Zwei neue Pflegeheime im Innviertel: Schwierige Personalsuche
EGGELSBERG / EBERSCHWANG. Morgen ziehen die ersten Bewohner in das neue Bezirks-Seniorenzentrum Eggelsberg ein
"Es ist schwer, entsprechend kompetentes Pflegepersonal zu finden", sagt Braunaus Bezirkshauptmann Georg Wojak im OÖN-Gespräch. Morgen, Mittwoch, ziehen die ersten Bewohner in das neuerrichtete Bezirks-Seniorenzentrum mit 80 Betten in Eggelsberg ein. Rund elf Millionen Euro wurden in den Neubau investiert.
"Die Aufnahme der Bewohner wird Schritt für Schritt erfolgen. Ich gehe davon aus, dass wir im ersten Jahr rund 20 bis 30 Personen im Heim aufnehmen werden", kündigt Wojak an. Daher komme man derzeit auch noch mit weniger Pflegepersonal aus.
In Eberschwang ist das neue Pflegeheim mit 84 Betten ebenfalls fertiggestellt, am 23. Mai sollen die ersten Bewohner ihre Zimmer beziehen. Josef Reisinger von der Bezirkshauptmannschaft Ried geht davon aus, dass vorerst 19 Bewohner im Pflegeheim aufgenommen werden können.
Für den Vollbetrieb benötigt man grundsätzlich 38 Vollzeitkräfte, allerdings richtet sich der Bedarf im Detail nach dem jeweiligen Pflegebedarf, also der Pflegegeldeinstufung der Bewohner. Sowohl in Eggelsberg als auch in Eberschwang sucht man noch intensiv nach Pflegekräften.
"Seit einiger Zeit wird vom Sozialhilfeverband durch Stellenausschreibungen beim AMS, in Zeitungsinseraten und elektronischen Medien eine intensive Mitarbeitersuche betrieben, leider mit bisher nur sehr mäßigem Erfolg", sagt Reisinger von der BH Ried.
Bislang habe man den Bedarf an gut ausgebildeten Pflegekräften einigermaßen sicherstellen können, aber durch die Abschaffung des Pflegeregresses habe auch die Nachfrage nach Pflegeheimplätzen im Bezirk Ried sprunghaft zugenommen, so Reisinger. Zudem seien die finanziellen Mehrbelastungen für die Gemeinden gestiegen.
Drohende Pensionierungswelle
Wojak sieht noch weitere große Herausforderungen im Pflegebereich auf das Innviertel zukommen. "Ich rechne damit, dass in den kommenden zehn Jahren zwischen 40 und 50 Prozent der jetzigen Pflegekräfte in Pension gehen werden. Daher ist es umso wichtiger, genügend qualifiziertes Personal auszubilden."
Bis 2025 werden 700 zusätzliche Pflegekräfte benötigt
Der Personalbedarf bei den Pflegeberufen wird in den kommenden Jahren, unter anderem wegen der demografischen Entwicklung und der Pensionierung vieler Pflegekräfte, weiter zunehmen. „Um genug Mitarbeiter zu finden, ist es notwendig, die Attraktivität der Qualifizierungsangebote zu erhöhen“, betont Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer (SP).
Bis 2025 rechnet Gerstorfer in Oberösterreich im Bereich der stationären Langzeitpflege mit einem zusätzlichen Bedarf an 700 Pflegekräften.
SP-Landesrätin Birgit Gerstorfer
Gesicherter Lebensunterhalt
Gerstorfer fordert vom Bund, dass die für den Sozialbereich wesentlichen Sozialbetreuungsberufe wieder mit einem Fachkräftestipendium gefördert werden. Somit soll ein gesicherter Lebensunterhalt während der Ausbildungszeit gewährleistet werden.
Die gute Situation auf dem Arbeitsmarkt sei eine zusätzliche Herausforderung. Daher gebe es derzeit noch weniger Personen, die für eine Umschulung bereit wären. In schwächeren Konjunkturphasen gebe es mehr Interessenten. Eine Pflegeausbildung sei kaum berufsbegleitend zu bewältigen, daher brauche es in der Zeit der Ausbildung das Fachkräftestipendium für die Existenzsicherung, so die Forderung von Gerstorfer.
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ganz abgesehen davon dass man viel
Empathie mitbringen muss in diesen
beruf (was ein fehler ist wenn empathie
fehlt!)wochenende,nachtdienste,wenig
gehalt,ist es verständlich wenn man
sich für diesen beruf nicht mehr
entscheiden kann!