Sieben Minuten schwerelos
LINZ. Chris Kiliano ist eine der Attraktionen bei Schuhbecks "teatro" in Linz.
Wenn Chris Kiliano seinen Six-Pack-Body an den "Strapaten" hochschraubt, stockt den Zuschauern bei Schuhbecks Dinner-Show im prächtigen Spiegelsaal der Linzer Tabakfabrik der Atem.
"Strapaten" (von italienisch "strappare" = "wegreißen") heißen die in der Luftakrobatik verwendeten Bänder, die an der Decke befestigt werden, mit einer Lasche zum Einhängen der Arme und Beine am unteren Ende. Sie sind Chris Kilianos "Turngerät", an dem er alle Gesetze der Schwerkraft überwindet.
Wenn er sich zum Handstand hochstemmt oder in pulsierenden Schwüngen an den um die Gelenke geschlungenen Gurten nach oben rotiert, bietet er Körperbeherrschung in atemberaubender Vollendung. Und Sex-Appeal, das vor allem die Damen in Bann zieht.
"Die Artistik steckt in meinen Genen", sagt der 30-jährige Berliner. Entstammt er doch einer alten Artistenfamilie: Italienische Gaukler namens Belli, die im 19. Jahrhundert mit ihrem Zirkus-Unternehmen durch Deutschland und Dänemark tourten und sich schließlich in Hamburg niederließen. Auch die Eltern von Chris waren Artisten. Unter dem neuen Familiennamen Kiliano zogen sie durchs Land: "Mein Vater war Lasso-Künstler und Tiertrainer, meine Mutter Schlangenakrobatin". Mit 14 Jahren wurde auch er von der Leidenschaft gepackt: "Damals wog ich gerade einmal 50 Kilo, und alle sagten, ich sei zu schwach für den Artisten-Beruf."
Täglich zwei Stunden Training
Doch sein Ehrgeiz war geweckt: "Ich habe begonnen, hart an meinem Körper zu arbeiten." Seit seiner Jugend trainiert er täglich zwei Stunden: Nur an einem Arm hängend, zieht und drückt er seinen Körper an den Strapaten in verschiedene Posen. So entstehen "bewegte Bilder", die mit Klang und Musik verschmelzen.
Sieben Minuten dauert sein Show-Act in Schuhbecks "teatro". Nah dran sei das Publikum im Spiegelsaal, da spüre man jeden Blick und bekomme die Reaktionen hautnah mit: "Das motiviert mich ganz besonders." Und trotz der Strapazen an den Strapaten hat er volle sieben Minuten ein Zahnpastalächeln auf den Lippen – als wär’s nichts weiter als eine Kinderübung.
Chris Kiliano stand schon auf den Bühnen der bekanntesten Zirkusse und Varietés, im Zirkus Roncalli genauso wie im Wintergarten Varieté Berlin. Auch im Fernsehen war er schon zu bewundern. Unvergesslich sein Auftritt 2011 bei der ersten Staffel der "Großen Chance" im ORF, wo er es bis ins Halbfinale schaffte.
Zitternde Knie nach der Show habe er nicht, "aber ein Kribbeln am ganzen Oberkörper, Striemen von den Baumwoll-Gurten – und jedes Mal auch einen Muskelkater." Fünf Liter Flüssigkeit nimmt er täglich zu sich, dazu proteinreiche Nahrung und viel Fleisch. Anders wären die kräftezehrenden Auftritte nicht zu schaffen. Das hohe Berufsrisiko ist durch eine Versicherung gedeckt.
Kiliano schwärmt von Linz
Die Freizeit in Linz verbringt Chris Kiliano mit seiner Frau, einer Grundschullehrerin, und der 22 Monate alten Tochter. Vergangene Woche besuchten sie gemeinsam den Linzer Tiergarten und erlebten dort den Besuch des Nikolaus.
Der Pöstlingberg, die grandioseArchitektur der historischen Altstadt, die "tollen Shopping-Malls" – Linz bringt Chris Kiliano ins Schwärmen. Vor allem aber "die vielen freundlichen Menschen." Sie will er bei Schuhbecks Dinner-Show begeistern: "Dann lebe ich meinen Traum."
So kommen sie zu Karten für die Dinnershow
„Sweet Dreams“ lautet das Motto der diesjährigen KulinarikShow von Starkoch Alfons Schuhbeck. Noch bis einschließlich 21. Jänner 2018 wird die Dinnershow in der Landeshauptstadt zu sehen und zu schmecken sein. Herzstück der „teatro“-Wunderwelt in der Linzer Tabakfabrik ist der insgesamt 350 Gäste fassende Spiegelpalast, in dem die Show stattfindet.
Die von den OÖNachrichten präsentierte Mischung aus Kulinarik, Magie und Unterhaltung bietet ein viergängiges Menü und zwischendurch Akrobaten, Sänger und Künstler.
Tickets gibt es auf teatro-linz.at und unter Tel. 0732 / 210-224. Mit OÖNcard gibt es fünf Euro Ermäßigung (außer Silvestervorstellung und Kinder-Tickets).
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