Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Baufirma soll für Ausfälle bei Äschen, Forellen, Huchen zahlen

Von Gerald Winterleitner, 27. Juli 2017, 11:58 Uhr
Der Angelsportverein Steyr beanstandet Verfehlungen beim Stegbau, etwa starke Eintrübungen der Enns und nicht genehmigte Betankung im Fluss.  Bild: ASV

STEYR. Rund 1000 Euro Entschädigung soll der Angelsportverein Steyr für laut Verein gravierenden Ausfälle bei Äschen, Forellen und Huchen erhalten. Beim Stegbau über die Enns sei eine gesamte Fischpopulation vernichtet worden. Dem Verein ist dies zu wenig. Jetzt wird Klage gegen die Baufirma geprüft.

„Da werden einerseits Millionen Euro in die Fischaufstiege auch entlang der Enns investiert, damit die Flüsse ins Gleichgewicht kommen, und dann lassen wir uns eine ganze Population an Fischen einfach so ausradieren“, empört sich Thomas Kaliba, Obmann des Angelsportvereins Steyr (ASV). Dieser bewirtschaftet unter anderem die Enns im Bereich der Stegbaustelle von der Zentrumsgarage zum Stadtzentrum. Der Verein erstellte daher ein Konzept für den Neubesatz des betroffenen Enns-Abschnitts. „Großteils mit Jungfischen, die sich wieder reproduzieren können“, sagt Kaliba. Kostenpunkt: rund 15.000 Euro, die Hälfte davon für Arbeitszeit. „Darauf hätten wir verzichtet.“

Die Rechnung hätten entweder die Baufirma GLS oder das Betreiber-Konsortium rund um Leopold Födermayr übernehmen sollen. Dies wurde allerdings abgelehnt. Ein Sachverständiger legte Ende Juni die Entschädigung mit exakt 1017,52 Euro fest – bei Ertragsausfällen von 100 Prozent heuer sowie 30 bis 60 Prozent in den kommenden beiden Jahren. Zugestellt wurde der Bescheid vom Magistrat Steyr jedoch erst vor wenigen Tagen.

Besatz ist bereits erfolgt

„Wir hatten sogar rund 2000 Euro angeboten“, sagt GLS-Bauleiter Jürgen Angerer, „nun werden wir eben diese Summe nach Ablauf der zweimonatigen Einspruchsfrist zahlen.“ Er glaube, dass es sich bei diesen Beschwerden um eine persönliche Geschichte handle. Er wolle daher nichts zu Vorwürfen betreffend Unregelmäßigkeiten der Baufirma sagen. Einzig: „Die haben unsere Baustelle wirklich schön dokumentiert.“

Für Kaliba, der die 180 ASV-Mitglíeder vertritt, ist dieser Betrag deutlich zu wenig. Aufgrund der Bauarbeiten während der Laichzeit sei zumindest eine komplette Generation an Äschen, Bachforellen und Huchen geschädigt worden. „Es handelt sich hier um ein äußerst wertvolles und sensibles Fischwasser“, sagt Kaliba, „wir haben mittlerweile auf eigene Kosten besetzt, lassen die Sache vom Landesverband prüfen und überlegen eine Klage.“

Von ASV-Gewässerwart Gerhard Wolkenstein wurden bereits im Februar wiederholte Verstöße gegen die Auflagen betreffend Biologie und Fischerei dokumentiert und bei der zuständigen Abteilung der Landesregierung angezeigt. Mitte Juni wurde dann von Kaliba eine Sachverhaltsdarstellung bei der zuständigen Magistratsabteilung eingebracht. Die Vorwürfe: Die Baufirma GLS habe unter anderem minderwertigen, zu feinen Schotter mit hoher Schwebstoffkonzentration verwendet, es sei vorschriftswidrig in der Enns betankt worden, Wasser mit zu hohem pH-Wert und auch Öl sei in den Fluss gelangt. Kaliba: „Wir haben jegliches Verständnis für die schwierige Situation von Garagenbetreibern und Baufirma. Aber wir erwarten auch, dass sie sich korrekt verhalten.“

Gerald Schmoll, Chef der zuständigen Magistrats-Rechtsabteilung, lässt dazu von der Magistratspresse ausrichten, dass man die Vorwürfe innerhalb der gegebenen Frist prüfen werde.

Steg in drei Wochen fertig

Abseits oben stehender Vorwürfe wird an Steg und Garage munter weitergebaut. Ab kommender Woche werden die beiden je rund 1,5 Tonnen schweren „Schwingungstilger“ für den 190 Tonnen schweren Stahlsteg eingebaut. Die Beschichtung des Gehweges folgt laut GLS-Bauleiter Jürgen Angerer in der Woche vor Maria Himmelfahrt, der Einbau der 84 LED-Lampen im Geländer in der Woche danach: „Dann ist der Steg aus unserer Sicht fertig.“ Bereits am Freitag wird die Fassade für die Hanggarage angeliefert: „Das sind 2000 Quadratmeter Cortenstahl, die in den kommenden zwei Monaten Platte für Platte angeschweißt werden müssen“, verrät Leopold Födermayr, Sprecher der Garagenbetreiber.

mehr aus Steyr

Auf schmaler Spur geht es in die Steyrtaler Märchenwelt

Neustart für die Iron Scorps

15-jähriger Dieb ging bei Festnahme auf Polizisten los

Frontalkollision bei Wartberg an der Krems

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

6  Kommentare
6  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
iorr2010 (535 Kommentare)
am 29.07.2017 06:07

Da sind die Fischer immer schnell, wenn es was zu holen gibt. Da wird jede Gelegenheit genutzt, damit man rechtzeitig drauf schaut hat, dass man es hat, wenn man es rausfangen will...

lädt ...
melden
( Kommentare)
am 27.07.2017 13:34

Die GLS klagen ?
Das dürfte eine Lufthaken werden;
da ist im Moment nichts zu holen.

lädt ...
melden
felixh (4.875 Kommentare)
am 27.07.2017 13:31

Selbstverständlich soll die Firma zahlen. Es müssen diese, teilweise bereits seltene Fische wieder angesiedelt werden

lädt ...
melden
vjeverica (4.295 Kommentare)
am 27.07.2017 10:03

wo sind da die Grünen?

lädt ...
melden
gscheidle (4.089 Kommentare)
am 27.07.2017 13:00

Genau!
Und wo sind die Tierschützer oder ist Sportfischen keine Tierquälerei?
Ach ja Fische schreien nicht, wenn sie sich in einen Haken verbeissen.

lädt ...
melden
altheli (367 Kommentare)
am 30.07.2017 11:52

Sind österreichische Fische.... und ein österreichischer Fischereiverband.... zwinkern

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen