Nun hat auch der Wirt vom Goldenen Dachl in Linz genug
LINZ. Traditionsgasthaus seit Samstag geschlossen, Hotel läuft vorerst weiter.
Es lag schon in der Luft. Denn der Frust war groß. Nun hat die geplante EU-Regelung über die "richtige" Farbe des Schnitzels das Fass zum Überlaufen gebracht. Das Gasthaus "Goldenes Dachl" in der Hafnerstraße 27 in Linz ist seit Samstag geschlossen.
Als Grund werden in einem Aushang anhaltende Personalprobleme angegeben. Denn auch wenn es wieder eine tüchtige Kellnerin gebe: Mit dem Goldenen Dachl ist es vorbei. "Ich habe genug und will nicht mehr", sagt Georg Bakos, der Wirt und Küchenchef des Lokals.
Dieses war besonders bei Stammgästen beliebt. Denn von der Außenansicht des unscheinbaren Lokals konnte man nicht unmittelbar auf die Qualität der Küche schließen. Die Steaks waren ein Geheimtipp. So mancher Bankdirektor rief vorher an, ob dieses oder jenes Schmankerl zu haben sei. Damit ist nun Schluss.
"Brauche auch einmal Urlaub"
Georg Bakos hat bereits andernorts angeheuert. Der 44-jährige ungarischstämmige Gastronom, umfassend geschult, kulinarisch gebildet und perfekt in Deutsch, wurde von den Gebrüdern Gallistl im Pöstlingberg-Schlössl mit offenen Armen empfangen. Nächste Woche fängt er dort als Oberkellner an.
Dort wird Bakos jenes Engagement zeigen, das er bei seinem Service vermisste. "Ich habe einfach kein gutes Personal gefunden, obwohl bei uns Samstag und Sonntag Ruhetag ist", sagt der Wirt. Auch das Arbeitsmarktservice habe ihm nicht helfen können.
Georg Bakos hatte das alteingesessene Gasthaus 1996 mit seiner Lebenspartnerin Renée Lassnig übernommen und jahrelang gemeinsam geführt. Georg stand in der Küche, Renée schaukelte den Service. Als die Frau Wirtin in Pension ging, fing die Personalsuche an. Als heuer im Mai eine Servicekraft das Handtuch warf, musste Bakos zu viel alleine stemmen. "Ich brauche auch einmal Urlaub", sagt er. Und: "Kleine Lokale haben es immer schwerer. Nach und nach geht einem die Luft aus."
Bakos geht mit einem lachenden und einem weinenden Auge, aber so ganz geht er nicht. Denn die Immobilie mit dem Gasthaus samt Innenhof-Gastgarten gehört dem Paar. Deshalb läuft das Hotel mit acht Zimmern, preiswert und von Stammgästen ob der zentralen Lage geschätzt, weiter. Dies aber nur vorerst.
Wohnungen statt Steaks
Denn: "Wir wollen Wohnungen haben", sagt Bakos. Eine Verpachtung des Lokals sei ausgeschlossen. Umbauen würden sie das Haus selbst.
Der Gastro-Frust hatte heuer bereits zu Jahresanfang zu Verkaufsabsichten geführt, aus denen aber, wohl wegen des stolzen Preises, nichts geworden ist. Die Liegenschaft Hafnerstraße 27 war bei den VKB-Immobilien zum Verkauf ausgeschrieben gewesen.
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großgaststätte landstraße: seidl 0,3 € 3.8 = literpreis €12,66
die halb bier kostet also € 6,33. mich wundert nichts.
Wirte ganzallgemein woltten immer schon "mehr", geht wegen der kassenpflicht nicht mehr.
Unser "Sozialsystem" läuft in eine falsche Richtung.
Wir leisten uns zigtausende Arbeitslose. Zahlen Mindestsicherung ohne eine Gegenleistung von den Beziehern einzufordern und unsere Betriebe müssen zusperren - aufgrund von PERSONALMANGEL.
Ein Widerspruch in sich!
hmm....
