildung oder Supervision; sie benötigen für ihre offizielle Berufsanerkennung 600 Therapiestunden mit Klienten.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Durch "Projekt: PLUS" kommen die Therapeuten zu ihren Klienten und ehemalige Straftäter kostenlos zur Chance, ihr Leben neu zu ordnen. Davon profitiert dann auch die Gesellschaft. Eder formuliert das drastisch: "Opferschutz ist enorm wichtig. Mit Tätern zu arbeiten, ist nicht so angenehm, aber genauso notwendig. Denn wenn ein Täter nicht mehr zum Täter wird, haben wir um ein Opfer weniger. Diese Botschaft muss auch bei der Politik ankommen."
Der gebürtige Mürztaler arbeitet ehrenamtlich weiterhin als Bindeglied zwischen dem "Projekt: PLUS" und dem Verein "Neustart". Und er wünscht sich, dass seine Idee bundesweit umgesetzt wird. "Dafür braucht es aber Geld."
Das Therapie-Angebot gibt es in Linz, Wels, Steyr und Braunau. "Die Leute von Neustart fragen mich immer: Wieso kommen die Leute so zuverlässig zu euch im Gegensatz zu uns?" Eder vermutet, dass Freiwilligkeit der Grund ist. Denn Bewährungshilfe ist auf richterliche Anordnung verpflichtend.
In den Sitzungen mit Straftätern würden häufig Suchtprobleme bearbeitet. Oft gelte es Gewalterfahrungen und schwierige Kindheitsgeschichten zu bewältigen.
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Ist doch schön, wenn sich ein Gewerbetreibender etwas einfallen lässt, dass ihm Kunden und Umsatz bringt, den aber andere dann bezahlen dürfen ...
Die Kirche hat genug Geld, sollen die doch zahlen ?
Das ist doch Dumping was hier gemacht wird. Unter dem Deckmantel etwas gutes zu tun werden hier auf dem Rücken der Psychotherapie Auszubildenden Straftäter behandelt. Kann man dann auch beim Lehrling der ja Praxis braucht auch gratis sein Auto reparieren lassen?
Ich finde das nicht gut!
so unterm Motto, wenns a net hüft so schods a net
im Artikel :
Denn wenn ein Täter nicht mehr zum Täter wird, haben wir um ein Opfer weniger. Diese Botschaft muss auch bei der Politik ankommen."
nicht NUR in der Politik , auch in der Gesellschaft !
@christ + grufti
Da wird Menschen geholfen, die im Leben Fehler gemacht haben und in ein geordnetes Leben zurück möchten. Es gibt eh nur allzu viele dieser ex-Knackies, die mangels Zukunftsperspektive dann wieder straffällig werden.
Und ihr findet das schlecht? Ich verstehe die Welt nicht mehr!
Nun dann werden sie dann alle pshyisch krank geschrieben und wir bezahlen das auch noch wen die Kirche das bezahlt ist mir das egal.
Alles was kostenlos ist, wird mit Sicherheit gut ankommen! Wie wäre es, wenn die Kirche die anfallenden Kosten dafür bezahlen würde und nicht wie immer der Steuerzahler! Auch ich schenke gerne das Geld "Anderer" her! Das ist keine Kunst!!
Im Sozialwesen wird das schon immer massiv ausgenutzt.