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Aigen-Schlägl stellt sich gegen das Hallenbad: „Finanzierung unmoralisch“

Von Thomas Fellhofer, 14. Dezember 2017, 22:33 Uhr
Die Zuhörer erlebten eine emotionale und aufgeheizte Sitzung (fell) Bild: (fell)

Man sei nicht gegen ein Hallenbad für den Bezirk, aber gegen das Finanzierungsmodell

AIGEN-SCHLÄGL. Mit den Stimmen von VP, SP und FP stimmte der Gemeinderat von Aigen-Schlägl gegen den Grundsatzbeschluss, eine „organisatorische und bauliche Detaillierung eines regionalen Erlebnisbades“ weiter zu verfolgen. „Wir sind nicht gegen ein Bad, aber wir können keinen Blankoscheck auf Lebenszeit ausstellen“, sagte Bürgermeisterin Elisabeth Höfler zu Beginn der Debatte des betreffenden Tagesordnungspunktes. Mit 30.523 Euro wäre Aigen-Schlägl als 5,5-Prozent-Eigentümer der Hallenbad-Gesellschaft nach Rohrbach-Berg (125.050 Euro) der zweitgrößte Zahler.

Emotionale Debatte

In einer sehr emotionalen Rede stellte sich Höfler auch gegen den Vorwurf, Aigen-Schlägl lasse jene Solidarität vermissen, welche die Gemeinden des Bezirkes bei der Schlägler Bewerbung um die Landesgartenschau bewiesen hätten: „Das sind zwei Paar Schuhe und die Gartenschau hat mit dem Bad nichts zu tun.“ Nach der Bürgermeisterin meldete sich FP-Gemeinderat Markus Kepplinger zu Wort. Er sprach von einem unfair verteilten Finanzierungsschlüssel. „Ulrichsberg hat sich aus der Finanzierung heraus geschwindelt und andere, die dagegen sind, äußern sich nicht dazu“, sagte er. Außerdem müsse Rohrbach-Berg als Bitt- und nicht als Forderungssteller auftreten, zumal der wirtschaftliche Vorteil, der sich durch das Hallenbad ergebe, zur Gänze in der Standortgemeinde Rohrbach-Berg bleibe.

Zudem könne mit einem Hallenbad die Abwanderung nicht gestoppt werden: „Deswegen bleibt kein Bürger mehr im Bezirk“, sagte Kepplinger. Übrigens, so der FP-Mann, sei durch die Hallenbad-Mitfinanzierung das Aigen-Schlägler Freibad in Gefahr. Die FP stellte den Antrag auf Absetzung des Tagesordnungspunktes, um die Gemeindebürger über das Projekt zu informieren. Dieser wurde jedoch abgelehnt, weshalb sich die FP gegen die Zustimmung entschied.

„Unmoralische Finanzierung“

Franz Bogner von der SP-Fraktion bezeichnete den Finanzierungsvorschlag als unmoralisch: „Rohrbach-Berg zahlt beim Bau nur achteinhalb Prozent und schiebt 75 Prozent des Abganges auf die anderen Gemeinden des Bezirkes.“ Der wirtschaftliche Vorteil bleibe, so Bogner, in Rohrbach-Berg. Rohrbach müsse die anderen Gemeinden noch zusätzlich entlasten, nur so könne er sich eine Zustimmung vorstellen.

„Das geht nur gemeinsam“

Von den Grünen enthielten sich zwei Gemeinderäte der Stimme. Nur Ursula Katzlinger – eine anfängliche Bad-Skeptikerin – konnte sich doch zu einem Ja durchringen: „Wir können es im Bezirk nur schaffen, wenn wir das Projekt gemeinsam finanzieren. Das Hallenbad käme endlich den Menschen im Bezirk zugute. Ein Miteinander ist die einzige Möglichkeit.“ Vizebürgermeister Herbert Kern von der VP glaubt nicht, dass ein Nein Aigen-Schlägls das gesamte Projekt kippen kann: „Wir wollen keine Abgangsgemeinde werden. Der finanzielle Spielraum für die Gemeinden wird aber immer kleiner. Das Herz sagt Ja, der Kopf sagt Nein.“

Bürgermeisterin Elisabeth Höfler bekräftigte zum Schluss der Debatte wiederholt, dass sie seit Bekanntwerden des Finanzierungsmodelles auch im Hallenbad-Arbeitskreis des Bezirkes dazu ablehnend Stellung bezog. Eine Aussage, die von einigen Arbeitskreismitgliedern ebenso vehement bestritten wird.

