Vorfreude auf die eigene Wohnung – moderne Technologie macht´s leichter
BRAUNAU. Smart-Home-Projekt für fünf Menschen mit Beeinträchtigung in neuer Siedlung geplant.
Wenn Oliver derzeit öfter mit dem Smartphone und Tablet werkt, ist es ein gutes Zeichen. Der technikinteressierte Lebenshilfe-Klient bereitet sich darauf vor, in eine eigene Wohnung zu ziehen. Moderne Technologie wird in diesem Smart-Home eingesetzt, um größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten. Und den Umgang mit dieser Technologie übt der 38-Jährige mit großer Vorfreude.
"Er will schon lange so leben wie seine jüngeren Geschwister, er kann jetzt in seiner Entwicklung einen gewaltigen Schritt vorwärts machen", sagt Brigitte Swoboda. Sie ist Olivers Mutter und Obfrau der Lebenshilfe-Arbeitsgruppe Braunau – seit 14 Jahren – und fast solange im Landesvorstand des Vereins aktiv. Insgesamt fünf Menschen mit Beeinträchtigung bekommen im nächsten Jahr eine eigene Wohnung in Braunau. Landesweit ist dies das erste Smart-Home-Projekt der Lebenshilfe, ein Jahr später soll Ried folgen.
100.000 Euro sind nötig
Bildsymbole am Smartphone und Tablet ermöglichen einfache Bedienung und so kann im Notfall auch Hilfe geholt werden. Es gebe Infrarot-Präsenzmelder, Wassermelder, automatische Beschattung und Sichtschutz, zählt Swoboda weitere Sicherheitsmaßnahmen für die betreuungslose Zeit auf. Drei kleine Ein-Personen-Wohnungen und eine Zweierwohnung sind im Erdgeschoß eines der Häuser in der Gunda-Schihan-Straße in Braunau-Neustadt geplant, auch einen Gemeinschaftsraum gibt es. Die Gewog ist für das Bauprojekt verantwortlich.
"Wir brauchen 100.000 Euro", beziffert Swoboda die Summe, die von der Lebenshilfe aufgebracht werden muss. Drum bittet sie um Spenden und nennt die Braunauer Kiwanier lobend, die bereits zur Deckung der Kosten beigetragen haben. "Ohne Vereine, Private und Firmen ging´s nicht", spricht sie die Spendenbereitschaft und den Finanzbedarf auch für andere Projekte an.
Seit 40 Jahren ist die Lebenshilfe in Braunau tätig. "Das Angebot ist gewachsen, aber bei den Wohnplätzen hinken wir immer hinter dem Bedarf nach", erklärt Brigitte Swoboda. Etwa die Hälfte der 70 Klienten ist aktuell in Einrichtungen untergebracht, die andere Hälfte lebt noch bei den Eltern zu Hause – wie Oliver. "Es ist auch für mich als Mutter ein gewaltiger Schritt. Es erfordert Mut", sagt Brigitte Swoboda.
Spenden
5000 Euro haben die Braunauer Kiwanier für das Projekt Smart Homes gespendet. „Wir hoffen, dass wir viele Nachahmer finden“, sagt Kiwanis-Präsident Rüdiger Pressler.
Konto: Spenden auf das Konto der Lebenshilfe Braunau erwünscht: AT86 2040 4066 0501 5532