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Aktion scharf gegen Bettler-Zeltlager

Von Roland Vielhaber und Stefan Minichberger, 28. April 2017, 05:59 Uhr
Kleine Kinder, große Armut: Aktion scharf gegen Bettler-Zeltlager in Linz
Das Bettlerlos: untertags auf den Straßen, in der Nacht im Zelt. Bild: Colourbox

LINZ. Ein Lager in Linz wurde gestern geräumt, heute folgt nächster Einsatz - Betroffene kommen wieder.

Gestern, 7 Uhr in der Früh: Zwei Magistratsbeamte machten sich in Begleitung von vier Polizisten auf den Weg zur Freinbergstraße. Nahe dem Minigolf-Platz standen seit einigen Tagen vier Zelte.

Sieben Menschen, darunter ein dreieinhalb Jahre altes Kind, alle aus Rumänien, hatten sich hier niedergelassen - trotz der Kälte, trotzt des Regens.

Gekocht wurde mit einem alten Gaskocher vor der Behausung, die Notdurft im Freien verrichtet. Der Auftrag des Magistrats lautete: Die Gruppe soll ihr Lager räumen und weiterziehen.

"Zwei bis drei Mal im Monat räumen wir so ein Lager", heißt es aus dem zuständigen Büro von Vizebürgermeister Detlef Wimmer (FP). So beschwerten sich etwa Anrainer vor eineinhalb Wochen, dass sich Bettler auf einem Lagerplatz der Asfinag unter der Autobahnbrücke beim Chemieknoten niedergelassen hätten. Sie hatten eine große, dort gelagerte Kabelrolle so aufgestellt, dass ein kaum einsehbarer Bereich entstand.

"Wir haben das Problem seit einigen Jahren", sagt Rupert Gabriel, Obmann des Eisenbahner-Kleingartenvereins Sektion 7. Rundherum gebe es viel Gebüsch und Bäume. "Sie hinterlassen Müll und Fäkalien. Wir haben mittlerweile eine Rattenplage", sagt Gabriel. Vor drei Wochen seien die Zelte wieder einmal geräumt worden. "Da bleibt bis zu Essensresten alles liegen. Mit denen, die dafür verantwortlich sind, passiert nichts und die Grundstückseigentümer, die Asfinag und die ÖBB, tun gar nichts."

"Einige Hotspots in Linz"

"Wir haben ein paar Hotspots in Linz", sagt einer der Beamten, der bei fast jedem Einsatz dabei ist: Neben dem Chemiekreisverkehr und dem Asfinag-Lagerplatz, der Boschweg und die Aigengutstraße (Postbuszentrum).

"Meist werden wir von Anrainern informiert", sagt der Magistratsbedienstete. Untertags sei meist niemand anzutreffen, mit Zetteln "in rumänischer Sprache" werden die Leute aufgefordert, weiterzuziehen. "Das passiert im Normalfall nicht." Deshalb finden die Einsätze meist in den frühen Morgenstunden statt. "Oft treffen wir dabei Kleinkinder an", sagt der Beamte und findet mitfühlende Worte: "Was soll aus ihnen werden? Sie haben kaum eine Chance auf ein besseres Leben."

Die Amtshandlung selbst verlaufe komplikationslos: "Die Leute packen ihre Sachen zusammen, und ziehen weiter. Danach muss aber der Platz noch vom Magistrat gesäubert werden, es bleibt Schmutz zurück."

Bei einem der folgenden Einsätze kann es außerdem schon passieren, dass das eine oder andere bekannte Gesicht wieder auftaucht: "Es sind arme Leute, aber es steckt schon eine Organisation dahinter", wird im Amt gemutmaßt.

"Menschen haben keine Option"

Der Verein "Bettellobby" kennt das Problem, es gibt immer wieder Kontakt mit den Obdachlosen: "Die Stadt sollte Grundstücke zur Verfügung stellen, wo diese Leute campieren können", sagt Sprecher Thomas Diesenreiter. Und: "Diese Menschen haben keine Option. Sie zu vertreiben ist keine Lösung auf Dauer, das Problem wird nur verlagert." Heute rücken die Magistratsbeamten in der Früh wieder aus. Das Zeltlager in der Aigengutstraße soll geräumt werden.

