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Warum soll man noch sparen, Herr Schaller?

Von Gerald Mandlbauer und Dietmar Mascher, 19. Oktober 2017, 00:04 Uhr
Warum soll man noch sparen, Herr Schaller?
Heinrich Schaller ist seit fünfeinhalb Jahren Generaldirektor der RLB Oberösterreich. Bild: RLB/Strobl

LINZ. Weltspartag: RLB-Chef Heinrich Schaller über Zinsen, Bürokratie und die Finanzierung reformunwilliger Staaten.

Wie viel die Banken für Bürokratie zahlen, wann die Zinsen wieder steigen und warum er anders agiert als Ludwig Scharinger, darüber sprachen die OÖNachrichten mit dem Chef der Raiffeisen Landesbank Oberösterreich, Heinrich Schaller.

 

OÖNachrichten: Auf den Sparbüchern gehen real Milliarden verloren, weil die Zinsen unter der Inflationsrate liegen. Kann man überhaupt noch sparen?

Schaller: Man kann und soll noch sparen. Wenn es um schnell verfügbares Geld geht, ist es wichtig, das Geld auf der Bank zu haben. Man bekommt derzeit kaum Zinsen, aber man muss keine Negativzinsen zahlen.

Die Zinssituation ist eine große Enteignungsaktion zugunsten der Staaten.

Es ist eine Finanzierung der Staatsschulden durch die breite Masse. Und die EZB bringt viel Geld in den Markt und verdient dabei gut. Die Zinsen sind niedrig, und die Staaten gehen trotzdem keine Reformen an.

Wird wohl so bleiben?

Ich rechne damit, dass sich frühestens ab dem dritten Quartal etwas ändert. Die EZB könnte damit beginnen, den Einlagenzinssatz gegen null zu bringen, und dann den Anleihenkauf zurückfahren.

Wie begeht man eine Weltsparwoche, wenn die Leute keine Zinsen bekommen? Mit einem Taschenmesser als Zinsersatz?

Man berät die Kunden natürlich. Als Alternative gibt es auch die Möglichkeiten des Fondssparens, wo man regelmäßig einzahlt und dadurch Risiko streuen kann.

Der Österreicher ist, was anderes Sparen betrifft, der am wenigsten aufgeklärte Sparer Europas.

Wir müssen es in der öffentlichen Debatte rund ums Sparen auch zulassen, über ein etwas höheres Risiko zu diskutieren, das dann aber auch die Ertragschancen erhöht. Dazu muss man die Bevölkerung beraten und aufklären. Das sollte schon in der Schule passieren. Wirtschafts- und Finanzbildung gehört in den Lehrplan.

Es gibt aber Skepsis, ob das System nicht wieder kippt, weil hier große öffentliche Verbindlichkeiten eingegangen wurden.

Dass die Politik Angst vor einer Situation wie 2008 hat, verstehe ich. Aber man begegnet dem mit untauglichen Mitteln. Ich bin für strenge Regeln. Aber einfach sollen sie sein. Man muss nicht alles bis ins letzte Detail auswerten. Ab 2018 müssen die Banken jeden Firmenkredit ab 25.000 Euro nach Frankfurt melden. Kostet viel Geld, erhöht die Sicherheit allerdings nicht.

Haben Sie schon einmal berechnet, wie hoch Ihre Bürokratiekosten sind?

2016 waren es elf bis zwölf Prozent der Gesamtkosten, also Personal-, IT- und externe Kosten.

Macht das Bankgeschäft dann noch Freude?

In der Hinsicht nicht. Sonst schon.

Was macht dann Spaß?

Wir versuchen, unsere Kunden bei ihren Geschäften gut zu begleiten. Wenn das gelingt, freuen wir uns auch.

Unter Heinrich Schaller hat sich die Politik der RLB massiv verändert. Weniger öffentlichkeitswirksam, weniger politische Ansagen, mehr Systematik.

Das mögen andere beurteilen. Wir machen es jetzt so, wie man Bankgeschäfte macht.

Weniger Unterhaltung?

Marketing ist wichtig. Die Art und Weise kann man unterschiedlich sehen. Man muss aber auch sagen: Ludwig Scharinger hat die Bank weit gebracht.

In einer Zeit, wo ich auf Knopfdruck Kredite und Sparen auswählen kann, in Zeiten der Fintechs (also Finanzdienstleister), welche Rolle hat die Bank der Zukunft?

