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Was wurde aus Zipfer-Braumeister, der aus Salzburg kam und zurückging?

Von Gary Sperrer, 23. Mai 2017, 01:04 Uhr
Was wurde aus Zipfer-Braumeister, der aus Salzburg kam und zurückging?
Günther Seeleitner leitet "Experimentalküche" der Brau Union. Bild: gary

ZIPF. Günther Seeleitner holte Edelweiss-Produktion nach Zipf und ist jetzt im "Labor" der Chef.

Seit 40 Jahren ist der Salzburger Günther Seeleitner (64) in der Brau-Branche tätig. Große Bekanntheit erlangte er in seiner elfjährigen (2004 bis 2015) Tätigkeit als Braumeister in Zipf, wohin er auch vor einigen Jahren die Produktion der Brau-Union-Weißbiersorte "Edelweiss" holte. 2011 wurde das Hofbräu Kaltenhausen in der Nähe von Salzburg zu einer Spezialitäten-Manufaktur umgewandelt. Seit 2016 werden dort unter Seeleitners Führung ganz besonders kreative Biere gebraut.

 

Salzkammergut-Nachrichten: Also, was wurde aus dem Zipfer Braumeister?

Günther Seeleitner: Die Veränderung schaut stark aus, ist aber gar nicht so stark. Das Herz ist immer noch beim Bier. Ich bin sogar noch näher beim Bier als vorher.

Wie das?

Ich darf kreativer sein und habe etwas weniger administrative Zwänge um mich, was mir sehr entgegenkommt.

Bedeutet das, dass Sie in Ihrer jetzigen Position auch so ein bisschen den Bierkünstler heraushängen lassen können?

Ja, genau. Bierkünstler sind zwar auch die Braumeister der großen Brauereien, die gute Biere machen. Aber sie sind trotzdem mehr in Vorgaben drinnen – in Qualitätskonzepten, die einmal beschlossen worden sind und die natürlich auch einmal angepasst werden, wenn sie merken, dass sich der Geschmack des Publikums ändern sollte. Aber man kann nicht sagen: Mich würde es einmal freuen, ein Bier nach einem belgischen Stil zu brauen. Etwa ein belgisches Wit-Weißbier mit Orangenschalen und Koriander. Aber genau das habe ich in Kaltenhausen gemacht.

Kann man sagen, dass das Hofbräu Kaltenhausen so etwas ist wie die "Experimentalküche" der Brau Union?

Ja. Wir trauen uns mehr. Aber es ist auch unsere Mission, kreativ zu sein. Wenn Sie sagen "Experimentalküche", dann stimmt das. Wenn es so gemeint ist, dass da auch einmal etwas Großes daraus werden kann, dann sieht man das am Pale Ale, das wir in Kaltenhausen seit etwa drei Jahren machen. Und auch der Prototyp des Zipfer Pale Ale ist in Kaltenhausen entstanden. Es ist für mich nicht nur schön, dass ich in Kaltenhausen kreativ sein darf, sondern dass ich auch unsere zwei großen Marken im Hinblick auf Kreativbiere unterstützen darf.

Welche sind das?

Das sind Zipfer mit den "Meisterwerken" und Gösser mit den "Brauschätzen".

Ein Schlüsselwort in der Brauereikunst ist heute "Craft Beer". Was verstehen Sie darunter?

Craft Beer hat ursprünglich bedeutet "handwerklich hergestellt". Es ist schon richtig, dass diese Brauereien zumeist nicht so automatisiert sind wie große Betriebe. Allerdings gibt es mittlerweile sehr große Craft-Beer-Brauereien. In Amerika geht der Begriff "Craft Beer" von der Größe her bis sieben Millionen Hektoliter pro Jahr.

Wie schaut der Gesamtausstoß in Zipf, immerhin Österreichs größter Brauerei, aus?

Eine Million Hektoliter. Demnach wären alle Brauereien in Österreich Craft-Beer-Brauereien. Irgendwie ist diese Definition sehr wackelig. Wo man jetzt ist: Dass man es auf den Besitzverhältnissen aufhängt, was natürlich völlig blödsinnig ist. Ich hänge eher der Definition nach, dass man sagt, es ist ein Kreativbier. Wobei "kreativ" nicht überall das Gleiche ist, sondern das ist wieder von der jeweiligen Bierkultur abhängig. Wenn wir in Österreich ein belgisches Wit machen, ist das kreativ – für Belgien ist es das nicht. Dort ist es vielleicht nicht Standard, aber eine schon lange bekannte Spezialität. Umgekehrt: Wenn wir hier ein gutes Pils produzieren, wäre das in Amerika ein Craft Beer, weil es dort als so sensationell angesehen wird – für deren Verhältnisse. Das kommt also immer auf die Region und auf die Kultur an.

Wie man hört, haben Sie zur Brauerei Zipf immer noch einen engen und guten Kontakt.

Immer noch. Braumeister Harald Raidl meldet sich gerne bei mir, wenn es um die Weiterentwicklung von Spezialitäten geht. Das ist eine gute Zusammenarbeit.

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1  Kommentar
1  Kommentar
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pepiboeck (3.209 Kommentare)
am 23.05.2017 09:01

Also stimmt doch das Gerücht, dass die Anhebung der Qualität beim Zipfer Bier in den letzten 10 Jahren mit einem Braumeisterwechsel zu tun hat.

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