"Glücksfall": Besetzungsposse im Steyrer Rathaus
Leitung der Alten- und Pflegeheime: 35-jährige Bewerberin zweimal topgereiht, Job soll SP-naher Mann erhalten.
Dass bei Postenbesetzungen im Steyrer Rathaus mitunter "Stallgeruch" vernehmbar war, leugnen mittlerweile nicht einmal mehr eingefleischte Sozialdemokraten. Nachdem der SP im Vorjahr die absolute Mehrheit im Stadtparlament abhanden gekommen ist, hoffte die Opposition auf eine Zeitenwende.
Beim Blick auf eine heute im Stadtsenat anstehende Personalentscheidung dürfte sich diese Hoffnung nicht erfüllt haben. Jedenfalls ist eine brisante Sitzung zu erwarten. Auf der Tagesordnung steht die Nachbesetzung der wirtschaftlichen Leitung der Alten- und Pflegeheime Steyr (APS), da Helga Freidhager am 1. Juli 2017 in Pension geht. Davon betroffen sind rund 300 Mitarbeiter und 375 Bewohner.
Sechs Bewerber wurden zum ersten Hearing Ende August eingeladen. Aus diesem ging eine 35-Jährige aus dem Bezirk Steyr-Land topgereiht hervor. Da der Abstand der Top drei knapp war, entschloss sich die aus Magistratsdirektor Kurt Schmidl, Geschäftsbereichsleiterin Martina Kolar-Starzer, Amtsärztin Birgit Stellnberger und der Mayer Mentor Personalmarketing bestehende Kommission zu einem zweiten Hearing – "um einen besser fundierten Besetzungsvorschlag" unterbreiten zu können. Ergebnis: Neuerlich gewann die 35-Jährige, gefolgt von einem 47-jährigen Steyrer, der zuvor Pressesprecher, dann stellvertretender Büroleiter der Sozialreferenten Josef Ackerl und Reinhold Entholzer (beide SP) war und seit Jahresbeginn in der Erziehungshilfe des Landes tätig ist.
Dem Stadtsenat wird in einem vertraulichen Amtsbericht von Personalchef Hans Greinöcker – dieser liegt der Steyrer Zeitung vor – aber der unterlegene Bewerber als APS-Chef vorgeschlagen. Auf mehreren Seiten wird äußerst bemüht die bessere Eignung des Wunschkandidaten hervorgestrichen.
Es habe zwei sehr gute Kandidaten gegeben, sagt dazu der zuständige Referent, Stadtrat Michael Schodermayr (SP), der sich klar für den 47-jährigen Steyrer deklariert: "Er ist ein Glücksfall für Steyr und bestens vernetzt." Für Stadtchef Gerald Hackl (SP) hat der Zweitgereihte ebenfalls mehr Erfahrung, auch "wenn man durchaus anderer Ansicht sein kann." Laut Schodermayr zähle der Wunschkandidat zu jenen fünf Leuten in Oberösterreich, die sich in der Altenpflege wirklich gut auskennen.
Das sehen nicht alle Parteien so. Vizebürgermeister Helmut Zöttl (FP) ist gegen diese "politisch motivierte" Besetzung: "Die Zeiten, in denen Kriterien so hingedreht werden, dass sie passen, sollten vorbei sein. Ich frage mich, wozu es zwei Hearings gegeben hat?" Noch dazu, wo die Topgereihte einen "Traumlebenslauf" habe.
Ähnlich argumentiert Stadtrat Gunther Mayrhofer (VP): Es sei "greifbar, dass etwas nicht stimmt. Ein Philosophie-Absolvent ohne Führungserfahrung soll Altenheime leiten." Es rieche nach Postenschacher für einen Freund.
Bei der heutigen Abstimmung im Stadtsenat werden die vier SP-Stimmen den drei von FP und VP/Bürgerforum gegenüberstehen. Zünglein an der Waage ist somit Reinhard Kaufmann (Grüne): "Ich werde hinterfragen, wie Bürgermeister und Sozialreferent argumentieren." Die Reihung einer Komission sei aber nicht bindend ...
in Steyr Land ist es genau umgekehrt
Dann warten wir mal ab, ob der Grüne Charakter hat oder ob er sich (auf welche Weise auch immer) gegen die beiden Hearingergebnisse "überzeugen" lässt.
Da bin ich jetzt sehr gespannt, wie sich Herr Kaufmann verhält.
Kurt Apfelthaler wurde ja weggeputscht weil ihm vorgeworfen wurde, immer mit den Roten zu packeln.