Fintechs sind wichtig, bilden aber nie das gesamte Bankgeschäft ab. Das Bankgeschäft ist längst digital. Fast alle überweisen elektronisch. Nichtsdestotrotz verlangen die Kunden nach Beratung, weil es so viele Angebote gibt, dass eine Unterscheidung oft schwierig ist.

Die Zahl der Filialen ist nicht in Stein gemeißelt.

Nein, die Mobilität der Menschen nimmt zu. In dieser intensiven Ausprägung mit 424 Filialen in Oberösterreich wird es das Netz wahrscheinlich nicht ewig geben.

Aber in einer anderen Geschwindigkeit, als das Land Oberösterreich Gemeinden zusammenlegt.

Die Fusionen gehen jedenfalls schneller. Aber das obliegt den jeweiligen Raiffeisenbanken und Genossenschaftern, wir reden nichts drein. Wobei nicht nur der Ertrag eine Rolle spielt.

Vor der Neuaufstellung von Raiffeisen im Vorjahr hatte es geheißen, Sie könnten an die Spitze rücken und Österreichs mächtigster Banker werden. Sie sind aber in Linz geblieben. Wie groß ist Ihr Einfluss?

Wir sind in der Raiffeisengruppe die größte Landesorganisation mit 40 Milliarden Euro Bilanzsumme. Und ja, wir sind stark.

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31  Kommentare
31  Kommentare
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( Kommentare)
am 19.10.2017 19:12

...man sollte das hart verdiente geld nicht nicht unüberlegt den banken und versicherungen "in den rachen schmeißen" !!!

...denn das endet meist fatal für die sparer bzw anleger (siehe bürgeranwalt oder schauplatz gericht) !!!

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oneo (19.368 Kommentare)
am 19.10.2017 18:33

Wer Risiko nicht scheut, kauft Bitcoin. Mit etwas Glück hat man in einem Monat bis zu 30% Ertrag. Wer vor 4 Jahren um 5,00 Euro Bitcoin gekauft hat,kann sich jetzt über ein Vermögen von 4,4 Mio freuen.

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( Kommentare)
am 19.10.2017 20:45

und Wem werden am Ende des Tages
die restlichen 3,399.995,- Euro fehlen ?

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Istehwurst (13.376 Kommentare)
am 19.10.2017 16:30

Geiz ist geil.......

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pepone (60.622 Kommentare)
am 19.10.2017 15:22

von haspe1 (19332) · 19.10.2017 08:15 Uhr

Seit deren Einführung wurden rund 1,8 Mio. Verträge in Österreich abgeschlossen. Rund jeder 5. Österreicher hat so ein Produkt. Und wie sieht die "Erfolgsbilanz" dieses Wunder-Instrumentes aus?

die Idee die dahintersteckt war sehr gut den zwischen 2003 und 2007 sind Börsenkurse stark gestiegen .
aber nachdem die Börsen 2007/2008 stark gefallen sind wurde der Aktienanteil, so ich mich erinnere ,gesenkt ...
UND DA WURDE DER FEHLER GEMACHT !
fallenden Kurse bringen mehr Anteile die bei Kurserholung VIEL Gewinn abwerfen ! und seit 2008 haben sich die Kurse der Aktien VERMEHRFACHT , also wären große Gewinne in die Pensionsvorsorge geflossen !
Das Produkt ist für KONSERVATIVEN gut geeignet, jedoch nicht mehr Zeitgemäß.

Produkte solcher Art MÜSSEN flexibel gestaltet werden ...
der Garantie Anteil muss bei Zinsschwachen Zeiten gesenkt werden und mehr in Aktien investiert.
Management wie es Fondsmanager machen .

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pepone (60.622 Kommentare)
am 19.10.2017 14:26

heute wurde in der Mittag Zib des ORF über ETF Handel an der Wiener Börse berichtet . ENDLICH !
ETF gibt es anderswo schon seit JAHREN !

1987 ist die Börse um 23 % gefallen und in 2 Jahren wieder aufgeholt .NOCH FRAGEN wo man investieren soll ? zwinkern

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Istehwurst (13.376 Kommentare)
am 19.10.2017 16:27

In Wein......

