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Kreisverkehr vor dem Rathaus, das ewige Ringelspiel

Von Hannes Fehringer, 14. Dezember 2017, 00:04 Uhr
Kreisverkehr vor dem Rathaus, das ewige Ringelspiel
Ex-Verkehrsstadtrat Leopold Pfeil: Eine solche Automenge hat er auf dem Platz schon lange nicht mehr gesehen. "Für die FUZO ist es höchste Zeit", sagt er. Bild: feh

Fußgängerzone am Steyrer Stadtplatz ist das Beste. Eine zwei Millionen Schilling teure Studie war 1993 der Weisheit letzter Schluss.

Leopold Pfeil, Veterinär in der von ihm gegründeten Tierklink Steyr, muss sich ärgern: Mittlerweile fahren etappenweise Autokolonnen auf den Steyrer Stadtplatz ein, als dass es draußen vor den Stadttore eine Kopieranstalt gebe, die die Blechkarossen klont. "So viele Fahrzeuge habe ich noch nie auf dem Stadtplatz gesehen, das läuft völlig schief!", sagt der Steyrer, der vor mehr als 20 Jahren für die FPÖ als Verkehrsreferent im Stadtrat gesessen war.

Den Kopf über das Herz der Stadt, ob es vom Autoverkehr abzunabeln sei, oder dann mangels an Zustrom von Besuchern austrocknen würde, hat man sich schon zu seiner Aktivzeit im Rathaus gemacht vor mehr als zwanzig Jahren. "Ich frage mich, worauf man jetzt noch groß wartet", sagt Pfeil und zeichnet einen Strich in die Luft, "und warum zieht man das jetzt nicht durch?" Zwei Millionen Schilling (146.000 Euro) hat die Stadt einem Kreativdenker bezahlt, damit er endlich den Blechwurm aus der Stadt verbannt und gleichzeitig darauf achtet, dass die City nicht in lauter Leerflächen verödet. Der Innsbrucker Verkehrsplaner Helmut Stickler hatte dabei immer gepredigt, dass sein Konzept, den Stadtplatz in eine Fußgängerzone umzuwandeln, als Gesamtwerk zu betrachten sei. Die Überzeugungskraft seiner Studie reichte so weit, dass der Obmann eines rund 60 Kaufleute umfassenden Vereines "Treffpunkt Altstadt" Karl Schnurpfeil sich die Fuzo vorstellen konnte, wenn gleichzeitig beim Schiffmeisterhaus ein "mindestens 250 Stellflächen" umfassendes Parkdeck errichtet werde.

Es mag ein Zufall sein, dass die nun eröffnete Hanggarage des Konsortiums um Leopold Födermayr genau über diese im Jahr 1993 geforderte Kapazität verfügt und sich außerdem auf fast dem selben Gelände befindet. Das will soviel heißen: Wenn eine Garage Sinn hat, muss sie in diesem Bereich stehen.

Jahrzehntelange Vertröstungen leid, will heute Grünen-Chef Reinhard Kaufmann in der Gemeinderatssitzung einen Probebetrieb für eine Fuzo auf dem Stadtplatz beantragen. Man kann gespannt sein, wie mehrheitsfähig dieser Vorschlag wird. Im Ernstfall fällt es den Steyren nämlich schwer, sich vom Auto zu trennen. 1995 wurde die Fußgängerzone im Steyrdorf mit einer Volksbefragung ausgehebelt. 43 Prozent Befürworter reichten nicht aus, die Kraftfahrzeuge aus den Gassen zu verbannen. Die zwei Jahre alte Studie war damals scheinbar schon wieder in Vergessenheit geraten.

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5  Kommentare
5  Kommentare
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( Kommentare)
am 14.12.2017 16:17

Alles, wirklich alles wäre besser als dieser Murks, der da angerichtet wurde. Auch ein autofreier Stadtplatz.
Nun noch eine Frage: Wem ist der aufgemalte Gehweg am Kai beginnend unterhalb der ehemaligen Brücke bis zum Dominikanerhaus eingefallen? Und wer hätte einen Grund dort zu gehen? Oder war da einfach Farbe übrig?
Die Lösung lautet wahrscheinlich ganz anders. Die Parkplätze mussten weg um das Parkhaus vollzubekommen. Und damit das nicht total auffällt, malte man einen Gehweg auf, den kein Mensch benützt.
Im Gegensatz zu anderen finde ich die neue Garage samt Steg super. Was allerdings das damit verbundene Konzept der VERANTWORTLICHEN Herren und Damen betrifft, spottet jeder Beschreibung. Ahnungslose, oder selbsternannte Experten haben die Stadt zum Spieleteppich auserkoren. Aber das ist ja nur eine Testphase hörte man.
Man kann ja die Maler bei Bedarf wieder und wieder ausschicken bis der letzte Kopfstein bemalt ist.

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fuckingbenutzername (79 Kommentare)
am 16.12.2017 08:07

Die Radfahrer und Läufer haben endlich Platz, auch wenn sie dort nicht gehen werden, es sind genug unterwegs die diesen aufgemalten Gehweg brauchen....Endlich!!! Danke!!!

Leider kommt es halt immer wieder vor, dass ignorante Deppen dann trotzdem dort ihr Auto abstellen, weil sie halt ein ganz dringendes Telefonat führen müssen.

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( Kommentare)
am 18.12.2017 19:56

Radfahrer haben dort nichts verloren! Radfahrer sind Verkehrsteilnehmer wie auch Autofahrer und beide haben am Gehweg nicht zu fahren oder zu stehen. Auch wenn viele Radler meinen, dass sie alles dürften!

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Wassolldas (15 Kommentare)
am 14.12.2017 10:11

Für mich ist ein autofreier Stadtplatz unvorstellbar, solange die Stadtplatzgarage nicht funktioniert.
Viel zu oft ist die Zufahrt rot, obwohl genügend Parkplätze verfügbar wären! Außerdem ist ein PARKLEITSYSTEM eine Grundvoraussetzung für eine größere Fußgängerzone am Stadtplatz. Zudem ist beim Neutor eine Zufahrtsrampe zum Einskai eine Notwendigkeit um den Stadtplatz als Zufahrt nicht mehr zu benötigen. Also zuerst: Parkleitsystem und Rampe beim Neutor, dann können wir über die Verkehrsberuhigung am Stadtplatz reden.

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Helgari (495 Kommentare)
am 14.12.2017 03:56

"Den Kopf über das Herz der Stadt, ob es vom Autoverkehr abzunabeln sei, oder dann mangels an Zustrom von Besuchern austrocknen würde, hat man sich schon zu seiner Aktivzeit im Rathaus gemacht vor mehr als zwanzig Jahren ..."
Na servas: Da macht sich Fehringer den Kopf über das Herz der Stadt, das sowohl abgenabelt werden und austrocknen kann.

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