Klaus Kramesberger will die Nachfolge von Alois Weidinger antreten
Von Edmund Brandner,
19. Jänner 2018, 05:15 Uhr
GRÜNAU. Zur Überraschung vieler tritt SP-Vizebürgermeister Hannes Stockhammer bei der Wahl am 29. April nicht an. Stattdessen nominieren die Roten Klaus Kramesberger. Der war bisher zwar nur Ersatzgemeinderat, ist im örtlichen Vereinsleben aber tief verankert.
Der Bürgermeisterwahlkampf in Grünau beginnt mit einer Überraschung: Die Sozialdemokraten in der flächengrößten Gemeinde des Bundeslandes stellen Klaus Kramesberger als ihren Kandidaten auf. Der 46-Jährige war bisher nur Ersatzgemeinderat.
Nach dem tragischen Tod von SP-Bürgermeister Alois Weidinger müssen die Grünauer am 29. April ein neues Ortsoberhaupt wählen. Bisher rechneten alle damit, dass sich der bisherige SP-Vizebürgermeister Hannes Stockhammer zur Wahl stellt. Er führt derzeit amtsführend das Bürgermeistergeschäft. Doch Stockhammer möchte seinen Beruf als AK-Bezirksstellenleiter in Kirchdorf nicht aufgeben. Aus Loyalität zu seinem Arbeitgeber, wie er sagt.
Die Roten gingen deshalb in Klausur und stellten in zwei Sitzungen die Frage, wer sich vorstellen könne, die Nachfolge von Alois Weidinger anzutreten. Klaus Kramesberger stellte sich zur Verfügung – und erhielt sofort breite Zustimmung.
Ehrenamtlicher Multi
Der gelernte Tischler und verheiratete Vater zweier Töchter arbeitet bei der Wildbach- und Lawinenverbauung. Seit 15 Jahren steht er als Ersatzgemeinderat zwar nur in der hinteren Reihe seiner Partei, doch ehrenamtlich ist er in seiner Gemeinde höchst aktiv. Kramesberger ist Mitglied der Feuerwehr, war lange Jahre im Jagdausschuss, ist Obmann des Jugendförderverein 4645.Komm, Organisator des Faschingsumzugs und war langjähriger Spieler und Trainer des örtlichen Fußballclubs UFC Grünau.
Im Falle seiner Wahl würde der passionierte Jäger zuerst beim sozialen Wohnbau anpacken und Alois Weidingers Niederseilgarten-Projekt vollenden. Aber auch der Tourismus (Kasbergbahnen), die gemeindeübergreifende Zusammenarbeit im Almtal und die Sicherung der Almtalbahn seien von zentraler Bedeutung, sagt er.
In der Wahlauseinandersetzung möchte Kramesberger Konfrontationen vermeiden, stattdessen wird er in persönliche Begegnungen um Vertrauen werben. „Wir Grünauer sollten zusammenarbeiten und für unseren schönen Ort an einem Strang ziehen“, sagt er. „Das war auch der Stil von Lois Weidinger.“ Ansonsten mag Kramesberger mit dem verstorbenen Bürgermeister nicht verglichen werden. „Ich bin eine eigenständige Persönlichkeit“, sagt er.