Suchtgiftring in Asylwerberheim ausgehoben
Nach langwierigen Erhebungen hat die Suchtmittelermittlungsgruppe der Polizei Kirchdorf an der Krems offenbar einen Drogendealer-Ring ausgehoben. Die Mitglieder sind Asylwerber, die von ihrer Unterkunft in Kirchdorf aus agiert haben sollen. Bei den Abnehmern handelt es sich laut Polizei vornehmlich um Minderjährige aus dem Ort.
Begonnen hatten die Erhebungen demnach im Sommer 2017. Anrainer hatten der Exekutive berichtet, dass aus dem Fenster einer Wohnung in dem Asylcamp mit Drogen gedealt werde. Immer wieder wurden Jugendliche beobachtet, die sich bei den Asylwerbern mit Drogen versorgten und sie mit ihnen gemeinsam konsumierten.
Umfassende Überwachungsmaßnahmen der Polizeiinspektion Kirchdorf führten schließlich zu einer gerichtlich angeordneten Hausdurchsuchung. Nach dem Fund von Cannabiskraut durch einen Suchtmittel-Spürhund wurden insgesamt vier Asylwerber festgenommen. Einem 22-Jährigen und einem 26-Jährigen konnte der öffentliche Drogenhandel und der Verkauf von Marihuana und Ecstasy nachgewiesen werden. Beide bezogen die Drogen laut Polizei hauptsächlich am Hauptbahnhof Linz. Die Beschuldigten wurden mittlerweile in die Justizanstalt Garsten eingeliefert und sitzen in U-Haft.
Durch weitere Vernehmungen wurde einem weiteren Verdächtigen, einem 22-jährigen Afghanen, nachgewiesen, dass er seit Anfang Sommer 2017 mehrmals pro Woche mit dem Zug nach Linz gefahren war und von dortigen Asylwerbern Cannabiskraut gekauft hat. Dieses soll er dann in Kirchdorf meist in aller Öffentlichkeit an zahlreiche Minderjährige weiterverkauft haben. Der 22-Jährige wurde am Freitag festgenommen und in die Justizanstalt Steyr überstellt. Mehr als 25 namentlich bekannte Drogenkonsumenten werden jetzt einvernommen und zur Anzeige gebracht.