 

Grafik:

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Zeltlager der Bettler

PDF-Datei vom 27.04.2017 (795,14 KB)

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24  Kommentare
24  Kommentare
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Aktive_Arbeitslose (459 Kommentare)
am 30.04.2017 21:05

Was sind die paar ehrlichen Bettler, die für ihre Familien betteln, denn schon für ein Problem im Vergleich zu den Profibettlern aus Wirtschaft und Politik?

Das Problem an der Quelle lösen: Gebt den Menschen in ihrer Heimat eine Perspektive (also Geld direkt überweisen) und sie müssen nicht mehr bei uns betteln gehen...

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am 30.04.2017 21:50

Ja, sicher. Ganz toller Vorschlag.

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jago (57.723 Kommentare)
am 29.04.2017 17:07

Die Großstädte mit den vielen reichen Leuten sind eben zu attraktiv für die Bettler.

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observer (22.145 Kommentare)
am 28.04.2017 19:19

Den BettlerInnen nichts geben, das ist die einzige Möglichkeit, sie wegzukriegen. In der Zeit vor Schengen, als es noch die Grenzkontrollen gab, da mussten verdächtige Personen einen gewissen Geldbeteg pro Person vorweisen und damit urden zumindest einige abgehalten. Und man konnte ein Aufenthaltsverbot verhängen und dieses auch kontrollieren. Schengen gehört aufgekündigt, es entspricht nicht mehr den Voruassetzungen, die heutzutage gegeben sind, natürlich nicht hauptsächlich wegen der Bettlerei, sondern wegen anderer Dinge.
Und die tatsächliich armen BettlerInnen, die kommen z.B. in Rumänien auch nicht um, nur haben sie es dort schwerer als bei uns. Die EU müsste die Verwendung der Gelder, die dorthin fliessen, eben mehr kontrollieren und zweckbinden. Das Bettlerunwesen in Österreich muss aber trotzdem unterbunden werden. Die Eiheimischen haben schlechtestenfalls eine Mindestsicherung und wir sind nicht für andere Staaten zuständig. Wer will kann ja privat nach Rumänien spenden.

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vjeverica (4.295 Kommentare)
am 28.04.2017 17:39

Chicago darf nicht Linz werden ...

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am 28.04.2017 17:45

So? Was wäre das für eine Verbesserung für Chicago?

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vjeverica (4.295 Kommentare)
am 28.04.2017 17:38

Verein "Bettellobby" - dubiose VEreine gibt es. Arbeiten die mit den Bettlerbanden zusammen?
Arme Kinder - was soll aus denen werden traurig

Das haben wir von der EU.
Und dass gewisse LÄnder (von der Wirtschaft) zwecks Ausbeutung nach uns dann noch alle aufgenommen wurden und das ohne Wenn und Aber - das hatte ich in meiner Naivität und Gutgläubigkeit damals nicht angenommen. Leider. Mea culpa.

Und dann behaupten die, dass wir Österreicher - nach dubiosen Umfragen IMHO - so sehr FÜR die EU sind, so ZUFRIEDEN sind?!

PS: man darf nur Statistiken und Umfragen glauben, die man selber erstellt und zurecht gebogen hat, seufz.

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am 28.04.2017 17:53

Wann gab es jemals irgendwo keine Bettler? Die EU brachte sie nicht.

Vertreiben ist nur eine Augen-zu-Politik.

Was soll aus den Menschen werden, die keine Chance haben?
Irgendwo campieren lassen, dann schaffen wir Slums mit menschenunwürdigen Verhältnissen.

Change system, nothing else...

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jago (57.723 Kommentare)
am 29.04.2017 17:05

Die Ausrede aufs System ist eine Warmluftblodan.

Die völlig unausgegorenen Scheidungsgesetze des Broda und mit ihnen die feigen Folgen sind keine Frage des Systems sondern des Zeitgeists.

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am 28.04.2017 17:18

Alle paar Wochen was unternehmen ist schlichtweg zu wenig.

