Linzer Firmen: "Das brennendste Thema ist Verkehr"
LINZ. Wohin sich der Wirtschaftsstandort Linz entwickeln soll, will Vizebürgermeister Baier mit Experten in einer Agenda klären – Für die Unternehmer steht das Top-Thema schon fest
Mit einem breit angelegten Diskussionsprozess will Vizebürgermeister Bernhard Baier (VP) die künftigen Leitlinien für den Wirtschaftsstandort Linz abstecken. Mit Hilfe von Experten und Befragungen von Unternehmen sollen für Linz bedeutsame Zukunftstrends erarbeitet und mögliche Projekte entwickelt werden. "Wir wollen wissen, wo die Stärken der Linzer Wirtschaft liegen und wo es Entwicklungsmöglichkeiten gibt", umschreibt Wirtschaftsreferent Baier die Ziele des Projektes, das im Juli 2018 abgeschlossen wird.
"Brückenprobleme verschlafen"
Doch was wünschen sich eigentlich die Unternehmen von der Stadt Linz? Hier ist der Tenor eindeutig. "Das brennendste Thema ist der Verkehr in Linz", sagt Leo Jindrak, Chef der gleichnamigen Konditorei mit 160 Mitarbeitern und Gewerbeobmann in der Wirtschaftskammer. "Die Staus schaden nicht nur den Unternehmen massiv. Auch die Mitarbeiter kommen unentspannt an ihren Arbeitsplatz."
Die Brückenproblematik habe die Politik 20 Jahre lang schlichtweg verschlafen, Ähnliches gelte für die Parkplatzsituation: "Man kann doch nicht einfach den Parkplatz auf dem Urfahrmarkt ohne Alternativen sperren. Das wäre so, als würde ich drei Filialen schließen und wüsste dann nicht, wie ich weitermachen soll." Außerdem wünscht er sich mehr Wertschätzung für Unternehmer: "Wir werden mit Vorliebe als Ausbeuter dargestellt."
Auch für Erwin Raffeiner, Geschäftsführer von Sprecher Automation in der Franckstraße, ist der Verkehr das Top-Thema in Linz: "Das Parkplatzproblem ist in unserem Viertel akut." Viele Mitarbeiter würden bereits beim Einstellungsgespräch nach Parkmöglichkeiten fragen: "Sollte in unserem Viertel das Bewohnerparken eingeführt werden, drohen Abgänge von Mitarbeitern." In anderen Firmen habe die Sperre des Parkplatzes am Urfahrmarkt bereits zu Kündigungen geführt. Weil der öffentliche Verkehr noch nicht optimal ausgebaut sei, komme das Personal vielfach ohne Auto nicht zur Arbeit.
Harald Katzmayr, Geschäftsführer des Restaurants Pianino an der Landstraße, sieht Linz zwar als charmante, lebenswerte Stadt. Aber: "Der Verkehr ist das Hauptproblem in der Stadt. Die Situation ist prekär, viele scheuen mittlerweile den Weg nach Linz."
"Nicht nur Geld verteilen"
In einem mehrmonatigen Prozess sollen nun Unternehmer per Online-Umfrage und Tiefeninterviews befragt werden. Parallel dazu werden mit einer Beratungsfirma Zukunftstrends entwickelt. Danach sollen mit der Grazer Forschungsfirma Joanneum Research mögliche Projekte entwickelt werden. "Wirtschaftsförderung bedeutet nicht nur, Geld zu verteilen, sondern Projekte umzusetzen, die später zum Selbstläufer werden", sagt Studienleiter Michael Ploder.
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Ich sehe Verkehr auch als Problem. Aber nicht, dass man ihn noch mehr mit weiteren Abstellplätzen und noch breiteren Straßen noch mehr Geld und Lebensqualität in den Rachen schmeißen muss, sondern dass dieser zurückgedrängt gehört.
Diese Woche war wieder ekeligstes Smog-Wetter in Linz. Alles stank bestialisch nach Abgasen. Alles muss sich dem ungesund lärmenden, giftabsondernden Moloch Individualverkehr unterordnen. Die typische Linzer Straße hat mehrere Fahrspuren, links und rechts Parkplätze und dann noch einen (zu schmalen) Gehsteig, der dann noch mit Verkehrsschildern, Schaltkästen etc. eingeengt wird.
Eine Asphaltwüste pur, die Sommer noch heißer macht und keinen Platz zum Leben bietet. Kaum Platz für Natur und Menschen.
Der egoistische Individualverkehr gehört massiv reduziert und Platz für Lebensqualität geschaffen, Öffis massiv ausgebaut!
Entweder jetzt freiwillig, oder spätestens in einigen Jahren wegen Strafzahlungen für permanent überschrittener Schadstoffgrenzwerte.
Herr Baier scheint eins zu übersehen: Die heutige Situation ist das Ergebnis von 20 Jahren Hiesl-Verkehrspolitik! Hätte man auf Landesebene schon vor 20 Jahren eine Trendwende eingeleitet und sich auf den Ausbau des öffentlichen Verkehrs im Großraum Linz konzentriert, anstatt Umfahrungsstraßen für jeden Kuhstall zu bauen, hätten es die Linzer und auch die Pendler heute um einiges leichter. Danke, ÖVP!
der schwarze vizebürgermeister baier soll lieber dafür sorgen, dass die schwarz-braune landesregierung endlich verkehstmäßig was zu stande bringt! seine studie kann er sich auf den hut stecken, die kostet einen haufen geld und bringt gar nichts.
es wurde eh schon geschrieben: nach ein paar jahren schwarz-braun als bundesregierung werden wir über solche "parkplatzproblemchen" nur mehr lachen. ich sage nur schüssel, haider, hypo alpe adria, korruption beim eurofighter, buwog-skandal ... mir fällt gar nicht mehr alles ein ...
Die Brückenproblematik verschlafen? Der nun geschloossene Urfahrmarktparkplatz ist schuld? Oder waren es die vielen Bandldurchscheidemarathons bei den Eröffenungen neuer Strassenstücke ohne P+R Parkplätze in der Provinz? Dafür wurde vorsorglich das Gleis der Mühlkreisbahn vom derzeitigen Endbahnhof weggeräumt.
Baier macht anscheinend einen auf Steinkellner. Eine Studie, und noch eine Studie, und noch eine Studie ... Umsetzen? Kann man nicht. Davor muss man ja die Ergebnisse der nächsten Studie abwarten.
Studien beleben die Wirtschaft.
Es muss den Österreichern wirklich schlecht gehen, wenn man einen Job des Parkplatzes wegen nicht annehmen oder gar kündigen kann. Nein tatsächlich es muss sich etwas ändern. Nach ein paar Jahren schwarz blau wird man sich über solche Probleme freuen
Stimmt....möglich dass diese gelöst sind......