Jetzt könnte Herr Kaufmann beweisen, dass er es anders hält. Wenn nicht, ist er halt eine weitere riesige Enttäuschung.
Die Blauen machen es dort, wo sie das Sagen haben, ja auch nicht anders:
http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/Bezirkshauptfrau-in-Ried-Blaue-Juristin-bewirbt-sich;art4,2360037
Aber trotzdem, es ist eine Schande. Der Bürgermeister trägt auf alle Fälle die Verantwortung! Schade, ich mag ihn eigentlich. Aber mit so etwas tut er sich, der Stadt und seiner eigenen Partei keinen Gefallen.
Wenn man sieht, was die Sozen in Wels aufgeführt haben, um den Sieger der Ausschreibung als MD madig zu machen, gehen V und F in Steyr direkt behutsam vor. Obwohl es hier um den künstlich hinaufgehobenen Zweiten, mit unzureichender Ausbildung und reiner Parteizugehörigkeit geht.
Lieber Bgm. Hackl, dir und deinem Plannachfolger Vogerl tust du nichts Gutes mit dieser Umfärbelaktion. Nach der Wahl wird weitergesehen. Steyr darf nicht Wien werden!
Hat Kaufmann d. Vita gelesen und stichprobenartig geprüft, so sollte er frei entscheiden können.
Wetten, dass Kaufmann aber mit Schodermayr u Hackl mitstimmt.
Freunderlwirtschaft gibt's leider überall - egal ob im Magistrat, bei der Wohnungsvergabe bei der GWG, bei MAN, BMW,...
Und gerade deshalb sind wahrscheinlich "gute Vernetzungen" ausschlaggebend für den Job
Die FPÖ muss nichts tun, um bei der nächsten GR-Wahl Erster zu werden.
Die Sozialisten spielen sich solange, bis auch die letzten Getreuen die "Paddei" wechseln, weil sie auch heute schon mit manchen Mandataren wie z.B. Weixlberger unzufrieden sind.
Hackl, den ich als korrekt einschätze, muss wohl bei diesem Spiel mitspielen, immer noch bestimmen Altbürgermeister und Altvizes das Geschehen.
Laut Schodermayr zähle der Wunschkandidat zu jenen fünf Leuten in Oberösterreich, die sich in der Altenpflege wirklich gut auskennen.
-----------
Das muss ein besonderer Kapazunder sein, der sich beim Bettenmachen, beim Füttern, ja sogar in der Kochkunst, bestens auskennt. Ist er auch noch eingefleischter Sozi, dann spielt die Reihung keine Rolle, Greinöcker hat auch sein Statement abgegeben .......... alles paletti, allerdings nur bis zur nächsten Wahl.
In Steyr war das doch noch nie anders. Warum jetzt die Aufregung? Wenn man sich anschaut, wer in Steyr was geworden ist, dann braucht man nicht besonders klug sein, um zu behirnen, dass da nur die SPÖ die schützende Hand drübergehalten hat und die eingeschlagenen Pfade zu verlassen ist halt schwierig. Also wird man, solange es noch geht, weitermachen wie bisher.
Qualifikation? was ist das - unwichtig, Hauptsache das Parteibuch passt.
Besonders bemerkenswert Dr. schodermayr: die Vernetzung des ach so besonders guten Kandidaten. Was braucht ein Altersheimverwalter für Vernetzungen? Der muss schauen dass der Betrieb richtig läuft, nicht mehr und nicht weniger. Und wenn sich die Menschen, die in den Heimen der Stadt leben wohlfühlen, dann ist es gut. Und wenn sich die Menschen, die da arbeiten und für das Wohl der dort Lebenden sorgen, über ihren guten Arbeitsplatz freuen, dann ist es noch besser. Also wozu sollen Vernetzungen gut sein??? bzw. was sollen sie bringen?
Nur weiter so, ihr braven Sozis in Steyr.
Nur auf Vergesslichkeit der Wähler bei der nächsten Wahl zu setzen, wird nichts bringen, man wird euch allesamt einen Denkzettel verpassen und dann könnt ihr schauen, wie eure Herzibinki unterzubringen sind.
Kümmert euch lieber um den Kiffer- und Säuferhotspot hinter der alten Post in der Dukartstrasse, eine Schande für Steyr und für alle Besucher des Ärztezentrum täglich sichtbar.
Typisch für die SPÖ. Es wird immer wichtiger diese Partei abzuwählen.
blaue Umfärberei ist auch nicht besser.
Tja, die Frau hat auf alle fälle das falsche Parteibuch.
In Steyr ist man da sehr erpicht darauf.