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Der versteckte Park von Linz: Eintritt erwünscht!

Von Reinhold Gruber, 15. Juni 2018, 00:04 Uhr
Der versteckte Park von Linz: Eintritt erwünscht!
Der Bergschlössl-Park ist eine grüne, relativ unbekannte Idylle mitten in Linz, nahe dem Bahnhofsviertel. Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. In den Bergschlösslpark locken die Idylle und eine bewegte Geschichte – eine Führung durch 300 Jahre.

Er liegt sogar für Linz-Kenner etwas versteckt, der Bergschlössl-Park. Wer sich ihm über die Bock- und die Bergschlösslgasse (der Name weist den Weg) nähert, wird vom Haupttor mit dahinter situierter Schrankenanlage etwas abgeschreckt. Es sieht ein wenig aus, als wäre hier der Eintritt verboten. Dabei ist er nachweislich erwünscht.

Barbara Veitl würde es sogar begrüßen, wenn sich die Menschen hier in aller Ruhe für ein paar Stunden niederlassen würden. Ob mit einem Buch in der Hand oder mit einem Liegestuhl unter dem Arm – hier ist nichts verboten, seit dieses Land der Stadt Linz gehört.

Privatbesitz bis 1986

Das war in der 300-jährigen Geschichte des Parks nicht immer so. "Der Park war bis 1986 in Privatbesitz und zu diesem Zeitpunkt total verwildert", sagt Veitl, die viele Jahre lang das Stadtgartenamt geleitet hat. Seit 20 Jahren sieht der älteste Park von Linz nach erfolgter Renovierung und der Ansiedlung der Wirtschaftshochschule LIMAK im restaurierten Bergschlössl so aus, wie er sich heute darstellt.

Veitl ist in die Geschichte dieses besonderen Parks eingetaucht, hat eine Ausstellung zusammengestellt (sie ist bis 7. Oktober im Botanischen Garten zu sehen) und führt durch den Bergschlösslpark. Heute wird so eine Führung wieder angeboten (siehe Kasten).

Für Veitl ist der Park nicht nur aus beruflicher Sicht interessant. Sie ist unweit des Parks aufgewachsen. "Mein Elternhaus steht am Froschberg", sagt sie und deutet von der Parkbank im Park in die Richtung, wo sie zu Hause war. Ihr Vater und ihr Onkel seien mit den Kindern der damaligen Besitzer in die Schule gegangen. Als sie sich mit der langen Geschichte der Parkanlage zu beschäftigen begann, kamen auch Kindheitserinnerungen zu Tage. "Ich habe damals einiges über den Hintergrund dieses Parks mitbekommen." Mehr wurde es durch ihren Beruf und dadurch, dass die Stadt Linz das Areal 1986 kaufte. Zu diesem Zeitpunkt war der Park verfallen, und 1987 wurde das Bergschlössl durch einen Großbrand zerstört. 1989 wurde der Garten erstmals wieder betreut und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. 1992 begann die Renovierung. Das barocke Ambiente geht auf Jakob Mäderer von Ehrenreichscron und seine Gattin Elisabeth zurück, die 1717 das damals außerhalb der Stadt liegende Grundstück kauften und darauf das Bergschlössl und einen Garten errichten ließen. Seither gab es viele verschiedene Besitzer.

Prägend für das heutige Aussehen war der Kauf des Areals durch den Industriellen Robert Weingärtner 1902. Der Präsident der Poschacher Brauerei ließ das Schlösschen für seine Familie modernisieren und den Park umgestalten. An Geld mangelte es nicht. Alleen, Lusthäuser und ein Tennisplatz wurden angelegt.

Der Park blühte auf. Warum verblühte er dann? Das liegt an den letzten Erbinnen Paula und Elsa Weingärtner, die 1956 den Besitz ihrer Mutter erhielten. "Die Pflege des Gartens überstieg die Möglichkeiten der Frauen. Der Park wurde zum heimlichen Abenteuerspielplatz vieler Kinder", sagt Veitl. Als Paula Weingärtner 1983 verstarb, erbte ein Neffe das Areal, das er parzellieren und verkaufen wollte. Dazu kam es aber nicht.

Das Grünland blieb, die Stadt kaufte das Areal, und längst ist der Park gepflegt und einladend. Beim Rundgang fühlt man die Geschichte, die Veitl durch ihre Geschichten dazu lebendig machen kann.

Grafik:

 

 

Die Führung heute: Bergschlössl- und Ziegeleipark in Linz sind heute, 15. Juni, die Ziele einer Führung mit Barbara Veitl. Start ist um 15 Uhr (Treffpunkt Bergschlösslgasse 1).

Bis 17 Uhr erfahren die Interessierten bei einem Rundgang durch die 24.600 Quadratmeter große Parkanlage viel Wissenswertes.

Dabei wird es nicht nur um idyllische Ruheplätze und besondere Pflanzen, Sträucher und Bäume, sondern auch um die spannende Geschichte des 1718 errichteten Barockgartens gehen. Die Führung kostet 7 Euro.

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7  Kommentare
7  Kommentare
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pepone (60.622 Kommentare)
am 05.07.2018 11:56

ist das am Weg Links hinauf vom ehemaligen Märzenkeller ?

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trude65 (142 Kommentare)
am 05.07.2018 11:47

Der Park ist wirklich eine Erholoase. Ich persönlich finde es sehr nett dort am Nachmittag mit einem Kaffee ein Buch zu lesen. Vom Straßenverkehr bekommt man gar nichts mit. Linz hat in Sachen Natur und Grünflächen sehr viel zu bieten.

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closeeyes (143 Kommentare)
am 17.06.2018 23:32

Also ich kenne den Park in Linz schon lange und finde ihn als eine der ruheoasen schlechthin, also man kann sich sehr gut ausruhen und etwas die Natur genißen, das auf jeden Fall und zeigt auch, wie viel Grünfläche man eigentlich in Linz direkt auch zur Verfügung hat! Toll!

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MajaSirdi (4.833 Kommentare)
am 16.06.2018 07:30

Es sind neue "Siedler" unterwegs, die Hessenpark-Camper suchen was neues ...

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( Kommentare)
am 15.06.2018 10:11

7€ Führungskosten?
So schön der Baumbestand auch ist, leider ist der Park durch die Hanglage an der Waldeggspinne und Ziegeleistr. stark verkehrslärmbelastet.

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FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 15.06.2018 12:31

Sie waren wohl noch nie dort. Ist man drinnen, kriegt man vom Verkehr fast nichts mit.

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MadBronson (371 Kommentare)
am 15.06.2018 21:39

Die schlechte Luft schon, zumindest am späten Nachmittag.

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