Wer kann sich noch an die Mondseer Hochalm erinnern?
OBERWANG. Vor rund 50 Jahren wurde die Almwirtschaft aufgegeben, jetzt soll sie neu belebt werden
Die einzige Alm im Mondseeland befand sich auf einer Höhe von rund 950 Metern einst in Oberwang und war in Besitz des Grafen Almeida. Bis zu 70 Rinder trieben die Almbauern dort im Sommer auf, bis der Betrieb in den Sechzigerjahren eingestellt wurde und die 60 Hektar 1971 an die Bundesforste verkauft wurden.
Auf den zehn Hektar, die inzwischen noch nicht verwaldet sind, soll die Mondseer Hochalm jetzt aber neu entstehen. "Die Vorbereitungen sind weit gediehen", sagt Initiator Andreas Pillichshammer. "Es gibt eine mündliche Verpachtungszusage der Bundesforste, und ich habe auch schon ein Architekturbüro mit der Neuplanung des Almgebäudes beauftragt."
Denn der 51-Jährige Theologe und Sozialarbeiter will gemeinsam mit vier Mitstreitern Milchschafe, Pferde und Kühe auf der Alm halten und Almprodukte wie Buttermilch oder Frischkäse vermarkten – vor allem auch an Wanderer und Mountainbiker. Auch an Therapieplätze für verhaltensauffällige Jugendliche ist gedacht – doch nicht zwingend. "Wir würden das auch ohne Sozialeinrichtung durchziehen", so Pillichshammer.
Der Innerschwandner möchte mit der Wiederbelebung der Mondseer Hochalm auch ein Stück Kultur retten. "Österreich hat seit dem Zweiten Weltkrieg die Hälfte seiner Almen verloren", sagt er. "Dabei weiß man, dass Almwirtschaften ökologisch, touristisch und kulturell wertvoll für unsere Gesellschaft sind."
Erzählnachmittag am Freitag
Deshalb will Pillichshammer die Hochalm nicht nur neu gründen, sondern die ursprüngliche Alm mit Hilfe eines Buchprojekts vor dem Vergessen bewahren. Dafür sucht er Zeitzeugen: Menschen, die sich an die Zeit erinnern können, als auf der "Gräflichen Almeidaschen Hofalpe" noch Kühe und Pferde grasten.
Am Freitag, 15.30 Uhr, lädt Pillichshammer im Schloss Mondsee zu einem Erzählnachmittag. Bei Kaffee und Kuchen erzählen ältere Menschen aus ihrer Kinder- und Jugendzeit auf der Alm. Pillichshammer hofft, dass auch viele Fotos und andere Erinnerungsstücke mitgebracht werden.
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