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Arbeitslos mit 50: Der schwierige Weg zurück in den Job

Von Michaela Krenn-Aichinger, 11. Dezember 2017, 05:24 Uhr
Wollen wieder durchstarten: Gabriele Franz, Sabine Pajic, Jana Pirerfellnerova, Seda Muratovic und Lirije Salihi. Bild: krai

WELS. Menschen um die 50 plus und Langzeitarbeitslose bekommen im Spar-Caritas-Markt eine befristete Beschäftigung

Zwei Jahre lang hat Gabriele Franz eine Bewerbung nach der anderen geschrieben. Die 51-jährige Kindergartenhelferin war zuvor fünf Jahre lang zuhause, weil sie sich der Pflege ihrer Schwiegermutter annahm. „Es kam eine Absage nach der anderen, oft nicht einmal eine Antwort. Für viele war ich zu alt. Das war schon sehr frustrierend und nagt an der Psyche“, sagt die Thalheimerin. Über das AMS bekam sie jetzt die Chance auf den Wiedereinstieg, sie arbeitet im Welser Spar-Caritas-Markt in der Vogelweiderstraße. Dort bekommen Mitarbeiter neun Monate lang eine Qualifizierung in verschiedenen Bereichen des Lebensmittelhandels. Unterstützt werden sie von der Sozialpädagogin Vera Blazek und Marktleiterin Judith Brandt, die immer ein offenes Ohr für die Probleme und Sorgen der Mitarbeiter haben und bei der Jobsuche unterstützen. „Seit dem Start im Mai 2014 konnten wir 64 arbeitslose Menschen vermitteln, sie arbeiten bei Spar, bei anderen Handelsbetrieben oder auch in anderen Branchen“, sagt Wolfgang Scheidl, Geschäftsführer von Perspektive Handel bei der Caritas. Die Vermittlungsquote liegt bei knapp 60 Prozent.

Aktuell bekommen 21 Frauen und zwei Männer in diesem sozialökonomischen Betrieb die Chance auf einen Job. Viele von ihnen sind um die 50 Jahre alt. Obwohl die Wirtschaft wächst und die Arbeitslosigkeit sinkt, gibt es bei dieser Altersgruppe weiterhin eine leichte Steigerung bei den Arbeitslosenzahlen.

Die 54-jährige Seda Muratovic hat dreimal ihren Job verloren. Das erste Unternehmen ging in Konkurs, ihr zweiter Arbeitgeber baute Stellen ab und kündigte die Welserin nach 25 Jahren im Unternehmen. Nach einem komplizierten Armbruch und Schulterverletzung musste sie ihre Arbeit bei ihrem dritten Arbeitgeber aufgeben. „Mit über 50 findest du nur mehr schwer etwas, noch dazu wenn man körperlich nicht mehr jede Arbeit machen kann“, so die Welserin.

Sabine Pajic hat früher im Schichtbetrieb einer Fabrik gearbeitet, wegen ihrer neunjährigen Zwillinge hat die 46-Jährige diesen Job aber aufgegeben und ist auf der Suche nach einer Beschäftigung, die sich besser mit der Familie vereinbaren lässt. Ob sie im Handel bleiben wird, weiß sie noch nicht. „Viele Geschäfte haben bis 19 oder 20 Uhr offen, der Hort sperrt um 18 Uhr zu. Das ist ein Problem“, sagt die Welserin.

Ihre Kollegin Jana Pirerfellnerova war zwei Jahre lang arbeitslos, Jetzt hat die 49-jährige gelernte Lebensmittelverkäuferin endlich wieder einen Job in Aussicht. „Ich fange in der Textilabteilung eines Großhändlers in Linz an.“

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9  Kommentare
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GunterKoeberl-Marthyn (17.923 Kommentare)
am 12.12.2017 12:58

Es kündigen keine Personen mehr, sondern der Computer wirft automatisch nach der gewünschten Firmenphilosophie mit dem entsprechenden Geburtsdatum die Kündigung aus, es hat keinen Sinn dieser Kündigung nachzugehen, dafür gibt es keine Person, wo man seine Qualifikation noch erwähnen könnte. Diese Erfahrung habe ich aus meiner Sozialarbeit, der Mangel an Facharbeiter wird die Computer in die Schranken weisen und ich hoffe, die verantwortlichen Menschen programmieren um!