Er will auch einmal Urlaub machen und fängt schon nächste Woche eine neue Beschäftigung an?
Ist das nicht ein Widerspruch?
Dann stehen ihm 5 Wochen im Jahr zu .... das hatte er jetzt wahrscheinlich nicht!
....na ja, ein bisscherl ein Widerspruch ist das schon - aber wie so viele richtig mutmaßen: kleine Wirte haben es schwer und die Pizzerien mit ihrem billigen Essen machen es auch mittags unmöglich, mehr als 7,90 Euro für ein Menü zu verlangen. Und zu wenig "schicki" dürfte "das Dachl" auch gewesen sein. Georg Bakos ist ein Super-Koch, aber kein Marketing-Genie.Ewig schade um das Wirtshaus und den Standort, wo nie wieder gemütlich in netter Runde gegessen und getrunken werden kann.
.... die Autorin der "G´schicht".
Also das mit der Schnitzelfarbenverordnung ist sicher nur eine Ausrede. Ich denke, daß auch bisher keine verbrannten Schnitzel oder Pommes Frites verkauft wurden. Also hätte sich in dieser Hinsicht bestimmt nix geändert. Ich bin auch dagegen,daß sich die EU überall einmischt, hier ist es aber eine fadenscheinige Ausrede. Es wurde offensichtlich nur ein Grund zum Absprung gesucht. Schön, wenn man die Schuld immer auf andere abschieben kann.
Als Grund für die Schließung werden anhaltende Personalprobleme angegeben und nicht die Pommes VO. Bitte richtig und zusammenhängend lesen.
Die Vernichtung der österreichischen Wirtshauskultur geht weiter. Häuser werden verscherbelt, Verkäufer und Investor machen Kasse.
Die Politik sieht zu oder noch schlimmer, unterstützt diesen Wahnsinn auch noch.
Dass vielen Stubenhockern die Wirtshausvernichtung auch wurscht ist macht die Sache auch nicht besser. In einigen Jahren gibt es dann nur noch Hochpreisrestaurants und Pizza - bzw. Kebap und Burgerbuden. Hurra !
Was hat die EU-Schnitzlfarbverordnung mit dem Ausstieg des Wirtes zu tun? Wirte müssten doch wissen, dass sie keine verbrannten Pommes oder Schnitzl servieren dürfen, weil durch Überhitzung krebserregende Substanzen entstehen. Dazu bedarf es doch keiner Verordnung! Das reale Problem ist das Personal - weil - die Mindestsicherung bzw. jegliche arbeitslosen Bezüge zu hoch bzw. die Differenz zum Arbeitseinkommen zu gering ist!
"Bereits im Frühjahr wollte er die Hütte versilbern"
mit "versilbern" hätte es vermutlich eh geklappt, aber er wollte ja dafür eine Metro-Palette voll reinstem Gold
Ich kenn den Wirt zu wenig um ein Urteil abzugeben,aber wenn ein Hr.Gallistl diesen Herrn mit offenen Armen aufnimmt,dann weiß ich Bescheid - sicher kein Fehlgriff !!!
Schön langsam muss sich die Politk was einfallen lassen sonst gibts bald keinen Wirt mehr für diverse Partei Festessen und Feiern mehr oder?
Da muss sich nicht die Politik was einfallen lassen, sondern die Wirte selbst sollten in sich gehen und überlegen, ob sie jammern und zusperren wollen oder ihren Beruf ausüben und gastfreundlich handeln.
So viele gibt es, wo man sich freut, zu Gast sein zu dürfen. Viele sind überfüllt. Warum wollen manche ständig meckern, anstatt zu schauen, woran es liegt, wenn es nicht so gut läuft.
So viele Firmen müssen im Laufe der Jahre zusperren, weil sich die Nachfrage ändert. Warum sollten Wirte immer auf die alte Tour Geld verdienen können?
Wie wär's mit der Wutwirt-Taktik: Im ganzen Lokal Rauchen erlauben und bei Strafbescheid das Opfer markieren.
