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Was die Eltern ihren 13 Kindern angetan haben

20. Jänner 2018, 00:04 Uhr
Was die Eltern ihren 13 Kindern angetan haben
Staatsanwalt Hestrin schildert vor der Presse Details.

PERRIS. Mike Hestrin, der Staatsanwalt von Riverside County, wirkt gefasst, als er der US-Öffentlichkeit weitere schreckliche Details zu dem Fall nennt, der seit Montag das ganze Land entsetzt.

Das Ehepaar David (57) und Louise Turpin (49) aus Perris, zwei Autostunden von Los Angeles, soll seine 13 Kinder wie Gefangene gehalten haben.

Die Kinder seien immer wieder zur Strafe angekettet worden, berichtete Hestrin. Etwa, wenn sich die Kinder die Hände oberhalb des Handgelenks wuschen." Die Eltern warfen ihnen vor, mit dem Wasser zu spielen. Laut Hestrin durften die Kinder nur einmal pro Jahr duschen. Im Haus stank es unerträglich nach Fäkalien und Urin.

"Die Opfer wurden zur Strafe an Händen und Füßen gefesselt", erklärte Hestrin. "So eine Bestrafung konnte Wochen oder sogar Monate dauern." Es gebe Hinweise, dass drei der Kinder in Ketten lagen, als die ersten Polizeibeamten an der Tür der Turpins klingelten. Dem Paar sei es noch gelungen, zwei der Geschwister (11, 14) loszumachen, bevor die Beamten ins Haus kamen. Ein 22-Jähriger sei noch an sein Bett gekettet gewesen.

Die Polizei war am frühen Sonntagmorgen durch eine Tochter (17) der Turpins alarmiert worden. Sie war aus einem Fenster des Hauses geklettert, hatte mit einem Handy, das sie im Haus gefunden hatte, den Notruf gewählt. Der Polizei zeigte sie Fotos von den Zuständen im Haus. Die Tochter hatte die Flucht mehr als zwei Jahre lang mit ihren Geschwistern geplant.

Erheblich unterernährt

Seit über vier Jahren seien die Kinder bei keinem Arzt mehr gewesen. Und keines sei jemals bei einem Zahnarzt gewesen. Für sich selbst kauften die Eltern Lebensmittel, sogar mal Kuchen. Der Kuchen stand auf dem Tisch, so dass die Kinder ihn ansehen konnten – durften ihn aber nicht essen. Sie erhielten nur eine Mahlzeit am Tag. Alle 13 Kinder sind erheblich unterernährt. Die älteste Tochter (29) wog bei der Befreiung lediglich 37 Kilogramm, ein 12-Jähriger hatte das durchschnittliche Gewicht eines 7-jährigen Kindes. Viele der Kinder litten unter Wahrnehmungsstörungen und Nervenschäden.

Obwohl das Haus der Turpins als private Schule galt und die Eltern ihre Kinder angeblich daheim unterrichteten, hätten die Geschwister kaum Wissen über die moderne Gesellschaft, sagte Hestrin. Viele von ihnen wussten nicht einmal, was ein Polizeibeamter ist.

Pflichtverteidiger: Nicht schuldig

Bei einer gerichtlichen Anhörung wurden die mehr als drei Dutzend Anklagepunkte gegen das Ehepaar verlesen. Zu den schwerwiegendsten gehören Folter und Kindesmisshandlung. Dem Vater wird zudem unzüchtiges Verhalten gegen eine der Töchter vorgeworfen. Beiden droht eine 94-jährige Haftstrafe. Auch die Kautionssumme spricht für die Grausamkeit des Verbrechens: Sie wurde auf zwölf Millionen Dollar pro Person (9,8 Millionen Euro) festgelegt. Die Pflichtverteidiger plädierten in allen Punkten auf nicht schuldig.

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4  Kommentare
4  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
alf_38 (10.950 Kommentare)
am 20.01.2018 12:03

Der Abschaum der Menschheit.

Und - auf unschuldig plädieren ist eine ganz schlaue Strategie der Verteidiger.

Mögen sie im Häfen verrotten.

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StefanieSuper (5.113 Kommentare)
am 20.01.2018 09:55

Wieviel hat der Staat für diese "Privatschule" bezahlt. Was ist kontrolliert worden. Wovon hat die Familie gelebt?

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StefanieSuper (5.113 Kommentare)
am 20.01.2018 09:54

USA ist ja das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, sowohl in positiver als auch in negativer Hinsicht. Da bin ich doch froh in Österreich zu leben. Bei uns wäre es wohl unmöglich, dass jemand, der eine "Privatschule" hat, nicht von einem "Schulinspektor" Besuch bekommt und man diese "Schule" und der Lernerfolg der Kinder unter die Lupe nimmt. Das ist man den Kindern schuldig. In Amerika gilt ja mehr Privat als Staat. Dann sind solche Auswüchse möglich. Am besten ist wohl Privat und Staat im ausgewogenen Verhältnis zu halten. Auch in Amerika gibt es eine "Jugendfürsorge". Die haben wahrscheinlich geschlafen. Die Kinder haben einen gesundheitlichen und geistigen Schaden durch die eigenen Eltern erlitten. Die Nachbarn wollten anscheinend auch nichts mit der Familie zu tun haben und der "amerikanische Way of Life" hat nicht zu gemeinsamen Grillen oder Sport zu Treiben geführt. Daher sollte man sich - auch wenns unangenehm ist - rechtzeitig einmischen. Verhindert viel!

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nordlicht (1.470 Kommentare)
am 20.01.2018 07:55

Diese Eltern soll der Teufel holen! Hoffentlich finden die Kinder irgendeine Möglichkeit, ein halbwegs glückliches Leben zu führen. Ganz gelingen wird es wahrscheinlich nie, so was kann wohl keiner vergessen! Wie viele Tränen diese armen Kinder in den letzten Jahren verzweifelt geweint haben? Sie tun mir so unendlich leid. Dieser „Mutter“ schaut doch der perverse Wahnsinn schon bei den Augen heraus! Entsetzlich, diese Geschichte.

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