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handycaps (2.105 Kommentare)
am 19.10.2017 17:12

....da bekommt man noch seine 11%

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Steuerzahler2000 (4.057 Kommentare)
am 19.10.2017 14:19

Wurde von meinem langjährigen Berater überredet, mein Sparbuch aufzulösen und ein Sub-Konto einzurichten.
Jetzt habe ich am Sub-Konto mehr Spesen als Zinserträge ....

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pepone (60.622 Kommentare)
am 19.10.2017 14:29

Steuerzahler2000

was ist ein Sub-Konto ? noch nie gehört...

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pepone (60.622 Kommentare)
am 19.10.2017 14:10

von mitreden (18156) · 19.10.2017 09:04 Uhr

...und Kundenfreundlichkeit oder -service steht bei den Banken an allerletzter Stelle.

WER geht den Heute noch zu Bank ?

es gibt genügend Möglichkeiten seine Anlagen SELBER online zu verwalten , und der Rest geht auch online .
an mein letzter Besuch bei Banken kann ich mich gar nicht mehr erinnern . zwinkern
Zahlscheine können in einem Foyer erledigt werden(wer noch sowas verwendet ) der Rest mit Einzug bzw. mit Dauerauftrag.

alle paar Jahren schreibt mir eine andere Person auf der Bank Homepageseite und stellt sich als mein/e neuer/neue Betreuer/In vor , ich schreibe ein paar nette Wörter zurück und Thats it !

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 19.10.2017 14:22

mach ich ja alles auch. Aber nun sperrens wieder meine Filiale, wo ich mir die Auszüge hole....d.h. einen Mehrweg von fast 3 Km....

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pepone (60.622 Kommentare)
am 19.10.2017 14:35

mitreden

Ok Verstanden ... dann lass dir die Auszüge zusenden .

Das Gesetz verpflichtet Banken Auszüge zu versenden wenn Kunden nicht persönlich bei der Bank erscheinen oder die Online-Aufgabe nicht per Bankauftrag eingerichtet .
so ungefähr klingt es ...

bei einer Bank habe ich so einen Auftrag erteilt , bei der andere Nicht so sendet sie mir die Quartalsauszüge schriftlich natürlich wird das Porto abgebucht ... zwinkern

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pepone (60.622 Kommentare)
am 19.10.2017 14:00

Nicht jammern , nicht an zinslosen Anlagen verzweifeln , nicht NUR Sinnlos in Bausparer investieren . sondern aufteilen wie es User decordoba auch schreibt : hier eine Alternative :

https://www.comdirect.de/inf/etfs/topperformer.html?TIMESPAN=4

https://www.justetf.com/de/academy/was-sind-etfs.html

für JEDE und JEDEN gibt es etwas ! zwinkern

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Gugelbua (31.805 Kommentare)
am 19.10.2017 10:28

Sparen ist schon längst out !
am sichersten ist es seinen Notgroschen im Sparstrumpf zu bunkern, doch das Volk ist mit seinen zwangs Kontoverbindungen an Banken gekettet und merkt den sanften Druck einer bargeldlosen Zukunft gar nicht.

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teja (5.824 Kommentare)
am 19.10.2017 10:18

Meine tochter hat so eine "pensionsvorsorge" abgeschlossen.ich habe sie nächsten tag sofort gekündigt.
Es heist ja auch bankberater und nicht kundenberater. Das geld wird ja nicht weniger es hats nur ein andere.die kredite in sfr.waren ja auch nicht besser.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 19.10.2017 14:14

teja

gut gemacht zwinkern

siehe die Sparalternative ETF die unten steht .
deine Tochter soll sich ein Produkt aussuchen wo sie MONATLICH einzahlen kann und EIN LEBENLANG investieren und einfach laufen lassen ...
oder
bei Bedarf verwenden .

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landlinzer (656 Kommentare)
am 19.10.2017 09:21

Sparen nix gut, nemma Kredit!

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 19.10.2017 09:26

@landlinzer: "Ein Kredit ist auch eine Art Sparform. Nur dass man das Geld gleich zur Verfügung hat.“

Zitat aus der Häuslbauer-Tragikomödie „Hinterholz 8“

grinsen

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 19.10.2017 08:55

@mitreden: Die Banker sind kreativ, wenn die Differenz Kredit-Sparzinsen kleiner wird, muss man den Ertrag und den Gewinn eben mit Spesen und Gebühren machen. So geht Banken.