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Schuno (6.583 Kommentare)
am 11.12.2017 15:18

Ich würde eher schreiben der unmögliche Weg............

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JosefBroz (4.495 Kommentare)
am 11.12.2017 11:22

Arbeitslos über 50 - ein trauriges Los. 2 Jahre lang vergeblich auf Arbeitssuche sein ist psychisch sicher sehr hart. Natürlich ist für die Betroffenen jede Hilfestellung ganz wichtig, wieso muss das aber der Steuerzahler tun, wieso wird die Wirtschaft nicht verpflichtet?

Vielleicht kann uns dies Herr Mascher von den OÖN einmal erklären, wieso die Wirtschaft und auch der Wohlfahrtsstaat hier weitgehend versagen. Die Stellungnahme der Posterin Aktive_Arbeitslose sollte zu denken geben.

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Orlando2312 (22.254 Kommentare)
am 11.12.2017 23:11

Ein Freund von mir verlor nach der Filettierung der damaligen Vöest nach ein paar Jahren seinen Job und war 45 Jahre alt. Es wurden einfach alle Mitarbeiter 40+ gekündigt. Obwohl hochqualifiziert und motiviert waren 2 Jahre lang alle Bewerbungen vergeblich. Zumeist gab's nicht mal eine Antwort. Ich hab einen dicken Ordner mit Bewerbungen gesehen. Das Ganze mündete in einem Selbstmordversuch.

Solche Schicksale gibt es........

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kleinEmil (8.275 Kommentare)
am 11.12.2017 09:34

An die Erregten und Empörten hier: nicht die böse Wirtschaft ist verantwortlich für diese Misere, sondern die Sozialpartner - konkret die dummen Forderungen der AK! Die mit zunehmendem Lebensalter stark ansteigende Gehaltskurve ist es, welche dafür sorgt, dass man teure Ältere nicht mehr so gern beschäftigt.

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Orlando2312 (22.254 Kommentare)
am 11.12.2017 23:05

Der Mini-Emil würde am Allerliebsten die Leibeigenschaft wieder einführen. Oder Arbeitszeiten wie vor 150 Jahren, wo täglich bis zu 14 Stunden geackert werden musste um einen Lohn, der die Familie grade so ernährte. In eine Zeit, wo Krankheit den finanziellen Ruin bedeutete, wo ein Urlaubsanspruch undenkbar war. Emil, Emil, mir graut vor dir.

Wie war es da? "Montag bis Samstag ist zu arbeiten. Der Sonntag dient dem Kirchgang und ist arbeitsfrei."

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Aktive_Arbeitslose (459 Kommentare)
am 11.12.2017 09:24

Was für ein Betrug: Der SPAR kann doch selbst mit gutem Beispiel vorangehen und ältere Arbeitsuchende einstellen statt sich auf Kosten der Steuerzahler via SÖB ein soziales Mäntelchen umzuhängen. Diese Jobelberichterstattung der Hofberichterstatter ist nur noch peinlich!

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Aktive_Arbeitslose (459 Kommentare)
am 11.12.2017 09:22

Auf Kosten der Steuerzahler das diskriminierende Verhalten der Wirtschaft ausgleichen zu wollen und reguläre Jobs durch hoch subventionierte SÖB-Jobs zu ersetzen ist schon etwas kurios. Bald dürfen wir unsere Arbeitsplätzchen selber zahlen?

Wieso setzt der Staat nicht endlich das im Verfassungsrang stehende Verbot der Diskriminierung (Artikel 14 EMRK) endlich auch in der Wirtschaft um, dann brauchen wir diese hoch subventionierte SÖBs nicht!

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felixh (4.876 Kommentare)
am 11.12.2017 07:20

Solange 45 + trotz ihrer Ausbildung (Akademiker, Zertifikate etc.)
gekündigt werden und durch 25 jähre ersetzt werden sollte die Wirtschaft eine Art STRAFSTEUER bezahlen bzw darf sie nicht jammern das es keine Fachkräfte gibt.

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