Steyrs Taxler: Verkehrskonzept macht Fahrten teurer
STEYR. Die Taxi-Unternehmer fühlen sich bei den Plänen für "Stadtplatz neu" übergangen. Heute wollen sie der Politik bei der offiziellen Präsentation ihre Gegenvorschläge präsentieren.
"Der Herr Hauser war ja selbst einmal Taxifahrer, der müsste doch von unseren Problemen wissen", sagt Unternehmer Wolfgang Neuhauser.
Der 65-Jährige fährt bereits seit mehr als 40 Jahren mit dem Taxi durch Steyr. Als er von den neuen Plänen für den Verkehr am Stadtplatz eher zufällig erfahren habe, sei ihm ebenso wie vielen seiner Kollegen mehr oder weniger der Kragen geplatzt: "Wir haben jetzt schon zu wenig Standplätze und müssen bei den zahlreichen Veranstaltungen im Zentrum immer wieder aus dem Zentrum raus, obwohl es auch bessere Lösungen gäbe." Zudem dürften Taxis in Steyr, anders als in vergleichbaren Städten, mit Ausnahme des Schlossberges auch nicht in Fußgängerzonen zufahren, etwa um Senioren und Personen mit Gehbeschwerden vom Arzt oder der Apotheke abzuholen.
Laut dem neuen Verkehrskonzept für den Stadtplatz sollen die Standplätze für Taxis aber von sechs auf fünf reduziert werden, zudem wird tagsüber die Ausfahrt über den Grünmarkt verboten sein. Diese Pläne werden den Taxiunternehmern heute ab 10 Uhr im Rathaus von Vizebürgermeister Wilhelm Hauser (SP) präsentiert.
Zu wenige Standplätze
"Wir haben zehn Unternehmen mit 41 Taxis in Steyr", sagt Neuhauser, "Platz ist ja nur begrenzt vorhanden, aber zumindest acht Standplätze auf dem Stadtplatz, am besten direkt vor dem Rathaus, wären wünschenswert." Mit diesem Kompromissvorschlag werde er heute die Stadtpolitik konfrontieren. Auch müsse die Ausfahrt über den Grünmarkt unbedingt erhalten bleiben. "Über den Ennskai verlängert sich die Fahrzeit um bis zu fünf Minuten. Das wird dann nicht nur für Fahrgäste teurer, sondern da geht’s auch darum, dass diese häufig unter Zeitdruck rechtzeitig wo hinkommen müssen."
Auch Gunter Mayrhofer, Stadtrat für die Steyrer VP und Sprecher der Taxiunternehmer in der Stadt, sieht dies ähnlich: "Das ist der falsche Weg, die Stadt braucht die Taxis. Diese Lösung verschlechtert die Situation deutlich. Fahrten werden teurer und dauern länger."
Stadt-Vize Hauser verteidigt die Lösung: "Würden wir die Taxis auf dem künftigen Standplatz umdrehen lassen, dann würde das zu Problemen führen." Die betroffenen Fahrer werden sich wohl an die neue Situation gewöhnen müssen. Das wahre Thema sei die Geschwindigkeit: "Schritttempo oder 30 km/h wären erlaubt, manche Taxler rasen mit 70 durch den Grünmarkt."
Ein Argument, das Neuhauser nicht gelten lässt: "Dann soll man diese schwarzen Schafe bestrafen und aus dem Verkehr ziehen. Aber nicht unsere ganze Branche!"