Dass die Methode erfolgreich ist, zeigen die Gewinndaten der heimischen Banken.

Ob man das Geld auf einem Sparbuch hält oder daheim im Safe, macht ertragstechnisch kaum einen Unterschied bei 0,1% Zinsen oder so. Viel mehr "Gewinn" winkt, wenn man vernünftig und aufmerksam einkauft, da gibt es diverse 10%/20%/25%-Aktionen der Händler. Herr Generaldirektor Schaller kann den Kunden vorrechnen, wie viel Geld man zum Eckzinssatz ein Jahr anlegen muss, um an Zinsen so viel Geld zu verdienen, wie man bei einem einzigen Einkauf mit 20% Rabatt um 200 Euro einspart.

Finanztechnisch ausgedrückt: Einnahmenseitig geht für den Bürger mit Produkten von kurzer Anlagedauer gar nichts, dafür ausgabenseitig einiges.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 19.10.2017 09:04

...und Kundenfreundlichkeit oder -service steht bei den Banken an allerletzter Stelle.

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 19.10.2017 09:29

@mitreden: Das kann man pauschal so sicher nicht sagen. Schliesse einfach eine Kredit über 500.000 Euro über 30 Jahre mit einem ordentlichen Aufschlag zum Referenz-Zinssatz ab (Euribor z.B.) und Du wirst sehen, wie freundlich Dein Bankberater zu Dir sein wird, er spendiert Dir auch einen Nespresso-Kaffee Forte und schenkt Dir eine Belegs-Mappe mit goldgeprägter Beschriftung dazu.

grinsen

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 19.10.2017 10:17

krieg ich in meinem Alter nicht mehr...
und wenn, wehe, wenn sich die Zeiten ändern, ich hab jahrelang einen Bankbeamten erhalten mit den Zinsen, die ich einmal zahlen durfte.

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Puccini (9.519 Kommentare)
am 19.10.2017 15:09

Genau!
Siehe die Zinspolitik der EZB. Der Draghi ist ein Dieb, er hilft nur seinen italienischen Bankbrüdern und der maltesischen Mafia.

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 19.10.2017 08:02

Schau an, ein riesiges Interview von CR Mandlbauer und Wirtschaftsressort-Chef Mascher.

Was wird uns oben angekündigt?
Z.B.: "...und warum er anders agiert als Ludwig Scharinger"

Und was erfahren wir zu dieser Thematik?

"Wir machen es jetzt so, wie man Bankgeschäfte macht"

und: "Marketing ist wichtig. Die Art und Weise kann man unterschiedlich sehen. Man muss aber auch sagen: Ludwig Scharinger hat die Bank weit gebracht."

Wenn man es genau nimmt, sagen diese Aussagen gar nichts darüber aus, "WARUM Schaller anders agiert, als Scharinger", obige Ankündigung war also eine leere Ankündigung.

Ansonsten nicht viel neues, die Zinsen sind niedrig, die Schuldner profitieren, die Sparer zahlen drauf, die Banken fahren trotzdem Rekordgewinne ein (das wird aber NICHT thematisiert, waum nicht?).

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 19.10.2017 08:09

Und nun zum mangelhaften "Finanzwissen" bzw. der mangelhaften "Finanzkompetenz" der Österreicher. Ja, diese Mängel sind evident, sonst hätten nicht so viele Österreicher Angst vor Aktien und sonst hätten nicht so viele Österreicher keine Angst davor gehabt, riskante Fremdwährungskredite für Immobilien abzuschliessen (sogar mit endfälligen Tilgungsträgern (als AKTIEN-Ansparpläne)).

Was aber hier, genau so wie bei Maschers Gespräch mit Börsechef Boschan im Sept. NICHT erwähnt wird, aber von der Menge an betroffenen Sparern/Anlegern und vom Volumen der angesparten Summe extrem relevant und bedeutungsvoll wäre, ist dies:

Viele Österreicher investieren massiv in Aktien, div. Fonds und Anleihen und zwar über die damals vom Staat propagierte und immer noch geförderte "staatlich geförderte Zukunftsvorsorge". Diese wurde unter Finanzminister Grasser eingeführt und von ihm und den verkaufenden Banken und Versicherungen hochgelobt!

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 19.10.2017 08:15

Seit deren Einführung wurden rund 1,8 Mio. Verträge in Österreich abgeschlossen. Rund jeder 5. Österreicher hat so ein Produkt. Und wie sieht die "Erfolgsbilanz" dieses Wunder-Instrumentes aus?