Verwunderung über SP-Orte

Große Verwunderung herrscht bei einigen Bürgermeistern auch über die „Taktik der SP-Gemeinden“. Sowohl Julbach als auch Haslach haben die Hallenbad-Entscheidung erst gar nicht auf die Tagesordnung der Dezember-Sitzungen gesetzt. In Haslach wurde ein VP-Dringlichkeitsantrag, die Entscheidung doch noch in der Dezember-Sitzung herbeizuführen, nach längerer Debatte mehrheitlich abgelehnt. „Ich finde diese Vorgehensweise nicht in Ordnung. Es kann doch nicht sein, dass eine Unterschriftenaktion gestartet wird (von der SP Anm.) und dann setzen zwei SP-Bürgermeister das Thema nicht einmal auf die Tagesordnung“, sagt dazu Andreas Lindorfer, VP-Bürgermeister in Rohrbach-Berg und Leiter des Hallenbad-Arbeitskreises.

In einigen Gemeinden wurden übrigens auch positive Beschlüsse gefasst. Oepping und Hofkirchen zum Beispiel brachten einstimmige Beschlüsse zustande, in Sarleinsbach gab es nur eine Gegenstimme.

Herbert Kern, Vizebürgermeister (VP) kritisiert vor allem das Finanzierungsmodell

Ursula Katzlinger, die Grüne Gemeinderätin stimmte als einzige für das Hallenbad


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10  Kommentare
10  Kommentare
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1-2-3-4-5 (73 Kommentare)
am 17.12.2017 20:35

Schüler machen den Schwimmkurs z. B.: im Hallenbad in Ulrichsberg. Anzumerken ist, dass in Ulrichsberg die Gemeinde für die Abgänge aufkommen muss.

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europa04 (21.652 Kommentare)
am 16.12.2017 15:10

Jetzt sollen die Gemeindepolitiker des Bezirk Rohrbach einmal erklären, wie und wo unser Schüler den Schwimmkurs machen sollen. Es fahren jetzt schon Schulen nach Linz zum Schwimm Unterricht, der ja auch im Lehrplan verankert ist. Dabei geht derart viel wertvolle Unterrichtszeit verloren.

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tocomp (131 Kommentare)
am 17.12.2017 07:01

Der wurde bei uns in der VS gestrichen. Eben wie der Vorredner gesagt aus dem Grund des Zeitaufwands und auch wegen den Kosten. Vor allem die Bus Kosten. Wenn eins im Bezirk können die Eltern mit dem Auto den Transport organisieren.

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wertz (920 Kommentare)
am 16.12.2017 08:38

In Aigen/Schlägl haben anscheinend die Gastronomen mehr zu reden als die Bevölkerung

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jago (57.723 Kommentare)
am 15.12.2017 22:36

Reowa aafn Bearg grinsen

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il-capone (10.316 Kommentare)
am 15.12.2017 17:39

Siedelt Biber an.
Bauen kostenlos Wasserbecken u. Hochwasserschutzdämme im Talgrund.
Gegen Kälte gibts Neoprenanzüge - selbst bezahlt!
Bei den Tauchern gehts auch.

Sollten die Agrarier ihre schlammigen Äcker in die neuen Schwimmbecken schwemmen, sollens eben Dämme um die subventionierten Felder errichten.

Wo ein Wille, da ein Weg.

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ooeusa (732 Kommentare)
am 15.12.2017 17:25

Muss jede „ Kleinstadt ein Hallenbad haben? In Aigen Schlägl können die Bewohner auch ins Almesberger Hallenbad gehen....

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tocomp (131 Kommentare)
am 15.12.2017 13:16

Bleiben als alternativen das PEB in Passau und Waldkirchen.

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iorr2010 (535 Kommentare)
am 15.12.2017 07:56

der ganz normale kommunal-föderale Wahnsinn. Nachzusehen in "Gemeinderat" von Gerhard Polt

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Zahnschleiferl (2.727 Kommentare)
am 15.12.2017 01:03

Liebe Leute! Ganz klar muss gesagt werden, dass Ihr Euch das Hallenbad einrexen könnt. Jetzt geht es vor allem um das Grundsätzliche: Die Freiheit zu rauchen. Dafür stehe ich ein mit meinem Namen, so wie für die Abhaltung einer CETA-Abstimmung, die Nichteinführung von Studiengebühren, sowahr ich mit mir, somit wir gemeinsam, und die Ehrlichen und Anständigen noch etwas zu sagen haben.

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