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Seit 20 Jahren Tagesmutter: „Politik tut so, als würde es uns gar nicht geben“

Von Bernhard Leitner, 12. Jänner 2018, 13:14 Uhr
Renate Leitner im Kreis ihrer Tageskinder: „Meistens kommen sie um sieben Uhr zu mir. Ich hatte aber auch schon Kinder um viertel nach fünf Uhr früh.“ Foto: lebe Bild: Foto: lebe

PERG. 31 Tageskinder hatte die Perger Tagesmutter Renate Leitner bereits in ihrer Obhut

In der Spielecke im Wohnzimmer von Renate Leitner werden Bauklötze aufgestapelt, Becher ineinander gesteckt und Feuerwehr-Modellautos in Betrieb genommen. Vier Kinder im Alter von ein bis knapp drei Jahren verbringen hier ihren Vormittag: Sie spielen, essen, werden gewickelt – oder halten im Zimmer nebenan ein kurzes Nickerchen.

Seit 20 Jahren ist Renate Leitner bereits Tagesmutter. 31 Kinder hat die ehemalige Kindergärtnerin in dieser Zeit betreut. „Jedes Kind ist anders, jeder Tag ist anders. Das mag ich so an dieser Arbeit“, sagt die Mutter von drei erwachsenen Kindern. Dass beim Besuch der OÖNachrichten ausschließlich Kleinkinder im Haus sind, sei kein Zufall: „Eltern, die nach der Geburt ihres Kindes recht schnell wieder in den Arbeitsprozess einsteigen, suchen oft die Begleitung einer Tagesmutter.“ Vor einem Jahr habe sie aber auch einen zwölfjährigen Buben in ihrer Obhut gehabt. „Meine Tageskinder bleiben meist relativ lange. Wenn einmal eine gute Vertrauensbasis vorhanden ist, will man das ja nicht grundlos ändern.“

Die Entscheidung, Tagesmutter zu werden, sei goldrichtig gewesen, ist die Pergerin überzeugt. Obwohl sie mittlerweile selbst schon Oma ist, ist sie nach wie vor gerne für Kinder da. „Das liegt wahrscheinlich in der Familie. Schon meine Mutter hat regelmäßig andere Kinder beaufsichtigt. Natürlich sind auch anstrengende Tage dabei und manchmal wird auch einmal etwas kaputt. Aber in Summe würde ich nichts anderes tun wollen.“

Die Tage beginnen recht früh

Dabei beginnen manche Tage schon recht zeitig in der Früh. „Die meisten Kinder kommen kurz vor sieben Uhr zu mir. Ich hatte aber auch schon Fälle, da klopfte es schon um viertel nach fünf an der Tür.“ Auch das sei typisch für Tagesmütter: Sie sind da, wenn andere Betreuungseinrichtungen noch geschlossen sind. Oder auch abends, weiß Waltraud Aichinger, Leiterin der Regionalstelle Perg im Verein Aktion Tagesmütter Oberösterreich: „Diese Flexibilität ist sicher eine unserer großen Stärken und ein Grund dafür, warum die Nachfrage konstant groß ist.“ Gerade die Debatte um die Einführung von Elternbeiträgen für die Nachmittagsbetreuung in Kindergärten habe das bestätigt. „Es gibt viel Verunsicherung in den Gemeinden“, sagt Aichinger.

Das ist auch ein Grund, warum derzeit wieder neue Tagesmütter im Bezirk Perg ausgebildet werden – siehe Infokasten. Dabei seien die Tagesmütter in der öffentlichen Diskussion oft unterrepräsentiert, ärgert sich Renate Leitner: „Mir kommt ja vor, die Politik tut gerade so, als würde es uns gar nicht geben.“ Dabei seien Tagesmütter für etliche Familien die einzige Möglichkeit, Kinder und Beruf unter einen Hut zu bringen. Noch dazu, wenn diese Betreuung in so einer gemütlichen Umgebung passiert wie bei Renate Leitner.

Zusätzliche Tagesmütter im Bezirk Perg

Die Nachfrage nach Tagesmüttern im Bezirk ist konstant hoch. „Speziell im Westen des Bezirks hätten wir noch großen Bedarf an zusätzlichen Tagesmüttern“, sagt Waltraud Aichinger, Regionalstellenleiterin des Vereins Aktion Tagesmütter Oberösterreich.

Deshalb werden ab Februar in Kooperation mit dem BFI weitere Tagesmütter – gerne auch Tagesväter – ausgebildet. Betreut werden Kinder im Alter von 0 bis 16 Jahren, oft an den Tagesrandzeiten, wenn öffentliche Einrichtungen nicht zur Verfügung stehen.

