Vorwärts entführte erstmals einen Punkt aus Graz
STEYR. Die Amateure von Sturm Graz verstärkten sich mit Spielern aus dem Profikader, aber die Steyrer holten 1:1-Remis.
Wer immer in der Regionalliga Mitte auf der Trainerbank sitzt, er hat die Rot-Weißen von Vorwärts Steyr auf der Rechnung. Markus Schopp, der Trainer der Jung-Schwarzweißen, sicherte sich im Heimspiel gegen die Steyrer damit ab, dass er mit Sandi Lovric und Christian Schoissengeyr zwei junge Spieler aus dem Profikader in die Startelf beorderte.
Die Maßnahme schien auch zu greifen. Lovric kurbelte das Spiel der Grazer an, verteilte die Bälle an seine Nebenleute, die aus guten Zuspielen Chancen generierten. Nach einer halben Stunde war es aus Sicht der Vorwärts auch schon passiert: Peter Puster wurde freigespielt, sodass er im Eins-zu-eins-Duell mit Goalie Großalber den Ball am Steyrer Schlussmann vorbeibrachte. Mit der 1:0-Führung in der 30. Minute versuchte Sturm gleich nachzusetzen, Steyr hatte in dieser "Sturm-und-Drang-Phase" Glück. Friesenbichlers Kopfball klatschte von der Stange zurück und senkte sich nicht hinter dem bereits geschlagenen Großalber ins Gehäuse.
Nach Spielende haderte der Sektionsleiter von Sturm Graz, Robert Jerovsek, damit, dass seine Elf es verabsäumt habe, rechtzeitig das "zweite oder dritte Tor nachzulegen". Denn SKV-Trainer Gerald Scheiblehner muss in der Pause die richtige Arznei gefunden haben: Die Rot-Weißen spielten, plötzlich völlig verändert, auf dem Platz einen erfrischenden Fußball, die einzigen unerwünschten Nebenwirkungen trafen die Gastgeber aus Graz: Die wie ein aufgezogenes Räderwerk spielenden Steyrer schnürten die Gastgeber ein, hatten Möglichkeit nach Möglichkeit. In der 54. Minute hätte bereits der eingewechselte Yusuf Efendioglu den Ausgleich auf dem Fuß gehabt, als er alleine auf Keeper Ehmann zulief und knapp scheiterte. Scheiblehner hatte mit dem Tausch wieder ein gutes Händchen bewiesen. In der 77. Minute fasste sich Michael Popp aus gut 30 bis 35 Metern Distanz ein Herz und hämmerte los. Die Flugbahn des Balles endete im Grazer Tor zum 1:1-Unentschieden, bei dem es dann auch blieb.
Wieder hat Fortuna mit dem SKV Doppelpass gespielt: Denn der Grazer Schoissengeyr traf in der zweiten Halbzeit wieder nur Aluminium. Die Scheiblehner-Elf tat aber auch wieder das ihrige, um das Glück des Tüchtigen zu haben. Lob kam daher auch vom Gegner: Jerovsek bezeichnete das Remis als "gerecht". Es war der erste Punkt, den der SKV überhaupt von der Mur entführen konnte.