Intensive Käufer-Suche für insolvente Fluglinie Niki
WIEN. Potenzielle Übernehmer sind vor allem an den Start- und Landerechten von Niki interessiert.
Die Suche nach einem Käufer für die insolvente österreichische Fluggesellschaft Niki geht weiter. Neben Firmengründer und Unternehmer Niki Lauda haben die Thomas-Cook-Fluglinie Condor, Ryanair und ein Bieterkonsortium um den Berliner Logistiker Zeitfracht und die Wartungsfirma Nayak Interesse zumindest an Teilen von Niki bekundet. Wie lange genau noch Zeit ist, ist unklar.
Das wirklich Wertvolle an Niki sind die Start- und Landerechte (Slots). Diese verfallen, wenn der Flugbetrieb endgültig eingestellt ist. Die Entscheidung darüber fällt im Rahmen eines Prüfverfahrens des Verkehrsministeriums, für das es keine Frist gibt. Aber wenn keine konkreten Käufer auftreten, dürfte es sich nur um Tage handeln. Niki ist seit Mittwoch der vergangenen Woche pleite.
Niki-Mitarbeiter gefragt
Klar ist, dass nach der Insolvenz Niki entschuldet übernommen werden kann. Auf der Habenseite stehen aber auch neben den Slots allenfalls die gut ausgebildeten Mitarbeiter. Um diese buhlen jedoch derzeit vor allem die Lufthansa-Töchter AUA und Eurowings, schon Anfang der Woche sollen ihnen verbindliche Jobzusagen gemacht werden. Eine eigene Buchungsplattform hat Niki nicht, das hat bisher Air Berlin für ihre Tochter abgewickelt.
Auch über die Flugzeuge verfügt Niki nicht. Lufthansa besitzt oder least derzeit den Großteil der Maschinen von Niki. Laut EU-Kommissionsentscheidung von Ende Oktober müssen die Flugzeuge aber einem künftigen Käufer von Niki zu Marktbedingungen übergeben werden.
Niki war aber der Insolvenz ihrer Mutter Air Berlin nur mehr mit Finanzspritzen überlebensfähig. 2016 hat das Unternehmen aber noch 6,6 Millionen Euro Gewinn ausgewiesen, schreibt das Nachrichtenmagazin "profil". Dieser sei zur Gänze an die Mutter Air Berlin ausgeschüttet worden. 2015 habe es 2,2 Millionen Euro Gewinn gegeben. Die Schulden seien von 2015 bis 2016 von 50,3 auf 14,6 Millionen Euro gesenkt worden. Der Umsatz sank 2016 um 16 Prozent auf 383 Millionen Euro.