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Mutter erwürgt: Tatverdächtiger Sohn wollte im Bad einen Unfall inszenieren

Von Robert Stammler und Thomas Streif, 21. Februar 2018, 00:04 Uhr
Mutter erwürgt: Tatverdächtiger Sohn wollte im Bad einen Unfall inszenieren
In diesem Einfamilienhaus in Polling ereignete sich am Montag die schreckliche Tat. Bild: Pressefoto Scharinger / Daniel Scharinger

POLLING / PASSAU. 28-Jähriger schwamm auf seiner Flucht durch den eiskalten Inn und bat Bayern um Hilfe

Nach dem mutmaßlichen Mord an der 64-jährigen Eleonore Sch. in Polling (Bezirk Braunau) hat ihr tatverdächtiger Sohn (28) noch am Montag bei der Kriminalpolizei in Passau ein Geständnis abgelegt. Der Informatik-Student aus Nürnberg gab zu, seine verwitwete österreichische Mutter, die mit einem Deutschen verheiratet gewesen war, mit bloßen Händen erwürgt zu haben. Panikattacken und Wahnvorstellungen dürften das Motiv für die Tat gewesen sein. Dem Vernehmen nach leidet der junge Mann an einer psychischen Erkrankung.

Bereits am Sonntag besuchte der Sohn seine Mutter im Innviertel, wo sie alleine in ihrem Einfamilienhaus lebte. Er blieb über Nacht dort und am nächsten Tag kam es zu einem Streit mit der 64-Jährigen. Dabei soll es um seinen schlechten psychischen Gesundheitszustand gegangen sein.

Der Streit eskalierte und der Sohn schlug der Mutter eine Glasflasche gegen den Kopf. Die Frau stürzte auf ihr Bett und der 28-Jährige soll daraufhin seine Mutter so lange gewürgt haben, bis sie nicht mehr am Leben war. "Anschließend versuchte er noch die Tat zu verschleiern, in dem er seine Mutter ins Bad zerrte, sie entkleidete und in der Dusche ablegte. Es hätte nach einem Unfall aussehen sollen", informierte der Rieder Staatsanwalt Alois Ebner.

Danach rief der 28-Jährige seinen älteren Bruder an, dass der Mutter im Bad "etwas passiert" sei. Der 31-Jährige, der in Bayern an der Grenze zum Bezirk Braunau lebt, stieg sofort in sein Auto und fuhr ins Innviertel zum Haus der Mutter. Der Tontechniker versuchte noch, seine Mutter zu reanimieren. Diese Augenblicke nutzte sein Bruder, um zu fliehen.

Er stieg in den Mercedes des Bruders und fuhr Richtung bayerischer Grenze. Er parkte den Wagen nach wenigen Kilometern Fahrt in der Nähe des Inn-Ufers zwischen Mining und Mühlheim. Offenbar schwamm er von dort durch den etwa vier Grad kalten Fluss, kletterte in der bayerischen Ortschaft Urfar (Gemeinde Malching) ans Ufer und läutete dort bei einem Haus in Flussnähe an.

Wärmenden Tee angeboten

Wie die "Passauer Neue Presse" berichtete, wollten die Bewohner dem völlig durchnässten fremden Mann, der einen verwirrten Eindruck machte, helfen. Sie baten ihn herein und baten ihm eine Tasse heißen Tee an. Dass er den Inn bei der kalten Witterung tatsächlich durchschwommen sei, bezweifelten die Familienmitglieder: "So ganz glauben konnten wir das nicht, weil die Strömung an dieser Stelle doch sehr stark ist."

Die Bayern trauten wenige Minuten später ihren Augen nicht, als plötzlich ein großes Polizeiaufgebot samt Notarzt und Sanitätern auf ihrem Grundstück aufmarschierte: Die Fahnder aus Oberösterreich und Niederbayern hatten den Mordverdächtigen etwa eine Stunde nach der Tat aufgespürt. Bayerische Kriminalisten brachten den 28-Jährigen aufs Präsidium nach Passau, wo er verhört wurde. Gestern wurde er dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Dieser erließ einen "Unterbringungsbefehl" und wies den 28-Jährigen vorläufig in eine psychiatrische Klinik ein.

Ried oder Passau zuständig?

Wie es mit den Ermittlungen nun weitergeht, ist unklar. Weil der 28-Jährige deutscher Staatsbürger ist, könnte Deutschland die Auslieferung nach Österreich verweigern. Doch davon geht die Staatsanwaltschaft Ried nicht aus. Die Justiz in München muss nun entscheiden. Aller Voraussicht nach wird die Rieder Anklagebehörde auch einen Gerichtspsychiater mit einem Gutachten beauftragen. Zur Klärung, ob der 28-Jährige überhaupt zurechnungsfähig ist.

Video: Mordalarm im Innviertel

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