Handelskonzern Spar investierte im Vorjahr mehr als 600 Millionen Euro
SALZBURG. Der Umsatz stieg in Österreich und Ungarn am stärksten – Expansion in Kroatien.
Spar hat ein Rekordjahr hinter sich. Der österreichische Handelskonzern investierte erstmals mehr als 600 Millionen Euro im In- und Ausland. Heuer soll es wieder so viel werden.
In Österreich wurden 30 neue Märkte eröffnet und 100 Standorte modernisiert oder erweitert. Spar hat sich 28 Filialen der insolventen Zielpunkt-Kette gesichert und 62 Billa-Märkte in Kroatien übernommen. 2016 habe man 2500 Arbeitsplätze geschaffen, davon 1360 in Österreich, so das Unternehmen.
Hierzulande hat Spar den Umsatz mit plus 5,3 Prozent deutlich stärker als die Branche gesteigert (laut Nielsen Marktforschung 1,9 Prozent). Auch Ungarn lief sehr gut. Dort habe sich "alles zum Guten gewendet", sagt Spar-Vorstandschef Gerhard Drexel. Gesetze der Orban-Regierung hatten viele Jahre Probleme bereitet. Laut Drexel schrieb Spar in allen Auslandsmärkten – auch Italien, Slowenien, Kroatien – schwarze Zahlen.
Das Unternehmen ist im September 2016 als letzter Vollsortimenter mit seiner Schiene Interspar in den Online-Versand von Lebensmitteln eingestiegen. "Wir sehen den Online-Shop als Investition in die Zukunft, nicht als Umsatzmaximierungs-Maschine", sagt Drexel. Derzeit wird nur in Wien und Umgebung geliefert. Ende März will man in Salzburg starten.
Spar finde so wie andere Händler nicht genug qualifizierte Lehrlingskandidaten, sagt Drexel: "Wir bieten 2700 Lehrstellen an, können aber nur 2300 besetzen."
Drexel verteidigt CETA-Linie
Zuletzt ist Drexel stark gegen die geplanten Freihandelsabkommen CETA und TTIP aufgetreten. Er unterstützte das Anti-CETA-Volksbegehren. Sogar auf den Kassenbons warb Spar um Unterstützung. "Wir machen uns dadurch nicht nur Freunde", sagt Drexel.
Es sei eine "böse Unterstellung", dass dieses Engagement eine reine Marketingaktion sei. "Wir handeln aus einer gesellschaftspolitischen Verantwortung heraus." Den Spar-Konzern und seine Eigentümer, die Familien Drexel, Reisch und Poppmeier, sieht er voll hinter sich.
Bilanz: So ging es der Spar-Gruppe 2016
- Spar-Gruppe insgesamt: 13,80 Milliarden Euro Umsatz (plus 4,8 Prozent)
- Österreich: 6,42 Milliarden Euro Umsatz (plus 5,3 Prozent)
- Auslandstochter Aspiag: 4,86 Milliarden Euro Umsatz (plus 3,4 Prozent)
- davon Italien: 2,07 Milliarden Euro Umsatz (plus 2,8 Prozent)
- davon Ungarn: 1,66 Milliarden Euro Umsatz (plus 5,2 Prozent)
- davon Slowenien: 750 Millionen Euro Umsatz (plus 2,9 Prozent)
- davon Kroatien: 380 Millionen Euro Umsatz (plus 1,8 Prozent)
- SES Shopping Centers (Einkaufszentren): 2,85 Milliarden Euro Umsatz (plus 6,0 Prozent)
- Hervis (Sporthandel): 490 Millionen Euro Umsatz (plus 5,2 Prozent)
- Mitarbeiter: 77.480, davon 42.800 in Österreich
- Standorte: rund 3100, davon etwa 1700 in Österreich
was heißt investieren ?
es ist der übliche Kampf der 3 großen Handelskonzerne in Österreich ( keinen Konkurrenten, dafür teure Preise)
Und genau deshalb wird so viel in die Modernisierung der Ladenausstattung investiert.
Den negativen Extremfall konnte man bei Schlecker und Nachfolger sehen, ebenso beim Zielpunkt. Viele Kunden meiden die weniger modernen Verkaufsflächen, der Standard ist heute sehr hoch.
Bei etwaige minderwertige Waren wird der Spar von Orban, und nicht nur von Orban, sondern gleich von der Visegrader Vier stoehnen.