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Äthiopischer Spitzenkaffee wird im Hofrichterhaus in Reichersberg veredelt

Von Josef Schuldenzucker, 20. Jänner 2018, 10:41 Uhr
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Bis zu 15 Kilogramm Kaffee kann Erich Fussl mit seiner Maschine in einem Arbeitsgang rösten.   Bild: (Furtner)

REICHERSBERG. Erich Fussl hat im Haus neben dem Stift eine Kaffeerösterei und Likör-Manufaktur eröffnet

„Original Habeshawit Coffee“, dieses Schild an der Eingangstür des Hofrichterhauses macht viele Passanten neugierig. Sobald sich die Eingangstür öffnet strömt dem Besucher ein herrlicher Duft von frischem Kaffee in die Nase. Mitte Dezember hat der gebürtige Gurtner Erich Fussl in diesem geschichtsträchtigen Haus eine Kafferösterei & Likör-Manufaktur eröffnet.

Eigentlich ist der Firmeninhaber ein Banker. Nach dem Studium an der Wirtschaftsuni Wien und dem Besuch der Bankakademie in Mannheim war er mehr als ein Jahrzehnt in der großen weiten Welt unterwegs. Houston (Texas) und Kanada waren zwei Stationen. Danach hat er einen Energie- und Infrastrukturfond in Äthiopien gemanagt. Dort hat er auch seine Frau Semarit kennengelernt, die mittlerweile auch in Reichersberg wohnt. Vor drei Monaten kam Stammhalter Felix auf die Welt.

„Meine Frau und ihre Familie sind stark verbunden mit dem Kaffee. Deshalb bekommen wir eine saubere Ware, eine Sorte ist rein biologisch. Das Rösten war völliges Neuland für mich. Ich hatte in Äthiopien die Chance, dieses Metier kennenzulernen und mich einzuarbeiten. Die Einheimischen haben mir bestätigt, dass ich mich geschickt angestellt habe“, schmunzelt Erich Fussl.

Die lange Reise des Kaffees

Gekauft wird der Kaffee in Äthiopien in 60 kg-Säcken. Die Ware geht von Addis Abeba nach Dschibuti, von dort per Schiff nach Bremerhaven. Dort wird der Kaffee noch einmal umgepackt und kommt dann via Spedition nach Reichersberg.

„Wir lagern den Kaffee ein und rösten nur die Menge, die wir auch verkaufen können. Wir wollen nur ganz frische Ware anbieten. Bei uns ist auch Publikum gerne willkommen. An den Samstagen können uns von 14.30 bis 15 Uhr die Leute beim Rösten zuschauen“, hofft Erich Fussl auf viele interessierte Kaffee-Genießer.

15 Kilogramm können in einem Arbeitsgang geröstet werden. Je nach Sorte dauert der Vorgang zwischen 18 und 22 Minuten (Espresso). Bei einer Temperatur von 100 Grad kommen die Bohnen in den Kessel, danach wird die Temperatur langsam bis zirka 185 Grad erhöht. Ganz wichtig beim Rösten ist, dass der Kern durch ist. Dann ist der Kaffee schonend und sehr bekömmlich. „Bei 160 bis 162 Grad kracht die Bohne und bricht auf, das ist der kritische Punkt beim Rösten“, erklärt der Reichersberger Kaffeeröster.

Was hält ein Kaffeeröster von Pads und Tabs? „Es liegt im Trend, neue Sachen auszuprobieren. Viele Konsumenten kommen aber schnell drauf, dass diese Produkte umgerechnet fast 50 Euro kosten, dann kommt noch das Entsorgungsproblem dazu. Ich würde einen Kaffeevollautomaten auf jeden Fall vorziehen“, sagt Erich Fussl. Milch und Zucker? „Natürlich auch. Aber unseren Harrar-Kaffee würde ich nie so trinken. Das ist das ursprünglichste Produkt äthiopischen Kaffees. Da wäre jede Verfälschung eine kleine Sünde. In Äthiopien wird der Kaffee ohne Milch getrunken. Einzige Ausnahme sind vielleicht ältere Personen“, so der gebürtige Gurtener.

Ein weiteres Standbein der noch jungen Firma soll ein Kaffee-Likör werden. Soviel sei verraten: Pro Flasche sind zehn doppelte Espresso drinnen, der Rest besteht aus einer Zuckerkombination, Vanille und natürlich etwas Alkohol. PS: Der Probeschluck schmeckte sofort nach mehr!

Erich Fussl will sich in den nächsten Jahren als Kaffeeröster in der Region etablieren und wirtschaftlich erfolgreich sein.

„Mein größtes Ziel wäre es, österreichweit eine feste Größe zu werden. Wir haben in der kurzen Zeit schon einige Vertriebspartner gewinnen können. Unseren Kaffee gibt es in der Osteria Ernesto in der Weberzeile zu kaufen“, hat der Jungunternehmer bereits mit der Vermarktung begonnen.

Weitere Infos über „Original Habeshawit Coffee“ gibt es unter der Telefonnummer 0677/623 902 00.

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1  Kommentar
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ooeusa (732 Kommentare)
am 21.01.2018 18:02

Herr Fussl, ich nehme an Sie bezahlen den Kaffee Bauern einen besseren -fairen Preis für den hochwertigen so beliebten Rohstoff den wir mit“ Selbstverständlichkeit“ jeden Tag genießen dürfen. Ich war gerade in Kolumbien Regio Cafeterra -Salento und habe ein ganz interessantes Ksffeeseminar besucht. Ich freue mich sehr das Sie Ihre Kaffeerösterei in Reichersberg haben. Bei meinem nächsten Heimatbesuch werde ich Ihnen sicher einen Besuch abstatten.

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