Goisern kämpft gegen Straßenmüll

Mit einer pfiffigen Kampagne machte die Gemeinde Kirchham im Vorjahr Furore - und wurde prompt zur „Saubersten Gemeinde Österreichs“ erklärt. Kinder und Jugendliche markierten entlang mehrerer Hundert Meter jedes Stück Müll am Straßenrand mit einem gelben Pfeil. Bilder des spektakulären Pfeilewaldes gingen in ganz Österreich durch die Medien.

Heuer griff Bad Goisern die Idee auf. Und nicht nur das: Die Welterbegemeinde beschaffte sich gleich auch die gebrauchten Pfeile der Kirchhamer. Die Goiserer protestieren nicht nür gegen Müll, der aus Autofenstern fliegt. Sie bekennen sich auch zur Wiederverwertung.

Zwölf Mädchen und Burschen des Polytechnischen Lehrganges Bad Goisern unterstützten SP-Bürgermeister Peter Ellmer und seine Aktion „Wirf nix raus 2017“. Bei den Vorbereitungen unterschätzten die Aktivisten allerdings, wie viel Abfall tatsächlich neben der Straße liegt. Die vorgesehene 500 Meter lange Strecke entlang der Salzkammergut-Bundesstraße musste auf 300 Meter verkürzt werden, weil für eine längere Strecke die Pfeile nicht reichten.

Aussage eines unbeteiligten Spaziergängers, der die Aktion beobachtete: „Das gelbe Pfeilemeer neben der Straße zeigt eigentlich nur auf, wie viele dumme Menschen es gibt.“ Doch Sinn der Aktion ist es, genau diese Menschen zu sensibilisieren. Müll, der aus dem Autofenster fliegt, löst sich damit nicht in Luft auf. Im Gegenteil: Er belastet die Umwelt, kostet anderen Menschen Arbeit und seine korrekte Entsorgung kostet dem Steuerzahler Geld. „Ich hoffe, dass einige dieser Autofahrer in den nächsten zwei Wochen noch einmal hier vorbei fahren und dabei zur Selbsterkenntnis kommen“, sagt Bürgermeister Ellmer.