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Bestes Jahr der Geschichte für Faserkonzern Lenzing

Von (sib), 15. März 2018, 00:04 Uhr
Bestes Jahr der Geschichte für Faserkonzern Lenzing
Lenzing zeigt bei Schöffel den Weg vom Holzschnitzel zur High-End-Faser.

LENZING. Aussicht: 2018 wird Rekord nicht getoppt werden können, heuer starten weitere Ausbauprojekte um 300 Millionen Euro.

Der Vorstandschef der Lenzing AG, Stefan Doboczky, freut sich über ein "fantastisches Jahr". Tatsächlich war 2017 das beste Jahr in der Firmengeschichte des Faserherstellers. Für die Aktionäre gibt es – wie bereits angekündigt – eine Sonderdividende, sodass fünf Euro pro Anteilsschein ausgezahlt werden.

Der Vorstandsvorsitzende, der im Dezember bis Ende 2022 wiederbestellt wurde, macht bei der Bilanzpräsentation aber deutlich, 2018 werde an die beiden Vorjahre nicht heranreichen. Es kommen zusätzliche Kapazitäten in den Markt, der stärkere Euro werde die Margen drücken. Doboczky sieht zudem die Strafzoll-Debatte mit Sorge: Falls asiatische Länder von den USA beim Export beschnitten werden, könnte das im Gegenzug Lenzing-Fasern aus den USA treffen.

Prinzipiell ist das Lenzing-Management aber positiv gestimmt: Heuer stehen die nächsten wesentlichen Investitionsentscheidungen an. So soll im Herbst über die Größe des nächsten Lyocellwerks – diesmal in Thailand – entschieden werden. Auch wie man sich mehr Mengen des Hauptrohstoffs Zellstoff sichern kann, soll entschieden werden. Käme es zu einem Bau einer Zellstofffabrik, wäre dies ein Investment jenseits der 500 Millionen Euro.

Wo kommt mehr Zellstoff her?

Dass es dazu am Hauptstandort in Lenzing kommen könnte, gilt aufgrund der räumlichen Beengtheit des Standorts als ausgeschlossen. Möglich ist eine Kooperation mit einem bestehenden Lieferant, der ausbauen könnte, oder einem bisherigen Papierzellstoff-Erzeuger, sagt Doboczky. Die Entscheidung sei weitreichend, für diese wolle man sich Zeit nehmen.

Bei der Vermarktung versucht der Fasererzeuger, den Endkonsumenten näher zu kommen und mit der Marke Tencel in Produkten und Geschäften sichtbar zu werden. So liefert Lenzing an große Marken wie Zara oder Nike. "Dort als Lieferant sichtbar zu werden, ist aber schwierig." Das sei bei mittelgroßen Anbietern wie der Outdoor-Marke Schöffel leichter möglich. Erste Pilotversuche seien sehr erfolgreich gewesen. In Filialen, wo Lenzing mit einem kleinen Tencel-Stand vertreten war, habe es "Mehrverkäufe im deutlich zweistelligen Prozentbereich gegeben".

Sich stärker als Textilfaser-Spezialanbieter zu präsentieren, ist die erklärte Strategie von Lenzing. Derzeit liege der Spezialfaser-Anteil bei 42 Prozent. 2020 soll es die Hälfte sein. Dies soll die Abhängigkeit von den Weltmarktpreisen reduzieren – was einen Absturz, den Lenzing 2013 und 2014 erlebt hat, nicht wiederholen sollte.

Die Vorjahreszahlen im Detail: Der Umsatz stieg um sechs Prozent auf 2,26 Milliarden Euro. Das Betriebsergebnis Ebit erreichte 371 Millionen, das ist eine Gewinnmarge von 16 Prozent. Die Nettofinanzverschuldung liegt bei 67 Millionen Euro, die Eigenkapitalquote bei hohen 61 Prozent. Heuer sollen 300 Millionen Euro investiert werden. Größter Block ist das US-Lyocellwerk, das 275 Millionen Euro kosten wird.

Fast 3200 der 6500 Mitarbeiter des Konzerns sind in Österreich beschäftigt, 2900 davon sind am Konzernsitz in Lenzing. Das sind 200 mehr als vor einem Jahr – wegen der Umstellung von Vier- auf Fünfschichtbetrieb. 

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1  Kommentar
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pinkpaul (379 Kommentare)
am 15.03.2018 05:47

Ich glaube, die OÖN haben Stefan Doboczkys Aussage zu den indirekten Wirkungen der Strafzölle falsch interpretiert. Meiner Meinung nach geht es viel weniger darum, daß Exporte aus Amerika betroffen sind, sondern vielmehr darum, daß Halbfertigprodukte (Garne, Stoffe) und Fertigprodukte (T-Shirts, Jeans...), die aus LENZING-Fasern von Produktionsstandorten in Indonesien oder China gefertigt wurden, mit Strafzöllen belastet werden könnten. Dies würde wahrscheinlich Einbussen im asiatischen Raum für die LENZING AG bedeuten (da sich die Welt-Textilindustrie ja hauptsächlich in dieser Region befindet).

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