Über diese "Hotspots" gibt es laufend Einträge auf der Mecker-Seite "Schau.auf.Linz.at", dann wird mal wochenlang "bearbeitet", um dann irgendwann mal wieder unter Medienberichterstattung aufzuräumen.

Warum können diese bekannten Lagerstätten nicht täglich kontrolliert werden und gleich Platzverweise erteilt werden?

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felixh (4.876 Kommentare)
am 28.04.2017 16:00

In welchem Jahrhundert Leben wir?
Sind unsere Grenzen noch immer offen?

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cochran (4.047 Kommentare)
am 28.04.2017 15:00

Grenzen dicht dann kann kein gesindel rein

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sholey (1.360 Kommentare)
am 29.04.2017 01:35

Und du legst dich auf die Lauer auf der Mauer.

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jago (57.723 Kommentare)
am 29.04.2017 17:09

Gottseidank kann das Gsindl raus! Es wäre sonst unerträglich.

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susisorgenvoll (16.568 Kommentare)
am 28.04.2017 14:01

Rumänien ist in der EU und ein Nettoempfängerland! Warum sind damit nicht Auflagen verknüpft, dass für Bettler Ausbildungen und Jobs geschaffen werden müssen?

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jago (57.723 Kommentare)
am 29.04.2017 17:13

Die Rumänen kommen aus einem Ex-Ostblockstaat. Dort hat das Faustrecht der Brutalos gegolten und das hat bis heute schwere Nachwirkungen.

Von sowas träumen unsere Gewerkschafter in ihren Tagträumen grinsen

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felixh (4.876 Kommentare)
am 28.04.2017 13:30

Vergesst die Turmstrasse nicht

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sokolinz (375 Kommentare)
am 28.04.2017 11:10

Schön und gut. Plätze zur Verfügung stellen - immer wieder neue, bis die zugemüllt, verstunken, verdreckt und unbenützbar sind?
Nein danke!

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jamei (25.489 Kommentare)
am 28.04.2017 09:48

..."Danach muss aber der Platz noch vom Magistrat gesäubert werden, es bleibt Schmutz zurück."....

Da müssten halt die Herrschaften der Bettel-Lobby zu Säuberungs-arbeiten herangezogen werden bzw. die KOSTEN bezahlen.

Nach dem diese ja nicht in der Anonymität agieren und ein Café haben -
"Die Bettellobby OÖ lädt im Rahmen der Roma-Woche in Linz am 5. April zu einem Erzählcafé in die Linzer Stadtwerkstatt. Bei diesem Gesprächsformat können Sie Menschen, die in Linz betteln, in kleinem Rahmen treffen, ihre Lebenssituation kennenlernen und Fragen stellen. Das Erzählcafé beginnt um 18.00 Uhr im 1. Stock der Stadtwerkstatt Linz, Kirchengasse 4, 4040."
https://www.bettellobby.at/tag/linz/

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M44live (3.838 Kommentare)
am 28.04.2017 09:47

eventuell zurück nach Rumänien? Warum stellt das keine Option dar?

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sokolinz (375 Kommentare)
am 28.04.2017 11:35

weil sie es dank der Guttis bei uns schöner haben...

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jamei (25.489 Kommentare)
am 28.04.2017 11:35

M44live...weil die Reisefreiheit für manche eine feine Sache ist.... traurig

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M44live (3.838 Kommentare)
am 28.04.2017 12:10

hier geht es wohl nicht nur um die Reisefreiheit, sondern eher um eine Niederlassung und die ist sowohl beschränkt

http://www.auslaender.at/niederlassungsfreiheit-fur-unionsburger

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Istehwurst (13.376 Kommentare)
am 28.04.2017 09:39

Ganz Linz ist ein Hotspot ! Drogen & betteln gehören doch schon seit Jahren zum Alltag ! Geht denn keiner der Verantwortlichen irgendwann einmal über die Landstraße ? Zig rumänische Frauen mit Kindern am Arm betteln hier jeden Tag ! Seid ihr wirklich so blind oder einfach nur ignorierant ?

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