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„Ich fahr auch bei minus 20 Grad mit dem Radl“

Von Erhard Gstöttner, 27. Juli 2017, 06:29 Uhr
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„Ohne Helm bin ich auf dem Fahrrad nie unterwegs“, sagt Prammer.     Bild: Gstöttner

LINZ. Die Linzer Diplomingenieurin Doris Prammer kommt fast immer mit dem Fahrrad in die Arbeit.

In anderen Städten, zum Beispiel in Salzburg, fahren mehr Menschen als in Linz mit dem Rad. Doch auch im Zentrum von Oberösterreich nutzen etliche Menschen das Fahrrad als alltägliches Verkehrsmittel. In Zeiten, in denen Staus wegen fehlender Brücken und mehrerer Baustellen wachsen, scheint es vielen vernünftiger, mit dem Rad zu fahren.

Schon als Schülerin setzte sich die Linzerin Doris Prammer aufs Rad. Anstatt 20 Minuten von der elterlichen Wohnung ins Fadinger-Gymnasium zu gehen, radelte sie zur Schule: „Da hab ich nur halb so lang gebraucht wie zu Fuß.“ Als die Linzerin in Wien (Architektur) studierte, hörte sie zunächst mit dem Radfahren auf: „In Wien kam man schon damals mit öffentlichen Verkehrsmitteln recht gut voran.“

Zurück in Linz, setzte sich die nunmehrige Frau Diplomingenieur wieder aufs Radl, um von ihrem neuen Wohnsitz im Keferfeld zu ihrem Arbeitsplatz in Alt-Urfahr zu fahren: „Damals war die Verbindung vom Keferfeld hinein ins Stadtzentrum noch schlecht. Die Busse fuhren nur in großen Abständen.“ Radfahren sparte Zeit.

„Bin lieber in Bewegung“

Seit einigen Jahren ist die Situation deutlich besser, seitdem die Straßenbahn zunächst bis Leonding fuhr und mittlerweile bis Traun fährt. „Ich fahre nach wie vor mit dem Rad. Denn ich will nicht untätig an Haltestellen herumstehen. Da bin ich lieber in Bewegung. Das nützt auch meiner Fitness.“

Auch wenn es stürmt, fährt Frau Diplomingenieur mit dem Rad: „Ich fahre auch bei minus 20 Grad. Nur wenn es schneit, lasse ich das Rad stehen.“ Da sei ihr das Radfahren zu gefährlich. Nicht frei von Gefahren ist auch die alltägliche Fahrt zum Arbeitsplatz. Besonders unangenehm ist es im dichten Autoverkehr auf der Waldeggstraße. „Die Häuser an der Südseite der Waldeggstraße stehen seit Jahren leer. Da ist niemand mehr auf dem Gehsteig unterwegs. Dort könnte man das Radfahren doch erlauben.“ Noch besser wäre es allerdings, die ehemalige Trasse der Linzer Lokalbahn (LiLo) in einen Radweg umzubauen, sagt die Linzerin, die sich von Berufs wegen mit Planungsfragen beschäftigt.

Gefährlich ist es auch an der Waldeggkreuzung, wenn man stadteinwärts fährt. Denn nach einer Bushaltestelle beginnt die zum Hauptbahnhof führende Busspur. „Ich will aber nicht zum Bahnhof, sondern auf der Waldeggstraße weiterfahren. Da muss ich mich auf die mittlere Fahrspur schlängeln.“ Weiter fährt die Frau Diplomingenieur dann zur und in der Stockhofstraße und via Herrenstraße, die Promenade querend, zum Landhaus. „Dort muss ich das Radl schieben“, sagt Doris Prammer. In der Klosterstraße geht es radelnd weiter auf den Hauptplatz: „Freitags, wenn auf dem Hauptplatz Markt ist, ist dort der Radweg meist verparkt.“

Die gefährlichste Stelle

Als nicht optimal bezeichnet Doris Prammer die Ampelkreuzung beim Brückenkopfgebäude Ost am Beginn der Nibelungenbrücke: „Die Grünphase ist dort ziemlich kurz.“ Und dann beginnt jener Radweg, laut Radlobby die gefährlichste Stelle im Linzer Radwegenetz: der kombinierte Fuß- und Radweg auf der Nibelungenbrücke.

