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Bei Luchsen wird es heuer noch Nachwuchs geben

Von Hannes Fehringer, 27. März 2017, 04:13 Uhr
Bei Luchsen wird es heuer noch Nachwuchs geben
Katze aus der Kiste: Die Aussiedlung steht unter guten Vorzeichen. Bild: VOLKER WEIHBOLD

MOLLN. Projekt lebt wieder: Fünf Gründe, warum die Wiederansiedlung der Raubkatzen in den Kalkalpen doch noch gelingt

Vor einer Woche wurde medienwirksam vor den TV-Kameras ein Luchspaar im Mollner Bodinggraben ausgewildert. Die beiden Raubkatzen mit den Pinselohren wurden in der Wildnis der Schweizer Berge eingefangen, um im Nationalpark Kalkalpen wieder aus ihren Transportkisten freigelassen zu werden. Der Tiereimport soll den Bestand im Nationalpark retten, der in den vergangenen Jahren mühsam aufgebaut wurde. Nach der Blutauffrischung aus der Schweizer Wildnis hat das Projekt wieder gute Erfolgsaussichten.

1 Keine Inzucht: Der durch illegale Trophäenjäger arg dezimierte Bestand in den Kalkalpen ist miteinander eng verwandt. Die meisten Jungkatzen sind schon ein Produkt von Inzucht. Die obligaten DNA-Tests vor der Einfuhr der zwei Luchse "Juri" und "Aira" ergaben, dass die beiden im Kanton Jura gefangenen Tiere weder miteinander noch mit den Artgenossen in den Kalkalpen verwandt sind. "Damit kommt für die Population im Nationalpark frisches Blut", freut sich Nationalparkdirektor Erich Mayrhofer.

2 Ranzzeit: Ein neues Luchsmännchen, die man Kuder nennt, und ein neues Weibchen im Gebiet der Kalkalpen verheißen in der gerade stattfindenden "Ranzzeit" (das entspricht der Rolligkeit unserer Hauskatzen) Katzenbabys im Sommer.

3 Perfekte Überwachung: Die ausgewilderten Luchse sind mit Peilsendern an Halsbändern versehen. Über Satellit wissen die Ranger jederzeit, wo sich die Tiere befinden. Die Überwachung der Neuankömmlinge "Juri" und "Aira" in der ersten Woche verheißt Gutes. Drei Tage lang sind der Kuder und das Weibchen unzertrennlich durch die Wälder gestreift. Zeit genug für Fortpflanzung. "Dann zieht ein Kuder seinem Trieb folgend weiter, weitere Luchsdamen zu beglücken", erklärt Mayrhofer die Wildbiologie.

4 Neue, strengere Gesetze: Wilderei von Raubkatzen geht mittlerweile richtig ins Geld. Diese Erfahrung musste das Linzer Ehepaar Harald und Ingrid W. machen, die als Wilderer gerichtlich überführt und verurteilt wurden. Zur Rechenschaft gezogen wurde auch ein Tierpräparator, in dessen Tiefkühltruhe der Balg eines der illegal erlegten Luchse gefunden wurde. Mayrhofer schätzt, dass das Jägerehepaar bisher 80.000 Euro an Gerichtskosten, Geldbußen, Rechtsanwaltshonoraren und Schadenersatz bezahlen musste.

5 Jägerschaft: Harald H. hatte mit seinen Abschüssen geprahlt und auf dem Handy erlegte Luchse stolz herumgezeigt. Das Jagdgesetz ist verschärft worden, Harald und Ingrid W. sind ihre Jagdkarten und ihr Pachtrevier los. Der Landesjagdverband sitzt im Lenkungsgremium "Luka" des Ansiedelungsprojektes. Mayrhofer: "Großartig! Jetzt muss auch jeder Bezirksjägermeister mittun, um Verfehlungen in seinen Revieren schonungslos anzuzeigen."

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5  Kommentare
5  Kommentare
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padron (19 Kommentare)
am 27.03.2017 21:53

Der NP Direktor weiß offensichtlich nicht, dass die Bezirksjägermeister keine Freude mit den Luchsen haben.
Es wird viel lieber mit den Luchsmördern gefeiert.
Sämtliche Jäger samt Bezirksjägermeister um den NP müssen endlich aufstehen und ihre korrupten Jagdkollegen an den Pranger stellen.
Für den NP Direktor sofortiger Stopp vom Abschuss der Rehe und Gämsen im NP.

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fritzicat (2.724 Kommentare)
am 27.03.2017 20:46

Auf dem Weg vom Bodinggraben zur Blumaueralm kommt man an einer "Wildfütterung" vorbei, offenbar ein FirstClassRestaurant für Schalenwild.

Sollten die Luchse den kommenden Winter erleben, haben sie dort reichlich Beute, das wird den Jägern nicht gefallen, aber was soll´s, wer braucht schon fettgefütterte Rehe und Hirsche ausser den Trophäengeilen.

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fritzicat (2.724 Kommentare)
am 27.03.2017 20:41

Wenn die Jagd im Hintergebirge zurückgedrängt wird, keine Winterfütterungen mehr stattfinden, wird sich die Natur auf kurz oder lang selbst regulieren.


Anerkannte Wissenschaftler und Wildbiologen sind sich einig, dass aus ökologischer Sicht keine Notwendigkeit für die Jagd besteht. Der renommierte Wildbiologe Prof. Dr. Josef Reichholf betont, dass sich waldbewohnende Tierpopulationen schon immer selbst reguliert haben. Nicht etwa durch Beutegreifer wie Wolf oder Luchs, sondern in erster Linie durch natürliche Umwelteinflüsse wie Witterung, Krankheiten und Nahrungsverfügbarkeit. [3] Der Biologe Dr. Karl-Heinz Loske sieht in der Jagd lediglich ein überflüssiges Hobby, das der Befriedigung der Jagdlust der Jäger dient.

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Mehr ist dazu nicht zu schreiben, der Landesjagdverband sieht dies natürlich anders, da ist man froh, möglichst viele Jagdkarten gegen Bares auszugeben.

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fritzicat (2.724 Kommentare)
am 27.03.2017 12:28

Mayrhofer: "Großartig! Jetzt muss auch jeder Bezirksjägermeister mittun, um Verfehlungen in seinen Revieren schonungslos anzuzeigen."

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Der Glaube versetzt Berge, aber wird in diesem Fall nicht helfen, wie die Erfahrungen der Letztzeit beweisen.

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hepusepp (6.259 Kommentare)
am 27.03.2017 06:10

Dumme Jäger gibt es halt immer, das sind aber die Ausnahme! Sehr gut das die Gesetzeslage verschärft wurde und somit die Luchse etwas mehr Chancen haben zu Überleben und eines
natürlichen Todes sterben.

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