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Oberösterreichs Baukonzerne sind in Familienhand

Von Alexander Zens, 22. Juli 2017, 00:04 Uhr
Oberösterreichs Baukonzerne sind in Familienhand
Habau-Eigentümervertreter Georgine Rumpler-Heindl, Peter Halatschek (Mitte), Geschäftsführer Anton Karner (l.), Hubert Wetschnig, Karl Steinmayr (r.) Bild: Habau

Hinteregger hat Dywidag nun vollständig übernommen, die großen Firmen Swietelsky und Habau gehören jeweils zwei Familien.

Gestern, Freitag, wurden die Verträge unterschrieben: Der börsennotierte Baukonzern Porr übernimmt die Salzburger Hinteregger-Gruppe. Verkauft haben die Familien Hinteregger und Brandstetter, denen jeweils 50 Prozent gehörten. Was hat das mit Oberösterreich zu tun? Sehr viel, denn den beiden bisherigen Hinteregger-Eigentümern gehört auch das Linzer Bauunternehmen Dywidag. Dieses wird nun vollständig von der Familie des 76-jährigen G. Klaus Hinteregger übernommen. Denn die Familie seiner Schwester Erika Brandstetter wollte sich sowohl vom Hinteregger-Anteil als auch von ihren 49 Prozent an Dywidag trennen.

In den Verhandlungen hat es sich also ergeben, dass auch der langjährige Geschäftsführer G. Klaus Hinteregger von seiner Firma, die Vater Gebhard Hinteregger 1914 gegründet hatte, loslassen musste. Stattdessen will er sich nun auf Dywidag konzentrieren und diese Firma weiter familiär führen. Seit dem Vorjahr ist Sohn Markus Hinteregger (36) in der Dywidag-Geschäftsführung. Zuvor war Herbert Berger 25 Jahre Chef.

Er sehe es als seine Aufgabe an, sein Erbe gut zu verwalten und weiterzugeben, sagt G. Klaus Hinteregger. Dywidag entwickle sich stabil, das Ergebnis sei ihm wichtiger als der Umsatz. Dywidag wurde 1976 gegründet. Nachdem ihre deutsche Mutter Walter Bau pleitegegangen war, übernahmen Hinteregger und Brandstetter 2005 die Firma.

In Oberösterreichs Bauindustrie sind die Eigentümerstrukturen generell von Familien dominiert.

"Wir Oberösterreicher geben wohl nicht so schnell etwas aus der Hand", sagt Peter Halatschek. Der 54-Jährige ist im Aufsichtsrat des Perger Habau-Konzerns, der zu 60 Prozent der Familie Halatschek und zu 40 Prozent der Familie Heindl gehört (Stimmrechte 50:50).

Die Basis für Habau legte 1913 Vinzenz Halatschek in Tschechien. Sohn Erich Halatschek und dessen Schwager Georg Heindl sowie deren Kinder Peter Halatschek und Georgine Rumpler-Heindl (63) haben Habau groß gemacht. "Wir haben klare Führungsstrukturen und schnelle Entscheidungswege", sagt Rumpler-Heindl, die in Wien lebt. Diesen Weg gehe man weiter, die Familien verstünden sich sehr gut. Das alles sei im schwierigen Umfeld wichtig, sagt Halatschek. Franz Rumpler (34), der im Bauträgergeschäft aktiv ist, soll seiner Mutter Georgine in den nächsten zwei Jahren als stv. Aufsichtsratschef folgen. Als Halatscheks Nachfolger ist Sohn Konstantin Halatschek (12) vorgesehen.

Viele Unternehmen zugekauft

Oberösterreichs größter Baukonzern Swietelsky in Linz gehört zu 51 Prozent der Familie Brustmann aus Wien und zu 49 Prozent der Familie Hovaguimian aus Zell am See. Der frühere Geschäftsführer Hellmuth Brustmann (68) ist der Sohn von Karl Brustmann, der in den 1950er-Jahren bei Swietelsky eingestiegen war. Im Aufsichtsrat ist Andre Hovaguimian (73) vertreten. Er ist der Ehemann der ältesten Tochter des Firmengründers Hellmuth Swietelsky, Veronika Hovaguimian. Das Bauunternehmen wurde 1936 in Oberösterreich gegründet. Swietelsky zog es privat nach Zell am See.

Bis 2012 war auch die Familie des ehemaligen Geschäftsführers Kurt Kladensky an Swietelsky beteiligt, dessen Sohn Martin Kladensky eine Bauträgerfirma führt.

Sowohl Swietelsky als auch Habau haben in den vergangenen Jahren zahlreiche Firmen zugekauft. Und bei beiden sind externe Manager als Geschäftsführer tätig.

 

8700 Mitarbeiter: Der Linzer Baukonzern Swietelsky hat 8700 Mitarbeiter. Die Betriebsleistung betrug im Geschäftsjahr 2015/16 (per Ende März) 2,13 Milliarden Euro. Aktuellere Zahlen gibt es noch nicht. Damit ist Swietelsky das drittgrößte Bauunternehmen Österreichs, hinter den in Wien börsennotierten Strabag und Porr. Viertgrößter Konzern ist Habau mit Sitz in Perg. Das Unternehmen beschäftigt 4700 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2016/17 eine Betriebsleistung von 1,19 Milliarden Euro.

 

115 Millionen: Zu den mittleren Bauindustrie-Unternehmen Österreichs gehört die Linzer Dywidag. Sie erwirtschaftete im Vorjahr mit 291 Mitarbeitern 115,2 Millionen Euro Umsatz.
Die Salzburger Hinteregger-Gruppe erzielte mit 850 Mitarbeitern eine Bauleistung von 220 Millionen Euro.

 

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3  Kommentare
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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 22.07.2017 10:48

Lese imme BRaukonzerne.

(Und bei der Pöstlingberg Bahn in Linz verstehe ich immer Zier-Garten statt Tiergarten, wenns recht heiß ist Bier-Garten)

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Gugelbua (31.807 Kommentare)
am 22.07.2017 10:14

ja schön, wird er Wohnungsbau nun leistbarer ?

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penunce (9.674 Kommentare)
am 23.07.2017 05:37

Wenn die Löhne steigen, dann ist der soziale Wohnbau leistbar.

Ujegerl, da hab ich mich einmal mehr geirrt, denn wenn die Löhne steigen würden, dann auch der Lohn der Bauarbeiter und der Materialpreis, dann wird es wieder nicht leistbar eine "soziale" Wohnung zu erstehen!

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