Hinunter nach Alt-Urfahr ins Büro ist es dann für Doris Prammer einfach: Beim Ars Electronica Center geht es auf der Rampe hinunter zur Donau, die Donau entlang radelt sie dann weiter zum Büro am Steinmetzplatzl.

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„Radfahren hält fit.“   Bild: Gstöttner

Wordrap

Ich fahre gern mit dem Rad ...
... weil ich schnell vorankomme, obwohl ich eigentlich langsam fahre. Zudem tut das Radeln meiner Fitness gut.

Ich komme in der Stadt schneller als andere Verkehrsteilnehmer ans Ziel ...
... weil ich nicht an Haltestellen warten muss oder mit dem Auto im Stau stecke.

Radfahren in Linz ist besonders gefährlich ...
... an der Kreuzung der Nibelungenbrücke beim ehemaligen Würstelstand „Warmer Hans“. Die rechts abbiegenden Autos sollten dort nicht gleichzeitig mit Fußgehern und Radfahrern die Ampel-Grünphase haben.

Ich fahre nicht gern auf der Landstraße mit dem Rad ...
... weil dort das Pflaster sehr holprig ist und die Straßenbahnschienen eine Gefahr für Radfahrer sind.

Marketing für Radfahrer in Linz wäre gut ...
... um das Radfahren zu fördern und mehr Verständnis bei Autofahrern und Fußgehern für die Anliegen der Radfahrer zu erzeugen.

Am Radfahren in Linz stört mich ...
... dass Radwege oft einfach in einer Auto-Fahrbahn enden.

Die Politiker sollten in der Planung von Radrouten ...
... mehr auf ihre Fachleute hören, ebenso in der gesamten Stadtplanung.

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11  Kommentare
11  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
gumba (2.891 Kommentare)
am 30.07.2017 14:11

Die Frau klingt vernünftig. Damit kann ich was anfangen, nicht mit dieser weltfremden anarocholobby. Sie versucht einen konsens zu finden zwischen Verkehrsteilnehmern. Weil alle Verkehrsmittel bleiben uns noch laenger erhalten.

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Zonne1 (3.627 Kommentare)
am 27.07.2017 10:10

Sehr brav. Da haben die autofahrer dafür mehr Platz...

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 27.07.2017 09:59

Gut, dass die Nachrichten Radfahrer vor den Vorhang holen und als mögliches Beispiel darstellen.

Gut auch, dass die gefährlichen Bereiche für die Radfahrer benannt werden.

Schlecht, dass all das eh den Verantwortlichen schon sehr lange bekannt ist, dass für die Radfahrer aber kaum Verbesserungen umgesetzt werden. Speziell bei Baustellen sind die Radfahrstreifen stets blockiert oder sehr gefährlich zu befahren.

Dieser "Komfortstreifen" am Hauptplatz war ja rein rechtlich gesehen etwas, das es gar nicht gibt. Nur eine Markierung als Hinweis: Hier könntet ihr fahren. Den Radfahreren wurde hier ein Radfahrstreifen vorgespielt, der nicht exisitiert hat. Das ist gefährlich und unehrlich.

Wirklich besser würde es nur, wenn man dem BGM, seinen zahlreichen Vizes und den restlichen Stadträte die Dienstwägen wegnehmen würde und sie selbst mit dem Rad zu ihren lokalen Terminen fahren müssten (nicht etwa mit einer Rikscha).

Da würdet ihr staunen, was alles schnell möglich wäre.
Aber so...

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 27.07.2017 09:04

jede/r wie er/sie will.
Aber in der Innenstadt brauchts schon Mut mit dem Fahrrad.

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Floko1982 (2.957 Kommentare)
am 27.07.2017 08:26

viele könnten auf das Rad umsteigen, sind aber zu faul, ....

