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Das richtige Verhalten im blutigen Extremfall

Von Gary Sperrer, 22. Februar 2017, 00:04 Uhr

VÖCKLABRUCK. Was in Nußdorf geschah, kann auch anderswo passieren – Vöcklabrucker Arzt erklärt, wie man Erste Hilfe leistet.

Der tragische Vorfall in Nußdorf am Attersee vergangenen Samstag, wo eine Mutter ihren neunjährigen Sohn getötet und anschließend einen Selbstmordversuch verübt haben soll, wirft auch aus Sicht der richtigen Ausübung von Erster Hilfe Fragen auf. Die Frau soll ihrem Kind eine Pulsader aufgeschnitten haben, der Neunjährige verblutete daraufhin. Meist jedoch sind heftige arterielle Blutungen – also solche der Schlagadern – auf Unfälle zurückzuführen. Wie reagiert man als Zeuge richtig?

Oberarzt Friedrich Köppl, Leiter der Akutaufnahme am Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck: "Das Wichtigste sind die Erstmaßnahmen vor Ort, wenn dort jemand ist. Sei es ein Beteiligter oder ein Rettungssanitäter. Einfach, dass die Erstversorgung klappt, denn man muss die Blutung stillen." In weiterer Folge hänge es davon ab, ob es sich um eine spritzende oder um eine flächenhafte Blutung handle, so Köppl. "Das heißt, je mehr Blut aus diesem Gefäß kommt und je spritzender, desto ‚arterieller‘, und desto schneller geht der Blutverlust vonstatten. Und desto eher soll man diese Blutung zum Stillstand bringen."

Die Maßnahmen seien relativ simpel, so Köppl: "Einfach auf die Wunde draufdrücken, entweder mit der bloßen Hand oder mit einem Fetzen. Denn ein steriles Tuch wird keiner mithaben, wenn er als Laie dazukommt. Und dann geht es darum, die Blutung zum Stillstand zu bringen, denn jeder Liter Blut, der aus dem Kreislauf kommt, führt näher zu einem Kreislaufschock und im weitesten Sinne auch zum Tod, wie es wahrscheinlich bei dem Nußdorfer Buben so tragischerweise der Fall war." Oft seien es jedoch Unfälle, wie der "Gang" durch eine Glastüre oder Schnittverletzungen, die heftige Blutungen zur Folge hätten.

Das in früheren Zeiten propagierte Abbinden von Wunden an Gliedmaßen, aus denen arterielles Blut quillt, werde teilweise zwar noch immer durchgeführt, solle aber laut Oberarzt Köppl nicht angewendet werden: "Außer von Profis, also von Notarzt oder Sanitäter. Aber es reicht, eine Mullbinde oder die bloße Hand draufzudrücken, damit das Blut im Körper bleibt. Ob das jetzt infiziert wird oder nicht, ist in der Regel dann egal." Wichtig sei weiters, die Notruf-Telefonnummer 144 zu rufen, um die Profis zu alarmieren. Bei Menschen mit hohem Blutverlust werden Blutinfusionen gegeben. Die benötigte Blutgruppe könne rasch festgestellt werden, sagt Köppl, "und im Notfall kann man auch Null negativ geben, da gibt es keine Antikörpersituation."

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