Oberösterreichs größter Winzer und Turnlehrer
Johann Polczer geht als Fachinspektor für Turnen in Pension und widmet sich künftig voll seinem Weingut im Burgenland.
"Sport und Wein gehören zusammen", sagt Johann Polczer. Er meint das ernst, weil er es seit 30 Jahren selbst lebt, als größter Winzer Oberösterreichs und oberster Turnlehrer des Landes. In der zweiten Funktion geht er nun in Pension. Was ihm mehr Zeit für den ersten Job lässt.
Polczer stammt aus einer Weinbauernfamilie im burgenländischen Eisenberg, sein Großvater hat 1921 dafür gekämpft, dass Eisenberg bei Österreich blieb, wohl wissend, dass er dadurch Weinbaugebiete in Ungarn verlieren würde.
Heute führt der 63-jährige Polczer ein Weingut mit 23 Hektar. Aber wie kommt ein Burgenländer nach Oberösterreich?
1983 zufällig nach Linz
Polczer studierte Geschichte und Sport und landete eher zufällig als Lehrer im Akademischen Gymnasium in Linz. 1983 bis 1988 unterrichtete er, ehe er in den Landesschulrat wechselte und dort drei Jahre für die Personalangelegenheiten verantwortlich war. Anschließend war er ein Jahr in der neuen HTL in Leonding tätig, bis ihn Carl Albert Eckmayr (einst Landesschulrats-Präsident und Landeshauptmann-Stellvertreter) in den Landesschulrat zurückholte und ihn zum Fachinspektor für Turnen machte. Was er bis heute ist.
Polczer ist stolz, dass Oberösterreich bei der täglichen Bewegungsstunde zu den Vorreitern zählt. Er selbst ist auch einer, der als Unternehmer und Weinbauer ständig in Bewegung blieb. Er pendelte zwischen Linz und dem 318 Kilometer entfernten Eisenberg und modernisierte den Weinbaubetrieb, konzentrierte sich voll auf Rotwein und nicht zuletzt auf die Vermarktung seiner Produkte (Blaufränkisch, Merlot, Pinot Noir). Schon früh sicherte er sich die Qualitätsmarke "Polczer Eisenberg" und ist damit der einzige Winzer, der die Herkunftsmarke Eisenberg auf seinen Flaschen anführen darf, ohne dafür Lizenzgebühr zu bezahlen.
"Mir hat sicher geholfen, dass das Burgenland nach dem EU-Beitritt Ziel-1-Gebiet war. Die Förderungen haben die Expansion erleichtert", sagt Polczer, der als junger Lehrer Oberösterreich als weinkulturelles Entwicklungsgebiet kennengelernt hat. "Ich habe hier damals nur Bier getrunken. Heute ist das anders. Viele kennen sich aus, manchmal wird der Weinbau regelrecht hochstilisiert. Das ist zu viel."
Polczer befürchtet, dass in den nächsten Jahren viele kleine Weinbauern aufgeben, wegen der Wetterkapriolen und auch wegen des Umstands, dass viele zu klein sind, um den wichtigen Lebensmittelhandel beliefern zu können.
Er selbst hat das geschafft und beliefert Lidl, auch in der Schweiz. Polczer ist vor allem ein guter Vermarkter und nutzt die Nähe zu Sportstars. Er liefert dem Österreich-Haus bei den Olympischen Spielen stets den Olympia-Wein, trinkt mit Hermann Maier und Landsfrau und Olympiasiegerin Julia Dujmovits schon mal ein Gläschen. Nach seiner Pensionierung als Fachinspektor geht er wieder ins Burgenland zurück. Mit ihm seine Frau Regine Polczer, die international als Hotelmanagerin gearbeitet und jetzt einige Jahre das Spitz-Hotel in Linz geleitet hat.
Wirtschaftsraum Oö?
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Bitte erklärt mir, wie sich so ein Artikel auf Wirtschaftsseite von Oberösterreich rechtfertigt. Oder war es ein Fehler?
Dass die Ortschaft Eisenberg bei Österreich verblieb ist dem ersten Landeshauptmann von Burgenland, Dr Robert Davy, zu verdanken - und nicht einem Herrn Polczer! Soviel zur Geschichte. Das andere, Turnlehrer und so nebenbei Großwinzer zu sein, wirft ein bezeichnendes Licht auf die Privilegien der Beamtenschaft im allgemeinen. SO ist des Lebens Lauf, die Großen lässt man laufen, die kleinen hängt man auf.
Die Situation ist einigermaßen pikant, da Herr Mascher als Redakteur sicher auch weiß, was noch als Nebentätigkeit für einen vom Staat vollbeschäftigten Beamten durchgeht. Das beamtete Fußvolk wird sekkiert, wenn man ein wenig dazuverdient - noch dazu oft von der gleichen Behörde, die den Herrn Fachinspektor anstellt - bei einigen Einzeleüersonen wird generös darüber weggesehen. Was Connections - oder ein guter - tatsächlich ein sehr guter - Wein so ausmachen in Österreich!
Wo war mei Leistung im Vollberuf im Landesdienst - oder haben alle im Landesschulrat tätigen nur eine kurze Anwesenheitspflicht?
Herr Polzer hat sein fettes Gehalt im Landesdienst "nebenbei" kassiert. Hauptberuflich war und ist er ein erfolgreicher Winzer. Anstatt sich als Fachinspektor um einen modernen Turn-Unterricht zu kümmern, hat er seinen eigenen Betrieb mit Eu-Geld auf 23 Hektar ausgebaut, incl. Kontaktpflege zur Sport-High-Society.
Jetzt wird mir klar, warum in einer Linzer NMS die Turnstunden genau so wie vor 50 Jahren so aussehen: Völkerball, Runden laufen bis die Schülerinnen sich übergeben (!), Leichtathletik 1x an einem heißen Tag, ohne sporttheoretischen Input, dafür aber mit sofortiger Benotung. Die Motivation für Sport und Bewegung wird mit diesem Turnvater Jahn Unterricht vernichtet, aber sicher nicht gefördert!! Noch nie was gehört von Musik als Unterstützung für rhythmische Bewegung?? Freude am Sport und ein positives Körpergefühl wären sinnvolle Ziele. Aber das ergibt dann halt keine Dauer-Kundschaft für einen Winzer... Interessens-Konflikt??
ich denke, der hat sich als Akademiker nur um die Höheren Schulen gekümmert.
Für die Hauptschulen äh neue mittel Schulen gibts extra ParteiPersonal.
Anyway dem wird in der Pensi nicht fad werden. Einmal im monat
wenn die Pensi kommt, wird er auf die italienischen äh griechischen äh nein (ober)österreichischen verhältnisse ein Schluckerl trinken.
...wenn das Klima sich weiter so verändert wie bis jetzt (was anzunehmen ist) und man die richtige Rebsorte für oberösterreichischen Boden findet, dann wird es auch bei uns bald Eigenwein geben. In anderen, südlichen Weinbaugebieten wird wegen Trockenheit und zu hohen Temperaturen der Weinbau hingegen eher zurückgehen. Soweit meine Einschätzung der zukünftigen Entwicklung.
Is nix schean in Oberösterreich?