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Welt des Brotes

Von Roman Sandgruber, 21. Oktober 2017, 00:04 Uhr
Welt des Brotes
Das Paneum Bild: Weihbold

Oberösterreich hat ein neues Wahrzeichen, das vor ein paar Tagen vom oberösterreichischen Backmittelerzeuger und Kornspitzerfinder Backaldrin an der Autobahn zwischen Enns und Linz in Asten eröffnet wurde: das "Paneum".

Es ist ein wunderbarer Name für ein wunderbares Museum. Das lateinische "panis" bedeutet Brot, und das griechische "pan" meint nichts weniger als das Ganze oder alles. Das Paneum ist einfach "alles zum Brot". Was von Architekt Wolf D. Prix und der Gruppe COOP Himmelb(l)au in die St. Florianer Landschaft gestellt wurde, ist eine echte architektonische Landmark. Ein baukünstlerischer Geniestreich. Aber auch eine statische und konstruktive Meisterleistung oberösterreichischer Holzbautechnik. Und was der Unternehmensgründer Peter Augendopler gesammelt hat, ist inzwischen eine der weltweit größten Sammlungen zum Thema Brot, mit Exponaten, von denen manche auch in den wichtigsten Kunstmuseen Europas stehen könnten. Eine Wunderkammer von weltweiter Dimension: altchinesische Grabbeigaben, ägyptische Kornmumien, urzeitliches Werkzeug, altdeutsches Glas, Meißener Porzellan, Bilder von Egger-Lienz und Gauermann, Zunftinsignien und Schandmasken, Bäckerlob und Brotnot, und dazu eine riesige Bibliothek zum Thema. Alles hineinkomponiert in den Innenraum dieser künstlichen Wolke.

Das Paneum bringt nicht einfach nur alles über Brot, vom alltäglichen Nahrungsmittel bis zu den kunsthistorischen Highlights. Es bringt auch zum Ausdruck, dass Brot tatsächlich das gesamte Leben sein kann. Brot gibt es weltweit und schon seit 10.000 Jahren, seit der sogenannten jungsteinzeitlichen Revolution, als der Ackerbau erfunden wurde und die Sesshaftigkeit begann.

Die Vielfalt der Brotsorten ist riesig. Selbst in einem kleinen Supermarkt oder beim regionalen Bäcker. Brot ist vorgefertigte Nahrung, die durch die leichte Transportierbarkeit, die gewerblich- industrielle Zubereitung und die Möglichkeit des raschen Genusses in kurzen Arbeitspausen sich für die Industrialisierung als ungemein praktisch erwiesen hat. Und Österreich produziert, wie der Welterfolg von Backaldrin beweist, das beste Brot der Welt. Und der Erfolg des Brots wird auch Bestand haben. Bei Fleisch werden wir uns daran gewöhnen müssen, dass die Mengen, die von der Menschheit in der Gegenwart verbraucht werden, in Zukunft von der Natur nicht bewältigt werden können. Der Ressourcenverbrauch bei Fleisch ist enorm. Nur 25 Prozent jener Kalorien, die ein Schwein als Futter erhält, kommen als Nahrung bei der Menschheit an. Bei Rindern sinkt diese Bilanz sogar auf fünf Prozent. Brot hingegen ist sparsam. Es ist nicht nur eine traditionsreiche, sondern auch eine zukunftssichere Nahrung.

 

Roman Sandgruber ist emeritierter Professor für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte an der Johannes Kepler Universität Linz. 

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