Über 400 Terror-Geldgeber identifiziert
PARIS. Im Kampf gegen den islamistischen Terrorismus hat die französische Justiz in den vergangenen zwei Jahren 416 Geldgeber im Land namhaft gemacht.
"Das ist viel", sagte Anti-Terror-Staatsanwalt Francois Molins dem Radionachrichtensender Franceinfo. Am Donnerstag endet in Paris die internationale Konferenz "No Money for Terror", an der laut den Veranstaltern auch Molins teilnahm.
Der bekannte Anti-Terror-Spezialist warnte vor einer "Mikro-Finanzierung" des Terrorismus. Der Justiz seien vor allem in der Türkei und im Libanon 320 Geld-"Sammler" bekannt, die Jihadisten in Syrien und Irak finanzierten. Die Überwachung von Geldströmen könne auch dazu dienen, mögliche Anschläge zu verhindern.
Molins sagte, die Terrorbedrohung in Frankreich sei zwar diffuser geworden, bleibe aber dauerhaft. Erst vor einem Monat hatte ein 25 Jahre alter Jihadist in Südfrankreich bei mehreren Attacken vier Menschen getötet. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hatte die Angriffe für sich reklamiert. Bei der seit Jahren dauernden Terrorwelle in Frankreich kamen bisher über 240 Menschen ums Leben.
Der IS verbucht nach Einschätzung aus Kreisen des Elyseepalasts enorme Einnahmen für seine Kriegskasse. Die Rede sei von jeweils etwa 1,5 Milliarden Dollar (rund 1,2 Milliarden Euro) in den Jahren 2014 und 2015 und "etwas weniger" 2016. Der IS habe auch in Unternehmen oder Immobilien investiert.