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( Kommentare)
am 27.07.2017 07:58

Sehr löblich.
Kritische Anmerkungen: Am Hauptplatz wurde der "Rad-Komfortstreifen" zugunsten einer Begegnungszone (wörtlich zu nehmen!) aufgelassen.

Die Rampe beim AEC wurde (sinnbefreiterweise) nur für Fußgänger geschaffen.
Offiziell müsste Frau Prammer ein weiteres mal schieben oder nochmals ihr Leben beim Radwegende an der Busbucht vor dem AEC riskieren und über die Friedhofstr. und an der Stadtpfarrkirche vorbei zur Donau runterradeln.

Hut ab vor dem Mut, die Waldeggstraße mit dem Rad zu befahren!

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FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 27.07.2017 09:47

Die Radfahrer fuhren sowieso stets wie sie wollten über den Hauptplatz. So gesehen war es nur konsequent, als man dieses Tun legalisierte. Dagegen wird der "Komfortstreifen" bis heute von vielen Ego-Radlern durch seine Abschüssigkeit als exklusive Radrennbahn verstanden. Dass sich viele Fußgänger da nur mit einem beherztem Sprung ihrem "Abschuss" entziehen können, scheint ihnen völlig gleichgültig zu sein. Im Gegenteil - man wird auch noch beschimpft, wenn man es wagt, da zu gehen oder zu stehen. Obwohl man es aufgrund der Begegnungszone definitiv darf!

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 27.07.2017 10:04

@FreundlicherHinweis: "...die Radfahrer..." ist eine ungerechtfertigte Pauschalierung und unzutreffend. Die einen halten sich an die Regeln, die anderen nicht. Die einen nehmen Rücksicht auf andere, die anderen nicht.

Es gibt sicher eine Menge an Autofahrern, die selbst "die Radfahrer" an der gefahrlosen Querung von Radfahrüberfahrten hindern, beim Aussteigen aus dem Auto nicht auf Radfahrer Rücksicht nehmen, die bei orange und auch rot noch ganz selbstverständlich in die Kreuzungen einfahren usw., die aber ihre eigenen Fehler und fehlende Rücksichtnahme gegnüber anderen Verkehrsteilnehmern weder wahrnehmen noch schlimm finden und sich dann, wenn sie einen oder mehrere Radfahrer in der Stadt sehen, die einen Fehler begehen (der im Fall der Fälle eh für den Radfahrer tödlich ausgehen kann, kaum für einen Autofahrer), richtig aufregen, weil "die Radfahrer" gar so schlimm wären.

Wirklich dumm sind aber viele Radfahrer schon, das sieht man daran, dass sie im Dunkeln ohne Licht fahren,

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 27.07.2017 10:08

und nicht einmal das bisschen Grips haben, zu verstehen, dass das für sie selbst äusserst gefährlich, nämlich lebensgefährlich sein kann und aus Faulheit oder Igonoranz ("ich sehe eh etwas, ob ich gesehen werde, ist mir wurst") trotzdem kein Licht am Fahrrad haben oder einschalten.

Da frage ich mich immer:"Wie dumm ist jemand, der nachts ohne Licht Fahrrad fährt? Weiss der nicht, dass er leicht übersehen wird oder kümmert es ihn gar nichts?"

Vor 20, 30 Jahren war die Licht-Einschaltdisziplin bei Radfahrern noch viel besser, obwohl da der Dynamo betrieben werden musste und es nicht lauter Batterie-Lichter gab.

Ein paar Polizei-Schwerpunkt-Atkionen in der Stadt mit empfindlichen Strafen würden die Disziplin bei den Radfahrern rasch heben...

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lancer (3.688 Kommentare)
am 27.07.2017 07:37

mein Kälterekord für Radfahren stammt aus dem Jahr 1986. Da hatte es Anfang Jänner mal -33 Grad. Eigentlich wollte ich wegen der Kälte ausnahmsweise mit dem Auto in die Arbeit fahren. Aber das Auto ist nicht mehr angesprungen grinsen

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simi47777 (2.009 Kommentare)
am 27.07.2017 06:49

wann kommt der versprochene RAD-Highway Ebelsberg <-- --> Musiktheater?

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