Die Medien haben berichtet, dass rund jeder dritte Vertrag davon "ausgestoppt" wurde, das heisst, trotz der langen Anlagedauer und trotz der riskanten Aktienanteile nie mehr einen vernünftigen Ertrag erwirtschaften wird! Dieses Produkt war am Anfang völlig hirnrissig (für die Anleger!) konstruiert (von Grasser so gewollt) und wurde von Banken und Versicherungen trotzdem hemmungslos den unwissenden Anlegern aufgeschwatzt! Mein bisschen "Finanzwissen" (das ich mir selbst durch lesen und nachdenken erworben habe), hat damals zum Glück gereicht, dass ich so ein Produkt NICHT abgeschlossen habe (allein, dass der Aktienanteil obligatorisch 40% betrug und fast nur an der Wiener Börse gekauft wurde, war völlig indiskutabel). Das Finanzwissen von fast 2 Mio. Österreichern hat leider nicht gereicht,

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 19.10.2017 08:19

sie haben dieses Produkt, das dann nachgebessert wurde, abgeschlossen. Und nun zu einem grossen Prozentsatz so gut wie keinen Ertrag!

Und was haben die ganzen "hochseriösen" und "hochsoliden" und "bestens gebildeten" Berater der Banken (auch der Raiffeisenbank natürlich) und Versicherungen, die diese "staatlich geförderte Zukunftsvorsorge" verkauft haben, getan?

Sie haben die Kunden NICHT vollständig über die Nachteile und Risiken dieses Produktes aufgeklärt (dass nämlich die Kapitalgarantie sehr viel Ertrag kostet und dass die Verträge "ausgestoppt" werden können), sie haben NICHT gesagt, dass die Konstruktion des Produktes sehr mangelhaft ist (keine Risiko-Minderung gegen Laufzeitende, keine sinnvolle Streuung der Aktien, weil nur an der Wiener Börse investiert, etc.), sie haben das Produkt an die schlecht gebildeten Bürger verkauft, die nun zu einem hohen Anteil trotz langer Bindungsdauer und Aktien/Anleihen-Invest sehr geringe Erträge haben und jetzt noch mehr an Aktien zweifeln.

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 19.10.2017 08:25

Dass und wie diese "staatlich geförderte Zukunftsvorsoge" den vielen naiven und finanztechnisch ungebildten Bürgern vom Staat gewollt von den Banken und Versicherungen zur Ertragssteigerung angedreht wurde, das ist einer der größten Finanz-Skandale der zweiten Republik, weil die Bürger zu höchst mangelhaften Finanzprodukten zur Pensionsvorsorge gedrängt wurden!

Und dass dieser Skandal jetzt kaum mehr von den Medien erwähnt wird, auch hier im Gespräch zwischen Mandlbauer, Mascher und Schaller nicht und auch im Gespräch Mascher-Boschan nicht, das zeigt, dass die Medien, auch die Nachrichten eher Propaganda für die Banken (Raiffeisen) machen, als im Sinne der Bürger und Bankkunden die Fakten zu benennen.

Meine Konsequenz ist klar: Ich vertraue KEINEM Banker und Versicherungs-Verkäufer, der mir die "staatlich geförderte Zukunftsvorsorge" aufzuschwatzen versucht hat oder hätte, ohne vor deren offensichtlichen Nachteilen seriös zu warnen. Sie alle denken weit mehr an den eigenen Ertrag,

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 19.10.2017 08:26

als an den Vorteil und das Wohlergehen der Kunden.

Das ist nun mein kleiner "Bildungs-Beitrag" in Sachen Finanzwissen, da er leider von den Medien zu zaghaft geleistet wird. Wer Ohren hat, der höre....

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decordoba (3.803 Kommentare)
am 19.10.2017 06:49

Das Sparen macht schon einen Sinn, auch wenn es keine Zinsen bringt.

Es ist vorteilhaft, Reserven an Geld anzusammeln, um spätere Investitionen tätigen zu können.

Falls es dabei um größere Beträge geht, sollte der Sparer sein Vermögen etwas aufsplitten. Da wird ein Sparbüchel oder ein Konto mit fixen Zinsen nicht mehr reichen, etwas Fantasie und Risikobereitschaft ist angesagt.

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