Taiwanesen übernehmen die Kontrolle bei S&T
LINZ. Beim Linzer IT-Dienstleister S&T kam es heute, Dienstag, zu weitreichenden Änderungen.
Der Aufsichtsrat wurde von drei auf fünf Personen erweitert. Grund dafür ist, dass die taiwanesische Firma Ennoconn, die Mitte Juni mit 28,45 Prozent bei S&T eingestiegen ist, nicht nur einen, sondern drei Vertreter in das Kontrollgremium schicken wollte. Ennoconn gehört zum Elektronikkonzern und Apple-Lieferanten Foxconn. S&T notiert an der deutschen Technologiebörse TecDax.
Die Hauptversammlung wählte im Schloss Hagenberg Ed Wu, Steve Chu und Hans Tsao für fünf Jahre in den S&T-Aufsichtsrat. Der in Linz geborene Investor Erhard Grossnig bleibt Aufsichtsratsvorsitzender, vorerst für ein Jahr. Das Mandat des Wiener Beraters Bernhard Chwatal läuft noch, ausgeschieden ist Matthias Ehrlich.
Auf Anfrage sagte S&T-Finanzvorstand Richard Neuwirth, dass dies keine Machtübernahme sei, sondern der Startschuss für eine Kooperation zwischen S&T, deren deutscher Tochter Kontron und Ennoconn. Wu sei bei Foxconn für das das rund 20 Milliarden Euro schwere Server-Geschäft zuständig, könne Expertise und Kontakte einbringen. Wu ist Aufsichtsratschef bei Enoconn, Chu ist dort Vorstandsvorsitzender und Tsao Finanzvorstand.
Manche Kleinaktionäre wie der Oberösterreicher Berthold Berger äußerten sich kritisch, vor allem weil Chu und Tsao sehr kurzfristig vorgeschlagen worden seien.
Grossnig hält nach dem Teilverkauf an Ennoconn noch 3,78 Prozent an S&T, Vorstandschef Hannes Niederhauser 2,62 Prozent. Den Gesellschaften Allianz Global Investors aus Frankfurt und Dorval Asset Management aus Paris gehören 4,55 und 4,00 Prozent. 56,6 Prozent sind im nicht meldepflichtigen Streubesitz.