Amstettens "Naturbad" ist 17 Jahre alt und desolat
AMSTETTEN. Glasfassade bedarf Generalsanierung. Bürgerliste fordert sogar Abbruch des Gebäudes und Neubau.
Für die Fachwelt war es alles andere als Pfusch am Bau. Die Architekten Lenger-Zechner & Zechner wurden für das neue "Naturbad", das im Dezember 2000 eröffnet wurde, sogar mit dem Preis für "vorbildliches Bauen" ausgezeichnet. Ein Novum damals war, dass man etwa einem großen Schwimmteich einem Sportbecken den Vorzug gab.
Der Zahn der Zeit nagte aber schnell an dem Bad, dessen Errichtung 163 Millionen Schilling (11,9 Millionen Euro) gekostet hat. Schon bald entdeckte man Baufehler, dass die Nirostabacken nicht dicht hielten. Wenigstens hatte die Stadt eine Bauherrenversicherung abgeschlossen, wodurch die Reparaturen abgegolten wurden. Jetzt, nach 17 Jahren, ist die imposante Glasfassade des Hallenbades am Ende. "Die Fenster aus Isolierglas dichten nicht mehr die Wärme ab", sagt Vizebürgermeister Dieter Funke (VP), "wir müssen etwas tun." Norbert Kurz, Chef der nicht im Rathaus vertretenen Bürgerliste "Für Amstetten" (FA), regte sogar an, das "verpfuschte Bad abzureißen" und neu zu bauen.
So weit wollte der ins Leben gerufene Beirat, dem alle Rathausfraktionen angehören, nicht gehen. Vor dem Sommer hatte man sich darauf verständigt, neben der unvermeidlichen Fassadensanierung ein 25 Meter langes Sportschwimmbecken neu zu errichten und an dem Gebäude auch Umbauten vorzunehmen. Das Restaurant beispielsweise, derzeit in den 1. Stock verbannt, wo sich die heiße Luft staut, soll für das Publikum ebenerdig zugänglich werden. Bei den nötigen Baumaßnahmen ist von Kosten zwischen zehn und 15 Millionen Euro die Rede, was von der Summe her dem Neubau vor 17 Jahren gleichkommt. "Die Bädertechnik ist im Laufe der Jahre aber immer erneuert worden", sagt Funke, "wenigstens da sind wir auf dem neuesten Stand."
Wenngleich es eine Vorgabe des Badbeirates gibt, ist diese noch nicht in Stein gemeißelt. Das Gremium hatte eigentlich schon bestimmt, dass die Sauna im Naturbad endgültig aufgelassen werden soll. Der Ankündigung folgte eine Protestwelle der Benutzer auf den Fuß, 180 Badegäste forderten per Unterschrift, dass sie weiter im Stadtbad schwitzen dürfen. Bürgermeisterin Ursula Puchebner (SP) will daraufhin noch weitere Gespräche abwarten. Das Projekt wolle man wirklich gut überlegen, um die beste Variante zu finden, sagt sie: "Spätestens Herbst 2018 soll es eine fixe Entscheidung geben."
Nach 17 (!!!) Jahren desolat???
Wenn ich Haus baue und nach 17 Jahren eine Generalsanierung, bin ich Bankrott...
Solche Sachen gibt es nur aus Steuerzahlers kosten, das ist es Wurscht was kostet - der Geld Nachschub kommt von selbst aber ich muss arbeiten um neues Kapital zu verdienen...