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Emotionale Wutrede einer 18-Jährigen nach Massaker an US-Schule

Von nachrichten.at/apa, 19. Februar 2018, 16:16 Uhr
Emma Gonzalez trägt ihre Haare erst seit Kurzem kurz. Mit "Es sei einfach zu warm für lange Haare", hat das selbstbewusste Mädchen ihre Entscheidung begründet. Bild: JONATHAN DRAKE (X00355)

PARKLAND. Mit einer aufgebrachten, klug gebauten Rede ist Emma Gonzalez, 18 Jahre alt, zum Gesicht des Waffen-Protests geworden.

Etwas fühlt sich anders an nach diesem furchtbaren Schulmassaker in den USA, zumindest für den Moment. Dass sich Tränen, Trauer und Wut so rasch auch in konkrete Aktionen umformen und artikulieren, hat mit dem Ausmaß der Tat zu tun, mit der Macht sozialer Netzwerke und mit Menschen wie Emma Gonzalez.

Gonzalez, 18 Jahre alt, ist Schülerin der Marjory Stoneman Douglas High School in Parkland im US-Staat Florida. Sie überlebte den Überfall des Ex-Schülers Nikolas Cruz am Valentinstag, 14 weitere Schüler und drei Erwachsene nicht.  Leidenschaftlich, wütend und organisiert.

Gonzalez demaskierte die mächtige Waffenlobby NRA ebenso wie deren Profiteure in der Politik. "An jeden Politiker, der Spenden von der NRA annimmt: Schande über euch!", rief sie vor Hunderten. "Sie sagen, dass striktere Waffengesetze nichts an Waffengewalt ändern würden - wir nennen das BS!", rief sie, BS ist die Abkürzung für Bullshit.

"Sie sagen, dass ein guter Mensch mit einer Waffe einen bösen Menschen mit einer Waffe stoppen kann - wir nennen das BS! Sie sagen, dass strengere Waffengesetze nicht zu weniger Waffengewalt führen: Wir nennen das BS! Sie sagen, dass Waffen einfach Werkzeuge sind wie Messer und so gefährlich wie Autos: Wir nennen es BS!"

"Genug ist genug!", rief Gonzalez und wischte sich die Tränen aus den Augen.

Das Schweigen der NRA und der angesprochenen Politiker, es ist sehr laut. Präsident Donald Trump ist ein großer Fan der NRA und wird von ihr mit Millionen Dollar bedacht. Zu Vertrauten soll Trump nach der Bluttat gesagt haben: "Wir müssen etwas tun." Ob aber tote Kinder dieses Mal wirklich etwas ändern in Amerika, wird man sehen.

Für den Anfang hat das Weiße Haus zwei Runden anberaumt. Am Mittwoch hat Trump eine "listening session", er will Schülern und Lehrern von Highschools zuhören. Am Donnerstag trifft er Vertreter aus Kommunen, es geht um Schulsicherheit. Nach Parkland sagte er, wie dringend diese Sicherheit ausgebaut werden müsse. Sein Budgetentwurf, kurz vor den Schüssen vorgelegt, streicht Millionen genau in diesem Bereich.

Emma Gonzalez will dafür sorgen, dass es dieses Mal nicht bei Lippenbekenntnissen bleibt - auch wenn sie weiß, dass das dauern wird. Dem CNN-Starmoderator Anderson Cooper sagte sie: "Wir sind die, die eines Tages die Gesetze machen werden. Und auch wenn es jetzt klein aussieht - irgendwo muss man ja einmal anfangen."

Gonzalez gehört zu einer weiteren Generation von Schülern, die mitgeprägt wurde vom Massaker an der Columbine High. Als Eric Harris und Dylan Klebold 1999 zwölf Schüler und einen Lehrer ermordeten, war ein solcher Horror noch eine Seltenheit. Heute gehören Schüsse an Schulen in den USA zum Alltag. Das wollen Teile der jungen Generation, gestützt auch von ihren Eltern, nicht mehr hinnehmen. Anders als früher haben Gonzalez und ihre Altersgenossen über TV-Interviews und soziale Medien Möglichkeiten, Druck aufzubauen.

Und es bleibt nicht beim Hashtag #emmagonzales. Gonzalez, die an ihrer Highschool Regierungslehre in einer Art Leistungskurs belegt, will in Florida vor das Staatsparlament ziehen. In der Hauptstadt Washington wird es am 24. März einen "Marsch für unsere Leben" von Schülern und Eltern geben. Außerdem ruft Gonzalez junge Menschen dazu auf, sich als Wähler registrieren zu lassen und abzustimmen - was heute Protest ist, soll morgen Politik verändern.

Schulleiter Ty Thompson pries auch über Twitter Gonzalez' leidenschaftlichen Einsatz, ihre Intelligenz und ihrer Eloquenz. Die Schülerzeitung weist Gonzalez als Vorsitzende einer Allianz von Homo- und Heterosexuellen aus. Die Haare trägt sie erst seit kurzem raspelkurz: Die Pflege der langen sei ihr zu aufwendig und zu teuer geworden, außerdem sei es schlicht zu warm gewesen.

Trump, schreibt die "Washington Post", habe übers lange Wochenende die vielen, vielen Fernsehberichte über die Schüler von Parkland sehr genau verfolgt. Das sind mächtige Zeugen. So streitsüchtig er ist - wütenden, verzweifelten Heranwachsenden zu widersprechen, dürfte ihm schwerfallen. Ob sich aber eine bleierne Waffengesetzgebung ändern wird, ist eine andere Frage.

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3  Kommentare
3  Kommentare
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HQ9plus (1.823 Kommentare)
am 19.02.2018 21:38

Waffen sterben nicht. Aufrüttelnde Proteste der Studenten.

https://www.youtube.com/watch?v=ZxD3o-9H1lY

Herr Präsident, wie viel Geld kriegst du von der Waffenlobby,
I already know 30 mio dollars!

Shame on you.

https://www.youtube.com/watch?v=5ni_srMFPMc

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pepone (60.622 Kommentare)
am 19.02.2018 18:45

das Problem sind nicht die Waffen an sich .
das Problem ist die US Verfassung wo drin steht dass jeder US Bürger das Recht hat eine Waffe tragen zu dürfen !
und um die Verfassung zu ändern braucht es eine Mehrheit im Senat .und und und ... also UNMÖGLICH solange Politiker/Innen an der Macht sind die SELBER für das Tragen von Waffen sind UND von der Waffenlobby gesponsert werden ... MIT MILLIARDEN !!!

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pepone (60.622 Kommentare)
am 19.02.2018 18:47

und Trump hat angeblich ein Gesetz unterschrieben das psychisch kranke das Kaufen und Tragen von Waffen erlaubt..
NOCH FRAGEN ?

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