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Geheimdienst-Krimi: Israel ließ angeblich mehr als 3.000 Menschen töten

Von nachrichten.at/apa, 19. Jänner 2018, 21:24 Uhr
Der Israelische Geheimdienst soll mehr als 3000 Menschen getötet haben. Bild: Reuters

TEL AVIV. Der israelische Auslandsgeheimdienst Mossad hat laut einem israelischen Experten mehrere Tausend Menschen getötet.

"Alles in allem reden wir über mindestens 3.000, darunter nicht nur die Zielpersonen, sondern auch viele Unschuldige, die zur falschen Zeit am falschen Ort waren", zitiert das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe den Journalisten und Buchautor Ronen Bergman.

Allein während der zweiten Intifada (Palästinenseraufstand) gab es laut Bergman Tage, an denen vier bis fünf "gezielte Tötungen" angeordnet worden seien, in der Regel gegen Mitglieder der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas. Bergmans neues Buch "Der Schattenkrieg. Israel und die geheimen Tötungskommandos des Mossad. Ein SPIEGEL-Buch" ist ab Montag (22. Jänner) im Handel erhältlich.

Bergman hat nach eigener Aussage für seine Recherchen mit rund 1.000 Menschen gesprochen, unter ihnen sechs frühere Mossad-Chefs und sechs israelische Ministerpräsidenten, wie Ehud Barak und Ehud Olmert, aber auch mit dem amtierenden Regierungschef Benjamin Netanyahu. Der 45-Jährige hat seit 2010 an dem Projekt gearbeitet. Der studierte Jurist hat seine Doktorarbeit an der Universität Cambridge über den Mossad geschrieben.

Nach Bergmans Recherchen soll der Mossad 1962 auch einen deutschen Raketenforscher aus München entführt, in Israel monatelang verhört und nördlich von Tel Aviv getötet haben. Die Leiche von Heinz Krug sei aus einem Flugzeug der Luftwaffe ins Meer geworfen worden, schreibt er.

Krug, der während der Nazi-Zeit im Team des Raketenpioniers Wernher von Braun tätig war, soll an einem Raketenprogramm Ägyptens mitgearbeitet haben. Die israelische Zeitung "Haaretz" hatte bereits 2016 berichtet, der Raketenforscher sei im Auftrag des Mossad getötet worden. Die Staatsanwaltschaft München hatte daraufhin eine Untersuchung angekündigt. Allerdings schrieb die "Haaretz", der Ex-Waffen-SS-Offizier Otto Skorzeny habe als langer Arm des Mossads Krug noch in der Nähe von München erschossen.

Bergman hingegen berichtet in seinem Buch, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, mehrere Mossad-Agenten hätten Krug aus München über die südfranzösische Stadt Marseille nach Israel gebracht. Dort habe man ihn "harten Verhörmethoden" unterzogen, um weitere Informationen über das ägyptische Raketenprogramm zu bekommen. Das Land war damals mit seinem Nachbarn Israel verfeindet. Am Ende habe Mossad-Chef Isser Harel Krug erschießen lassen.

Der Autor erzählt weitgehend chronologisch die Entwicklung des israelischen Geheimdienstes bis zum Herbst 2017. Dabei beschreibt Bergman die Missionen des Mossads und die politischen Entscheidungsprozesse dahinter. "Wie ist James Bond in der Realität?", sagt Bergman über seinen Ansatz. Die Filmfigur tue alles: schießen, rennen, Informationen analysieren, sich in Computer hacken. "In der echten Welt ist diese eine Person in viele, viele Spezialisten aufgeteilt."

Ein Grund, die Geheimdienste aufzubauen, war laut Bergman auch der Holocaust. "Die Lehre daraus war, dass wir ein eigenes Land als Schutzraum für Juden brauchen und dieses Land gegen zahlreiche Feinde verteidigen müssen - mit allen Mitteln", sagte Bergman dem "Spiegel". Für Israels Staatsgründer David Ben-Gurion sei Krieg allerdings das allerletzte Mittel gewesen. "Eine Dauermobilisierung der Streitkräfte konnte sich das junge, kleine Land nicht leisten." Die Geheimdienste boten eine Alternative.

Offiziell heißt der Mossad "Institut für Aufklärung und besondere Aufgaben". Immer wieder gab es Kritik an seiner Vorgehensweise. So erschossen Agenten 1973 im norwegischen Lillehammer irrtümlich einen marokkanischen Kellner.

Bergman beschreibt auch die Jagd des Mossad auf ehemalige Nazi-Verbrecher, wie die Entführung Adolf Eichmanns 1960 aus Buenos Aires. Oder wie der israelische Geheimdienst 1978 den militanten Palästinenser Wadi Haddad mit einer präparierten Zahnpasta vergiftete. Haddad war für das Kommando "Martyr Halimeh", das im Oktober 1977 die Lufthansa-Maschine "Landshut" von Mallorca nach Mogadischu entführte, verantwortlich gewesen. Er starb in einem Ost-Berliner Krankenhaus.

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11  Kommentare
11  Kommentare
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taranis (2.032 Kommentare)
am 20.01.2018 10:34

Interessant, sind das die selben, die sich jedes Jahr in Mauthausen und Gusen darüber beklagen, dass so viele von ihnen sterben mussten?

Israel, unter deinen Söhnen sind auch Mörder, nicht nur Opfer.

Schluss mit dem Schuldkomplex für den 2.WK. Meine Generation trägt keine Verantwortung für die Untaten des NS Regimes.

Und Israel darf sich auch entschuldigen bei den Opfern ihrer 2000 Jahre langen Kriegsführung.

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jago (57.723 Kommentare)
am 20.01.2018 12:30

So ein Schmarren heißt "Relativismus" und ist billig.
"ich darf stehlen, weil der Meierpepi auch gestohlen hat"
(Zenzi!)

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Inmediasres (802 Kommentare)
am 20.01.2018 07:48

Die braven Juden.

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Klettermaxe (10.373 Kommentare)
am 19.01.2018 23:21

Den Verdacht gab es schon lange, aber es war fast jedem egal. Hauptsache, man boykottiert die böse FPÖ.

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joefackel (1.449 Kommentare)
am 19.01.2018 23:41

Ist doch die gleiche Nationalisten-Baggage, egal ob hier in der Regierung oder dort.

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Zaungast_17 (26.398 Kommentare)
am 20.01.2018 08:47

Mossad und Regierung? zwinkern

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jago (57.723 Kommentare)
am 20.01.2018 12:34

Aber klar doch, Regierungen und ihre Hierarchien. Darunter gibts anständige Beamte und solche.

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jago (57.723 Kommentare)
am 20.01.2018 12:41

Da meine ich aber schon, dass die FPÖ nicht einmal ein ";" in Israel ist und im Mossad auch nicht mehr als ein Ordner.

Israel ist von feindseligen Staaten umringt, von äußerst feindseligen. Mir steht nicht zu, den Israeli irgendwas zu empfehlen. Schade und bedauernswert finde ich trotzdem, dass alles nicht zum Frieden beigetragen hat, was sie und ihre Regierenden bisher getan haben.

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Zaungast_17 (26.398 Kommentare)
am 19.01.2018 23:13

ob dieser Autor mit seinem Outing dann noch lange lebt? ...

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jago (57.723 Kommentare)
am 20.01.2018 00:50

Um Gottes Willen ... und ich hab den Victor Ostrovsky aufm Nachtkastl liegen grinsen grinsen grinsen

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jamei (25.481 Kommentare)
am 20.01.2018 10:37

Du, man kann jeden Tag von Autounfällen lesen.....

Servus ZG

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