Lauten aus dem Stift Kremsmünster zählen zu den ältesten der Welt
KREMSMÜNSTER. Beim "Lautentag in Stift Kremsmünster" werden die Instrumente öffentlich gezeigt
Erfreuliche Untersuchungsergebnisse haben das Stift Kremsmünster aus Nürnberg erreicht. Sechs Lauteninstrumente, die im Musikarchiv des Stiftes aufbewahrt werden, sollen zu den ältesten der Welt zählen.
Als Lauten bezeichnet man Saiteninstrumente, die aus einem Resonanzkörper und einem damit untrennbar verbundenen Hals bestehen. Im Archiv des Stiftes werden sechs dieser Instrumente aufbewahrt, die vor mehr als 300 Jahren von Mönchen bespielt worden sind.
In den vergangenen beiden Jahren wurden die sechs Stücke vom Musikhistoriker Klaus Martius am Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg gründlich untersucht und teilweise fixiert. Laut seiner Expertise gehören die Lauten zu den ältesten der Welt. Sie sollen zwischen 1550 und 1720 erbaut worden sein. Am 3. Jänner wurden sie wieder ins Stift Kremsmünster zurückgebracht.
Am kommenden Sonntag werden die Instrumente beim "Lautentag in Stift Kremsmünster" erstmals in Österreich öffentlich präsentiert. Das erste Mal seit 300 Jahren wird auch die kostbare Mandora aus der Werkstatt von Achatius Stadlmann bei dieser Veranstaltung wieder mit Musik aus den Stiftsbeständen erklingen.
Das Benediktinerstift Kremsmünster bewahrt in seinem Notenarchiv 13 umfangreiche Manuskripte mit insgesamt 3500 Seiten und annähernd 2000 Kompositionen für Laute und Mandora auf. Dies ist eine der weltweit größten und bedeutendsten Sammlungen von Lautenmusik aus dem Zeitraum von 1630 bis 1760.
Mindestens sieben Mitglieder des Konventes konnten bisher als Schreiber der Handschriften und Spieler der erhaltenen Instrumente identifiziert werden. Eine ausführliche Dokumentation zu den Lauten soll demnächst erscheinen. Beim Lautentag am Sonntag wird auch über den Forschungsstand berichtet.
Lautentag mit Forschungserkenntnissen und Musik
Der „Lautentag im Stift Kremsmünster“ findet am kommenden Sonntag, 26. Februar, ab 13.30 Uhr im Chorzimmer des Benediktinerstiftes statt. Der Wiener Lautenist Hubert Hoffmann hat ein abwechslungsreiches Programm für den Nachmittag zusammengestellt. Einer der Höhepunkte wird ein versuchtes Rezital des Italieners Pietro Prosser auf der Mandora von Achatius Stadlmann sein. Auf dem Instrument ist seit mehr als 300 Jahren nicht mehr gespielt worden. Auch internationale Lauten-Forscher werden in Kremsmünster erwartet.
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