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Land will bei Pyhrn-Priel jetzt eine Zeitlupenstudie

Von Hannes Fehringer, 14. Dezember 2017, 05:48 Uhr
Land will bei Pyhrn-Priel jetzt eine Zeitlupenstudie
Bild der Vergangenheit: David Ryding mit dem TVB Pyhrn-Priel als Kopfsponsor Bild: Daniel Hinterramskogler

HINTERSTODER. Vollversammlung sah beim Slalom des Vorstands mit David Ryding, Budget und Tochterfirma noch keinen Torfehler.

Formell gab es nichts, womit sich der Vorstand des Tourismusverbandes (TVB) Pyhrn-Priel disqualifiziert hätte. "Der Bericht des Tourismusdirektors hat hundertprozentige Zustimmung erhalten. Der Rechnungsabschluss für das Jahr 2016 wurde einstimmig von der Vollversammlung genehmigt", verlautbart eine Aussendung des Büros einen reibungslosen Verlauf der Vollversammlung des Tourismusverbandes Pyhrn-Priel. Damit fuhr der TVB wie der britische Slalomfahrer Dave Ryding, auf dessen Helm das Verbandslogo bis vor kurzem klebte, auf das Siegespodest.

Im Verfassen von Prospekten und Broschüren, die Schönheit und Wohlgefühl verbreiten, sind die Öffentlichkeitsarbeiterinnen des Verbandes offenkundig bestens geschult. Denn im Verband zogen schon längst finstere Wolken über den Postkartenblick auf. Einer, der die Gegend und die Leute wie kein anderer kennt, Hinterstoders Bürgermeister Helmut Wallner (VP), warnte: "Uns hilft nur ein totaler Neuanfang. Die jetzige Reputation ist zum Schämen."

Bei der Vollversammlung habe der Vorstand die Tagesordnung durchgepeitscht, sei "über dringende Fragen, die zu stellen gewesen wären, drübergefahren", klagt Wallner. Zu schnell sei Obmann Herbert Gösweiner über den Kriminalfall in der dem TVB unterstehenden "Touristische Freizeiteinrichtungen Pyhrn-Priel GmbH" hinweggeturnt, bemängelt Wallner. Nicht nur, dass der inzwischen gefeuerte Ex-Geschäftsführer 130.000 Euro in die eigene Tasche abgezweigt haben soll – dessen ihn die Staatsanwaltschaft Steyr verdächtigt –, der Mann soll auch schon woanders unter Falschnamen in Machenschaften verwickelt gewesen sein und vom Tourismusverband mit einem fürstlichen Gehalt von über 7000 Euro Nettomonatsbezug entlohnt worden sein. Von Facebook-Einträgen wurde gemunkelt, die den Herrn als guten Freund der Geschäftsführung outeten. Gösweiner reagiert auf das Gemunkel erbost und mit Entschlossenheit: "Das sind alles Falschmeldungen und ärgster Rufmord, dass ich mich fortan gegen eine jede solche Aussage mit einer Klage wehren werde."

Vorstand entscheidet heute

Davon unbeirrt, will die Landesaufsicht jetzt eine Prüfung durchziehen, um zu ergründen, ob es Verfehlungen gegeben habe und ob die Geschäftsführung eine Mitschuld treffe. Für Gösweiner, der vom Land in einem E-Mail zum zwischenzeitlichen Rücktritt bis zur Klärung des Vorfalls aufgefordert wurde, ist nicht einmal gewiss, ob das Land die Berechtigung für Nachforschungen hat: "Wir werden das vorher im Umlauf unter den Gemeindevertretern noch abzustimmen haben." Er selber habe ohnehin eine reine Weste, weshalb ein Rückzug völlig fehl am Platz wäre. Über die Frage, ob Gösweiner im Amt bleiben soll, befindet letztendlich heute der TVB-Vorstand.

Einem Kritiker wie Bürgermeister Wallner wurde auch viel zu schnell zur Vorjahresbilanz aufgezeigt, die die Funktionäre entlastet. Der Verband schrieb 2016 ein Defizit von 158.816,93 Euro, zu dem 67.000 Euro fragwürdige Verbindlichkeiten der Tochterfirma und 80.000 Euro unterdessen nutzloses Sponsorgeld für den britischen Slalom-Weltklasseläufer David Ryding beigetragen hätten.

Wie in den OÖN exklusiv berichtet, hatte ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel den Konkurrenten aus dem britischen Königreich von der Trainingspiste auf der Höss verbannt, die dort für das Landesnachwuchszentrum des OÖ. Skiverbandes vereist und abgesperrt wird. In der Geschäftsführung des TVB Pyhrn-Priel vermutet man ein sportliches Foul des Professors aus Tirol und Liftbetreibers.

Gerne wird die Variante erzählt, dass man machtlos zwischen die Stühle geraten war, weil Schröcksnadel ein Tiroler Skigebiet, das für die Amerikaner Torstangen gesteckt hatte, wegen mangelndem Patriotismus gerügt habe, und er auf eine Retourkutsche gefasst sein müsste. "Wir werden diese Episode ausklammern und genauso freundschaftlich und gut mit der Hi-Wu-Seilbahn-Geschäftsführung zusammenarbeiten wie bisher", sagt TVB-Geschäftsführer Thomas Scholl. Wallner kennt die Geschichte anders, nämlich dass die Vertragsverlängerung mit Ryding hinter Schröcksnadels Rücken erfolgt sei: "Solche Handlungsweisen gehen nicht, das muss sich ändern."

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