Schade wieder ein alteingesessenes Wirtshaus weniger!!
Warst Du auch nur einmal dort?
Wenn nicht, nicht jammern!
Die wahren Hintergründe werden andere sein, als es im weichschmeichlerisch-höflichen Artikel drinsteht. Aber Hauptsache der Wirt konnte ein bisserl EU-Bashing unterbringen und die Schnitzelfarbe ins Spiel bringen, die in Österreich noch lange nicht relevant sein wird.
Meine Vermutung: Von ein paar Stammgästen, die bei ihrem Bier drinhocken, kann man nicht überleben. Und dass es keine neue Kundschaft gibt, daran ist womöglich nicht bloß die Fassade schuld.
Aber damit das auch klar ist: Ich will keinesfalls negativ über den Wirt reden, da ich weder ihn noch sein Lokal kenne. Schade ist es jedenfalls um das Gasthaus, denn laut den Fotos auf der recht sauber gemachten Internetseite ist es ein klassisches Wirtshaus mit gemütlicher Atmosphäre und kein gesichtsloser Designerschuppen.
Schade dass solche Schließungen nicht vorab bekannt sind, denn da hätte ich gerne noch persönlich reingeschaut.
Für alle, die jammern, dass die traditionellen Wirtshäuser schließen: Jeder kann sich schlaumachen und sie besuchen.
Werbung steht auch schlecht besuchten Wirten zu.
Diese verrückt-idiotischen Bestimmungen der EU sollte man nicht unterschätzen. Die Prügel vor die Beine der Wirte machen so manches nachvollziehbar.
Es ist nicht alles verrückt-idiotisch, was Wirte als solches bezeichnen. So würde ich es nennen, wenn sie Wasser zu einem ziemlich geschmalzenen Preis verkaufen, anstatt zumindest zu Kaffwerden und Wein gratis zu servieren.
Wissen Sie, mit wie vielen aberwitzigen Regelungen sich andere Berufsgruppen auseinandersetzen müssen?
Die Wirte sind die einzigen, die ständig jammern.
Dabei sollten Sie für den Gast dasein und nicht zum Jammern.
Die Farbe des Schnitzels und der Pommes frites gibt Auskunft über den Acrylamid-Gehalt: Je dunkler, desto mehr Acrylamid ist in der Schnitzelpanier oder im Kartoffelstangerl.
Je mehr Acrylamid desto mehr Krebsrisiko
und wer lasst sich ein dunkelbraunes Schnitzel servieren? ich nicht und nigends. Seit jeher nicht, nicht erst seit die EU das Thema aufgegriffen hat.
Ein bisschen was verdienen wollen die Kellner/Kellnerinnen heutzutage auch.
Für einen Hungerlohn bekommt man halt nur drittklassige Kräfte.
Trotzdem schade, wieder ein klassisches Wirtshaus in Linz weniger.
Gibt's in der Innenstadt bald nur mehr den Klosterhof ?
Was verdient eine Kellnerin im besagten Lokal?
Ja Ja die bösen ungarischen Kellner wollen mittlerweile auch schon 1000 € verdienen. Das schmerzt natürlich die Herren Gastwirte!!!
Was für eine blöde Argumentation, die Schnitzelbräunungsskala ist jetzt schuld.
Das war in der Zwischenablage.
Jeder darf sich mal verändern. Warum das eine Mimimi-Geschichte wert ist, kann ich nicht nachvollziehen. Mit diesem kleinen Lokal ohne geschickte Werbung soviel erwirtschafftet zu haben, dass der Umbau des Hauses im Gespräch ist, zeigt doch.... Ob es als Kellner am Pöstlingberg ein schöneres Berufsleben wird, wird sich zeigen.
Bereits im Frühjahr wollte er die Hütte versilbern, doch nun kam Gott sei dank die Frittenfarbskala daher. Nachdem wir Nichtraucherschutz und Allergenverordnung als Gründe zum Aufhören übersehen haben, kam dies als Argument nun wie gerufen.