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Ältere Arbeitslose: "Vielen Betrieben fehlt das Bewusstsein"

Von Herbert Schorn, 25. April 2017, 14:41 Uhr
Foto: AMS
Gerhard Straßer

LINZ/STEYR. Viel Aufsehen erregte der OÖN-Bericht über Andrea Kronsteiner, die mit 52 Jahren offenbar keine Chance auf einen Job hat. AMS-Chef Straßer will ihr Mut machen: "Nicht aufgeben!" - und kritisiert, dass bei vielen Betrieben das Bewusstsein für das Potenzial älterer Mitarbeiter noch fehlt.

Die Steyrerin ist seit Herbst 2014 arbeitslos. Damals geriet sie unverschuldet ins Visier eines Straftäters, bekam Panikattacken und musste für sechs Wochen zur Reha. Seit September 2015 ist sie bei pro mente in einem Arbeitstraining und sucht nebenbei nach einem fixen Job. Eine frustrierende Angelegenheit: In den vergangenen zwei Monaten schrieb sie 40 Bewerbungen, retour kamen - wenn überhaupt - nur Absagen. Als Grund dahinter vermutet sie ihr Alter.

Diese Vermutung bestätigen die aktuellen Arbeitslosenzahlen vom März. Während die Gesamtarbeitslosigkeit in Oberösterreich um 4,2 Prozent sank, stieg sie bei der Altersgruppe 50plus um 7,4 Prozent. Hauptgrund dafür ist, dass viele ältere Arbeitslose sehr lange auf Jobsuche sind: Während die Jobsuche in Oberösterreich im Schnitt 187 Tage dauert, sind es bei Menschen über 50 Jahren 271 Tage. „Wenn dann noch gesundheitliche Einschränkungen oder eine geringe Ausbildung dazukommen, wird es für diese Gruppe besonders schwierig“, sagt Oberösterreichs AMS-Chef Gerhard Straßer. Er bestätigt die Erfahrungen, die Andrea Kronsteiner machte: „Viele haben Schwierigkeiten, überhaupt zu einem Vorstellungsgespräch zu kommen.“ Er rät der Steyrerin, den Mut nicht zu verlieren: „Ich weiß, wie schwierig das ist. Ich kann nur raten, dranbleiben, nicht aufgeben!“

Straßer kritisiert, dass bei vielen Unternehmen noch Vorurteile gegenüber älteren Mitarbeitern bestehen, etwa dass sie teurer und nicht mehr so leistungsfähig seien: „Dafür haben sie viel Erfahrung. Ich denke, ein Mitarbeiterteam ist dann am besten, wenn die Altersgruppen ausgewogen sind.“ Er kritisiert, dass bei vielen Betrieben das Bewusstsein für das Potenzial älterer Mitarbeiter fehlt. „Die Zahl der Jungen sinkt. Wenn Firmen Personal brauchen, werden sie sich bei der Gruppe der Älteren umsehen müssen“, sagt Straßer. 

Um Betrieben diese Zielgruppe schmackhaft zu machen, gibt es zahlreiche Programme, etwa ein gefördertes Probemonat. Besonders beliebt sind derzeit Altersteilzeitmodelle: 2015 gab es in Oberösterreich 6300 Anträge, im Jahr darauf waren es bereits knapp 7600. “Das scheint ein Modell zu sein, das für Arbeitnehmer und Arbeitgeber attraktiv ist“, sagt Straßer.

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1  Kommentar
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linzerleser (3.623 Kommentare)
am 25.04.2017 15:17

Wäre schön wenn das AMS selbst bevorzugt ältere Arbeitslose aufnehmen würde z.b. Als Berater oder?
Leider kann ich aus eigener Erfahrung sagen dass man auch hier kaum eine Chance hat als älterer Arbeitsloser oder?
Eine Bewerbung meinerseits auf Anraten eines Betreuers folgte in fast Rekordzeit von 2 Tagen darauf gleich eine Absage trotz Uni Abschluss und Jahrzehnte Berufserfahrung.
Warum nimmt man hier nicht bevorzugt Arbeitslose aufnimmt versteht kein Mensch oder?

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