Deutsche Börse deckelt Vergütung ihrer Vorstände
FRANKFURT. Die Deutsche Börse baut unter dem Eindruck der Insideraffäre um ihren Chef Carsten Kengeter das System für die Vergütung ihres Top-Managements um.
Künftig werde die maximal mögliche Höhe der Vergütung - bestehend aus fixen und variablen Gehaltsbestandteilen - auf 9,5 Millionen Euro begrenzt, teilte der Betreiber der Frankfurter Börse am Donnerstag nach einer Sitzung des Aufsichtsrats mit.
Die Änderungen sollen bereits für das laufende Jahr gültig werden. Hintergrund ist unter anderem das Insiderverfahren um Kengeter, das die Börse mit der Zahlung eines Bußgeldes von 10,5 Millionen Euro beilegen möchte. Der Vorstandschef hatte im Dezember 2015 für 4,5 Mio. Euro Aktien des Börsenbetreibers gekauft - zwei Monate, bevor die später gescheiterten Fusionspläne mit der Londoner Börse LSE öffentlich wurden. Diese hatten den Aktienkurs massiv nach oben getrieben.
Kengeter hatte die Aktien im Rahmen eines Vergütungsprogramms erworben, mit dem ihn der Aufsichtsrat langfristig an das Unternehmen binden wollte. Kengeter hatte sich bei dem Kauf mit eigenem Geld verpflichtet, die Aktien mindestens bis Ende 2019 zu halten. Das Investment war die Voraussetzung dafür, dass er sogenannte "Co-Performance Shares" für ebenfalls 4,5 Millionen Euro von seinem Arbeitgeber erhielt. Deren Wert hängt unter anderem vom Gewinn und von der Rendite der Börsen-Aktie ab und steht erst in einigen Jahren fest.