Dichte Verbauung neben Privathäusern gestoppt
STEYR. Gemeinderat erklärte das Ennsdorf zum Neuplanungsgebiet. Das verhindert dreistöckige Wohnbauten neben Einfamilienhäusern.
Die Bürgerinitiative "zur Wahrung eines Grüngürtels" hat in der gestrigen Gemeinderatssitzung überraschend einen Sieg errungen: Eine Allianz aus VP/Bürgerforum, FP und Grüne hat einen Dringlichkeitsantrag gestellt und mit Mehrheitsbeschluss erwirkt, dass das Viereck "Johannesgasse–ÖBB-Bahntrasse–Grenzgasse–Ennsufer" zum "Neuplanungsgebiet" erklärt wurde. Damit kann ein dreistöckiges Wohnhaus inmitten der Einfamilienhäuser und Gärten nicht so gebaut werden, wie es der Baumeister Josef Kerschbaummayer geplant hatte.
Der Baumeister hatte die Parzelle von einem gehbehinderten Ehepaar gekauft, das in dem Wohnhaus eine mit Lift erreichbare Penthouse-Wohnung bezogen hätte, um im Alter weiter in der gewohnten Umgebung leben zu können. Für die Nachbarn wären aber die ursprünglich vorgesehenen 17 neuen Wohneinheiten eine unzumutbare Verschlechterung gewesen, wogegen sie sich wehrten. Binnen weniger Tage hatten die Initiatorinnen Sieglinde Weiler und Ingrid Gaier 70 Unterschriften in dem Grätzel gesammelt, um die "grüne Lunge im Stadtteil Ennsdorf" zu retten.
Zweifel daran, dass der Bauplatz zwischen den Gärten der Nachbarn geeignet sei, hegte von Anbeginn Baustadtrat Vizebürgermeister Helmut Zöttl (FP). Skeptisch, das "letzte Grün im Viertel zu opfern" war auch VP-Stadtrat Gunter Mayrhofer und die Grünen. Zuletzt hatte auch der Gestaltungsbeirat eine Reduktion des Projekts empfohlen.
Das Unbehagen bei der VP, FP und den Grünen gegen den Wohnbau zwischen Einfamilienhäusern steigerte sich so weit, dass die drei Fraktionen gestern gegen die SP per Dringlichkeits-
antrag das "Neuplanungsgebiet" durchsetzten. Demnach muss nun für den definierten Bereich ein neuer Bebauungsplan erlassen werden. Für Bauwerber wie Kerschbaummayer bedeutet das nicht, dass sie zwischenzeitig gar nichts mehr tun dürfen. Pro Bauplatz sind ab sofort aber nur noch drei Wohneinheiten möglich und Gebäude dürfen maximal nur um 20 Prozent erweitert werden.
Die Verhinderer sind überall... Steyr könnte so eine schöne Stadt sein wenn nicht "jedes" Bauvorhaben durch unschöne Kompromisslösungen behindert wird.
z z z
Als wie wenn EFH weniger Flächenfrass bedeuten würde.
Im Urbangebiet sollte doch mind. eine 3stöckige Bebauung verpflichtend sein.
Erhöht den Anrainern doch gründlich die Steuern, wenn sie den Luxus des platten Wohnbaues nur für sich beanspruchen ...
Wäre planbar! Es fehlt an der vorausschauenden Planung.
Kaum eine Gemeinde/Stadt traut sich Urbanität herzustellen, mit wirklicher Verdichtung.
Oder den Leerstand zu erheben, oder Revitalisierungen, oder fixe Grünzonen, Rückwidmungen...
Aber wenn sich genug Bürger aufregen, dann wird die elende Bauwirtschaft doch gestoppt.
Wir Weltmeister im sorglosen Umgang mit Boden und Klima!!! zum Schämen!
Wenn es der Sache dient, können auch FP und Grüne zusammenarbeiten - gefällt mir! Da geht Sachpolitik vor Parteigrenzen.