Dazu findet am 18. Jänner (18 Uhr) im BFI Perg (Ärztezentrum Fuchsenweg) ein Informationsabend statt. Die Ausbildung selbst startet am 1. Februar.
Weitere Informationen unter 07262 / 53310.

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15  Kommentare
15  Kommentare
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susisorgenvoll (16.568 Kommentare)
am 12.01.2018 20:00

Tagesmütter sind die allerbeste Lösung für Kinderbetreuung außer Haus! Völlig unverständlich, warum Tagesmütter nicht viel mehr von der Politik gefördert werden!

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jago (57.723 Kommentare)
am 13.01.2018 11:57

Warum wird das Nasenbohren nicht viel mehr von der Regierung gefördert? Wenn ich allein bin, bohre ich gern.

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flo-gmunden (171 Kommentare)
am 13.01.2018 15:10

Vermutlich haben Sie bereits ein wenig zu hoch gebohrt, Jago 😉

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restloch (2.553 Kommentare)
am 12.01.2018 16:26

Leider ist die ÖVP-geführte Landesregierung seit 1945 nicht in der Lage, für jedes Kind einen Kinderbetreuungsplatz anzubieten. Oberösterreich ist bei der Vereinbarkeit von Vollzeitberuf und Kinderbetreuung eines der österreichischen Schlusslichter! Es sieht so aus, als ob die weibliche Teilzeit- und Altersarmut und/oder Heimherdchen präfererieren.

Schande!

Und die Parteifreunde in Wien schieben dann noch den 12-Stunden-Tag nach - als ob jemals eine Kinderbetreuungseinrichtung zwölf Stunden am Stück geöffnet hätte oder x-beliebige Betriebe miteinander die 12-Stunden-Tage koordinierten, wie dies für berufstätige Elternteile erforderlich wäre!

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jago (57.723 Kommentare)
am 13.01.2018 11:55

Die 12-Stundentage kommen wohl kaum für die Halbtagsbeschäftigten in Frage. Und das sind die typischen Frauen mit Kleinkindern daheim.

Tappst du den Parolen der "Interessenvertreter" eini oder bist du selber einer?

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MitDenk (29.558 Kommentare)
am 13.01.2018 13:49

Frauen werden jedoch immer an dem gemessen, was allgemein erwartet werden darf, bzw. stehen in Konkurrenz zu denen, die ständig verfügbar sind.

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restloch (2.553 Kommentare)
am 12.01.2018 16:19

Da hat sie scheinbar schnell einmal zwei Kinder aus dem Regal (x)geholt - zumindest schauen die so (x).

x = siehe Foto

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jago (57.723 Kommentare)
am 13.01.2018 11:52

Meine Tochter sagt mir dazu, dass verschlafene Kinder auch in der KITA normal sind.

Anderswo habe ich gelesen, dass die Eltern sehr aufpassen müssen, dass die Kinder nicht chemisch schläfrig gemacht werden.

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MitDenk (29.558 Kommentare)
am 13.01.2018 13:47

Letzteres würde ich für ein Gerücht halten. #
Wenn tatsächlich wahr, wäre das ein großer Skandal.
Meine Enkelin durfte jedenfalls zu den Großen, weil es unmöglich war, sie zum Schlafen zu bewegen. Zu neugierig?

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tofu (6.973 Kommentare)
am 12.01.2018 15:56

So a rührselige Geschichte.

Frau Leitner ich kann Sie beruhigen: es gibt zahlreiche Berufsgruppen, die nicht ständig irgendwie im Fokus sind.

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jago (57.723 Kommentare)
am 13.01.2018 11:44

Aber alle "Berufsgruppen" schauen jetzt auf die Politik, auf die Regierung wie vor 60 Jahren auf Gott im Himmel.

Und selbst damit sind sie in der Demokratie die Lackierten, weil sie von den unterwürfigen Medien von ihren Volksvertretern isoliert werden und nur die Staatsmacht anhimmeln, die Regierenden, die als Parteibonzen die Demokratie fälschen.

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Istehwurst (13.376 Kommentare)
am 12.01.2018 15:49

Und ? Daran ist jetzt auch die neue Regierung schuld ?

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il-capone (10.341 Kommentare)
am 13.01.2018 09:09

Gibst deine Kids beim Hofer ab?

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jago (57.723 Kommentare)
am 13.01.2018 11:48

Du bist dem Zusammenhang näher als du kapierst.

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jago (57.723 Kommentare)
am 13.01.2018 11:48

Die alte Regierung war auch nur deswegen "schuld", weil sie zu viele "Anhänger" hatte. Das gleiche gilt für die neue.

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