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Pariser Polizei schoss auf Hammer-Angreifer bei Notre-Dame

Von nachrichten.at/apa, 06. Juni 2017, 16:50 Uhr
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Bildergalerie Polizei schoss bei Notre Dame auf Angreifer
Bild: Reuters

PARIS. Nach einem Angriff auf einen Polizisten vor der Pariser Kathedrale Notre-Dame gehen Ermittler einem Terror-Verdacht nach. Der Notre Dame-Angreifer schrie "Das ist für Syrien".

Ein Mann hatte am Dienstagnachmittag vor der Kathedrale im Herzen der französischen Hauptstadt einen Beamten mit einem Hammer angegriffen. Die Polizei eröffnete das Feuer und verletzte den Angreifer. Die Anti-Terror-Abteilung der Pariser Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung ein.

Nach Angaben des französischen Innenministers Gerard Collomb hat der Angreifer auf einen Polizisten vor der Pariser Kathedrale Notre Dame geschrien: "Das ist für Syrien". Wie Collomb weiter erklärte, habe der Mann einen algerischen Studentenausweis bei sich gehabt, dessen Echtheit noch geprüft werden müsse.

Der Angreifer habe offenbar allein gehandelt. Der Mann habe außer einem Hammer ein Küchenmesser gehabt, sagte der Minister vor Journalisten. Die Verletzungen des angegriffenen Polizisten seien nicht sehr schlimm, fügte er hinzu.

Die nach dem Angriff auf den Polizisten zunächst in der Pariser Kathedrale festgehaltenen Besucher konnten das Gotteshaus nach und nach wieder verlassen. Jeder werde von der Polizei durchsucht, sagte die Sprecherin der Diözese Paris, Karine Dalle, am Dienstag dem Sender BFMTV. Alles laufe ruhig ab.

Dalle hatte zuvor von etwa 900 Menschen gesprochen, die zunächst aus Sicherheitsgründen in der Kirche bleiben mussten.

Notre-Dame in Paris

Auf der Seine-Insel Ile de la Cite im Herzen von Paris gelegen, ist die Kathedrale Notre-Dame eines der Wahrzeichen der französischen Hauptstadt - und ein Touristenmagnet. Ihre Geschichte reicht bis ins Jahr 1163 zurück, als der Bau unter Bischof Maurice de Sully begann. Fast 200 Jahre vergingen bis zu seiner Fertigstellung.

Die Dimensionen der im gotischen Stil konstruierten und der Jungfrau Maria geweihten Kirche mit ihren beiden majestätischen Türmen sind gewaltig: 127 Meter lang, 40 Meter breit und bis zu 33 Meter hoch.

Das 1793 von Frankreichs Revolutionären geplünderte und verwüstete gotische Meisterwerk wurde Mitte des 19. Jahrhunderts von Grund auf restauriert. Es zählt seit 1979 zum Weltkulturerbe der UNESCO und ist Attraktion für Millionen Touristen aus aller Welt. Mit seinem 1831 erschienenen historischen Roman "Der Glöckner von Notre-Dame" verewigte Victor Hugo die Kathedrale in der Literatur.

Terrorserie seit 30 Monaten

Frankreich wird seit rund zweieinhalb Jahren von einer beispiellosen Terrorserie erschüttert, knapp 240 Menschen wurden bei Anschlägen ermordet.

Sicherheitskräfte waren in Frankreich mehrfach Ziel von Anschlägen. Mitte April war ein Polizist auf dem Pariser Prachtboulevard Champs-Elysees von einem Gewalttäter erschossen worden.

In Frankreich gilt weiter der Ausnahmezustand, der nach den Anschlägen vom 13. November 2015 verhängt worden war. Der Ausnahmezustand soll nach Plänen der Regierung bis Anfang November 2017 verlängert werden.

Polizisten und Soldaten im Visier der Angreifer

In Frankreich werden Sicherheitskräfte immer wieder Ziel von Angriffen, eine Chronik:

6. Juni 2017: Paris

Ein mit einem Hammer bewaffneter Mann greift einen Polizisten vor der Kathedrale Notre-Dame an. Der Mann wird von dem Beamten niedergestreckt und verletzt ins Krankenhaus gebracht.

20. April 2017: Paris

Auf dem Boulevard Champs-Elysees schießt der vorbestrafte Franzose Karim Cheurfi mit einer Kalaschnikow auf ein Polizeiauto. Er tötet einen Polizisten und verletzt zwei weitere Beamte sowie eine deutsche Passantin, bevor er selbst erschossen wird. Bei ihm wird ein Zettel gefunden, auf dem er sich handschriftlich zur Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekennt.

18. März 2017: Paris

Der mehrfach vorbestrafte Franzose Ziyed Ben Belgacem greift auf dem Flughafen Orly bei Paris eine Soldatenpatrouille an. Er hält einer Soldatin einen Schrotrevolver an die Schläfe und bedroht auch zwei andere Soldaten. Die anderen Soldaten feuern auf den 39-Jährigen, als sie freie Schussbahn haben. Er ruft nach Angaben der Staatsanwaltschaft, er wolle für "Allah" sterben, bevor er erschossen wird.

3. Februar 2017: Paris

Mit einer Machete attackiert ein Mann in der Nähe des Pariser Louvre-Museums eine Militärpatrouille. Ein Soldat wird leicht verletzt, ein anderer Soldat verletzt den Angreifer durch Schüsse schwer.

13. Juni 2016: Magnanville bei Paris

Wenige Tage nach Beginn der Fußball-EM in Frankreich ersticht ein Islamist im nahe Paris gelegenen Magnanville einen Polizisten und dessen Lebensgefährtin. In einem Video bekennt der später erschossene Angreifer sich zum IS.

7. Jänner 2016: Paris

Am Jahrestag des Anschlags auf die Satirezeitung "Charlie Hebdo" greift ein mit einem Metzgerbeil bewaffneter Mann ein Polizeirevier in Paris an und wird erschossen. Er trägt ein Schreiben bei sich, in dem er der IS-Miliz die Treue schwört.

3. Februar 2015: Nizza

Ein mit einem Messer bewaffneter Mann greift im südfranzösischen Nizza drei Soldaten an, die vor einem jüdischen Gemeindezentrum Wache stehen. In Verhören bringt er seinen Hass gegen Frankreich, Soldaten und Juden zum Ausdruck.

8. Jänner 2015: Montrouge bei Paris

Einen Tag nach dem Anschlag auf "Charlie Hebdo" erschießt der Islamist Amedy Coulibaly - ein Komplize der "Charlie Hebdo"-Angreifer - im Pariser Vorort Montrouge eine unbewaffnete Gemeindepolizistin. Am folgenden Tag tötet er bei einer Geiselnahme in einem jüdischen Supermarkt vier Menschen, bevor er von Elitepolizisten erschossen wird.

25. Mai 2013: Paris

Bei einer Patrouille im Pariser Geschäftsviertel La Defense wird ein Soldat von einem Mann angegriffen und mit einem Teppichmesser verletzt. Der einige Tage später festgenommene Angreifer gibt an, im Namen seiner "Religion" gehandelt zu haben. Er wird aber als nicht schuldfähig eingestuft und in die Psychiatrie eingewiesen.

März 2012: Südfrankreich

Der Islamist Mohamed Merah ermordet in Toulouse und Montauban in Südfrankreich insgesamt drei Soldaten. Einige Tage später tötet er vor einer jüdischen Schule drei Kinder und einen Lehrer. Merah wird später von Polizisten erschossen.

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