Wiener Wissenschafterin erforschte die Geschichte des Ebenseer Fetzenzugs
EBENSEE. Masterarbeit über die Geschichte des Faschingsbrauchtums.
Vor wenigen Tagen schloss Nadja Ragendorfer an der Universität Wien ihr Masterstudium am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft ab. In ihrer Masterarbeit beschäftigte sich die Wienerin mit der Geschichte des Ebenseer Fetzenzuges.
Zwei Jahre lang recherchiert
Zwei Jahre lang forschte die Theaterwissenschafterin am Traunsee. Unterstützt wurde sie von Franz Gillesberger, Leiter des Museums Ebensee, von Wolfgang Quatember, Leiter des Zeitgeschichtemuseums Ebensee und von vielen Privatpersonen in der Faschingshochburg. "Viele halfen mir als Zeitzeugen und viele wussten, wen ich sonst noch fragen könnte", sagt Ragendorfer. "Die Hilfsbereitschaft der Ebenseer war enorm, ich möchte mich bei jedem einzelnen herzlich bedanken."
In ihrer wissenschaftlichen Arbeit beschreibt Ragendorfer die einzelnen Figuren des Fetzenzuges und versucht, ihre Herkunft zu eruieren. Sie schildert die Faschingstage in Ebensee, macht aber auch einen Abstecher nach Deutsch-Mokra und Königsfeld (beides in der Ukraine), wo Auswanderer aus dem Salzkammergut Fetzenzug-Motive heimisch machten. Aber auch der Fasching während der Zeit des Nationalsozialismus war Ragendorfer einen Abschnitt wert.
Drängt sich am Ende eine Frage auf: Wie kommt eine Wienerin auf die Idee, sich mit dem Fasching in Ebensee zu beschäftigen? Die Antwort liegt in der Liebe. Vor drei Jahren besuchte Ragendorfer mit ihrem Lebensgefährten Peter Neubacher erstmals dessen Heimatort Ebensee, und die junge Wienerin war vom Brauchtum am Südufer des Traunsees sofort begeistert. "Ich habe die Glöckler und den Fasching zum ersten Mal in meinem Leben gesehen und war völlig fasziniert", gesteht Ragendorfer. Als irgendwann das Thema der Masterarbeit im Raum stand, war die Wahl auf den Ebenseer Fetzenfasching schnell gefallen.
Frisch gebackene Ebenseerin
Mittlerweile lebt die Theaterwissenschafterin seit rund eineinhalb Jahren selbst in Ebensee. "Die Masterarbeit hat meine Begeisterung für das Salzkammergut und sein Brauchtum noch mehr bestärkt", sagt sie. Um so glücklicher ist die junge Frau, dass sie in ihrer neuen Heimat inzwischen auch einen Arbeitsplatz gefunden hat. (hörm.)
Irrtümlich im Klettersteig: 31-Jähriger vom Mahdlgupf gerettet
Bei einer Testfahrt wurde 27-Jähriger in Weißenkirchen zum Lebensretter
Die Swans schielen mit einem Auge auf den Platz an der Sonne
Ohne glückliches Ende: Mondseer halfen bei schwerem Lawinenunglück
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.
wenn der ebenseer fetzenumzug für eine masterarbeit reicht, dann gute nacht. das akademische proletariat wird immer mehr.
cabrio
abgesehen von deiner allgemeinen Kritik
ist doch der Ebenseer Fasching etwas Besonderes,
vom Ursprung der Fetzen her
und verwoben mit Brauchtum verschiedener Herkunft her.
Ich hoffe, Arbeit rechtfertigt diese Ehrenrettung.
wirst eh wissen, trotzdem in aller Kürze:
http://unesco.scharf.net/cgi-bin/unesco/element.pl?eid=49&lang=de
ich war vor 30 jahren schon in ebensee beim fetzenumzug und vor 2 jahren auch als besucher mit meiner frau. kein vergleich mit damals. war nur eine zum teil angesoffene horde. meine frau wurde nicht ausgetadelt sondern aufs ärgste unter der gürtellinie beleidigt. aber das ärgste war, dass ihr ein stinkender salzhering in die manteltasche geschoben wurde. ob das bei der masterarbeit auch vorkommt.
Cabrio
Ich war vor 30 Jahren das einzige Mal zur Carnevals-Zeit in Venedig, dort liefen Wienerinnen (?) als rosarote Kätzchen imit langem Schwanz herum, einige.
Das erreicht in keiner Weise die >Qualität< eurer Erlebnisse. Es war nur der Beginn eines sagenhaften Niedergangs mitteleuropäischer Kultur durch mangelhafte (Herzens-)Bildung.
Wegen dem kann ich auch nicht auf den Urfahrahner Jahrmarkt gehen. Der einmaligen Anwesenheit der Blauen könnte ich ja ausweichen, doch das dazupassende Publikum ist in abnehmendem Maße immer dort.
Darum kann so eine Arbeit auch nicht von den zwei, drei Tagen in Ebensee allein berichten.
Ja Sternderlrutscher, früher war alles besser in Ebensee. Da hat sich der Fetzn auf der Gmoa bei der Polizei (nicht Gendarmerie) registrieren lassen müssen und hat eine ID-Nummer kriegt. Das hat man dann aber Ende der 60er Anfang 70er eingestellt. Zu dieser Zeit wurde es auch populär zu den "Feiertagen" nach Ebensee zu fahren, weil es ja da so abgeht. Leider wussten die Auswärtigen nicht wie das Fetzngehn funktioniert und so ging es den bekannten Weg ins Heute. - Soweit so schlecht
Aber geschichtlich ist da sehr viel drin (woaß ma a meist nur ois Lockanposcha). Schließlich ist die Frau Masta ja Theaterwissenschaftlerin und da gehts halt einmal um Theater, Schauspiel, Aufführungen und und und...
Und nachdem ich einige deiner Kommentare gelesen hab, versteh ich dein Matschkern überhaupt nicht, schließlich gehört der Fasching ja auch zur "deutschen Volkskultur" - und darum auch die betrunkene Horde...
Sehr gut, Volvo
auf-den-Punkt-gebracht.