Wien-Marathon: Pfeil zielt erneut aufs Ganze ab
STEYR. Bei seinem zweiten Antreten über die 42,195 Kilometer will der Steyrer Top-Läufer das WM-Limit schaffen.
Mit deutlich mehr Respekt als beim Debüt startet Valentin Pfeil in seinen zweiten Marathon. "Voriges Jahr war ich noch zu unbekümmert", sagt er. Heuer habe er das Training intensiver auf die letzten Kilometer ausgerichtet. "Diesmal war auch ein 40-Kilometer-Lauf im Training mit dabei", so der Athlet aus den Reihen des Lac Amateure Steyr. Voriges Jahr sei er bereits nach maximal 37 Kilometern unter die Dusche abgebogen.
Wieder ist Wind prognostiziert
Pfeils nächster großer Auftritt findet übermorgen – am Sonntag, 23. April – statt. Dass er beim Vienna City Marathon wieder als bester Österreicher ins Ziel kommt, steht außer Zweifel.
Ob er das WM-Limit von 2:15,00 Stunden unterbietet, ist nicht zuletzt eine Frage des Wetters. Frische zehn Grad sind vorausgesagt – das ist noch erträglich. Wie schon im Vorjahr könnte aber der Wind wieder zum Spaßverderber und Bremser werden.
Der 28-jährige Steyrer selbst geht bestens vorbereitet in den Lauf, der einmal mehr auf ORF eins live übertragen wird. Seit Anfang Februar ist der ausgebildete Veterinärmediziner als Heeressportler im Einsatz – und damit Profi. "Ich habe doch um einiges intensiver trainieren können zuletzt", sagt er. Auch der laue März habe ihn beflügelt. Bei schönem Wetter ließen sich die vielen Kilometer Vorbereitung doch leichter und lockerer abspulen. Auch taktisch ist für Pfeil alles angerichtet. Mit jenen Läufern, die so wie er eine Zeit von 2:15 Stunden ins Visier nehmen, hat er sich bereits abgesprochen.
Man wird eine Gruppe bilden, die, so gut es geht, zusammenarbeitet. Auch ein Tempomacher ist mit dabei. Pfeil: "Bei so einem Lauf ist man ja kaum Konkurrent. Auch die Platzierung ist nicht so wichtig." Beim Wien-Marathon 2016 hatte sich Pfeil als Gesamt-Dreizehnter ins Ziel gekämpft. Seine Zeit damals: 2:16,37 Stunden. Den Sieg heuer werden erneut die afrikanischen Läufer untereinander ausmachen. Als Topfavorit gilt der Kenianer Eluid Kiptanui. Er hat vor zwei Jahren den Berlin-Marathon in einer Zeit von 2:05,21 Stunden gewonnen. Auch der Äthiopier Deribe Robi hat eine Marathon-Bestzeit von unter 2:16 Stunden vorzuweisen.
Der Start zum 34. Wien-Marathon erfolgt um 9 Uhr. Die Elite-Läufer werden bereits zwei Minuten zuvor ins Rennen geschickt. Über die Distanz von 42,195 Kilometer versuchen sich fast 9000 Läufer, der Großteil davon ambitionierte Hobby-Athleten. Alles in allem – inklusive Halbmarathon und Staffel-Marathon – werden mehr als 40.000 Frauen und Männer auf dem Laufenden sein.
Diese Woche hat Pfeil seine Laufeinheiten wetterbedingt aufs Laufband verlegt, was aber nicht so tragisch ist: "Das Training an sich ist ja seit einigen Tagen schon fertig. Es geht darum, bis zum Sonntag im Rhythmus zu bleiben."
Person und Bewerb
Valentin Pfeil zählt seit einigen Jahren bereits zu den besten Langstreckenläufern Österreichs. Im Halbmarathon hat der 28-jährige Steyrer bereits drei Mal den Staatsmeistertitel errungen. Auch im 10-Kilometer-Straßenlauf ist er regierender Staatsmeister.
Über die Marathon-Distanz versuchte sich Pfeil bislang erst einmal. Beim Vienna City Marathon 2016 kam er als Gesamt-Dreizehnter und als bester Österreicher ins Ziel. Seine Zeit für die 42,195 Kilometer lange Strecke: 2:16,37 Stunden. Damit war er mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 18,53 km/h unterwegs.
Seit 1. Februar ist der ausgebildete Veterinärmediziner im Heeressportzentrum als Profi aktiv. Seine Vorbereitung auf den diesjährigen Wien-Marathon hat er also zu einem beträchtlichen Teil in Wien absolviert. Pfeils Stammverein ist der LAC Amateure Steyr.
Der Vienna City Marathon findet übermorgen, Sonntag, 23. April, statt. Der Start der Elite (mit Valentin Pfeil) erfolgt um 8.58 Uhr bei der Reichsbrücke. ORF eins überträgt das Rennen live.